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Snowbound - Atemloses Verlangen

Snowbound - Atemloses Verlangen

Titel: Snowbound - Atemloses Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Wahrheit sagen, aber das hier war einfach kein günstiger Zeitpunkt, nicht, wenn er unbedingt losmusste und sie ohnehin schon aufgebracht war.
    Vor ein paar Tagen war es ihm noch nicht so schlimm erschienen, ihr nichts von dem Sportkommentatoren-Job erzählt zu haben. Zugegebenermaßen hatte er es ihr bewusst verschwiegen, um sie ins Bett zu bekommen, aber im Ganzen war die Sache trotzdem harmlos gewesen. Doch dann hatte er sich in sie verliebt, und jetzt kam es ihm wie eine Lüge vor. Eine verdammt große Lüge.
    Eine unverzeihliche Lüge, die jeden Tag gigantischer wurde, je länger er schwieg.
    Noch schlimmer – er hatte es vermasselt, als er den Handel mit Damon eingegangen war, um sich den Fernseh-Job zu sichern. Selbst wenn sie ihm diese erste Lüge vergab, die zweite würde sie ihm nicht verzeihen. Und das konnte er ihr nicht einmal verdenken. In seiner blinden Verzweiflung, sein altes Leben zurückzuerobern – das Leben, in dem sich alles um Ruhm, Geld und Frauen gedreht hatte –, hatte er nicht daran gedacht, welche Folgen sein Egoismus für andere haben konnte. Zum Beispiel für Robyn.
    Er hatte geglaubt, dass der Deal mit Damon ihr nützen würde, aber tief drinnen, war es ihm da nicht vielmehr darum gegangen, sich selbst zu helfen? Wahrscheinlich. Idiot.
    »Sean? Kannst du das für mich tun? Jemanden fragen, ob er deine Schicht übernimmt?«
    Die Hoffnung, die in ihren Worten mitschwang, bohrte sich in sein Herz. Er konnte ihr bei der Versteigerung zwar nicht helfen, aber er würde die Sache in Ordnung bringen. Sie war für ihn keine oberflächliche Affäre, auch wenn sie weiterhin darauf bestand. Was sie beide teilten, war echt, und er wollte ehrlich zu ihr sein. Aber erst musste er noch etwas klären.
    »Ich kann nicht«, erwiderte er, während er seine Jacke anzog. »Aber halte dir den Abend frei. Wir müssen unbedingt reden. Es gibt ein paar Dinge, die ich dir sagen muss. Was hältst du davon, wenn wir uns nach der Arbeit im
Moosehead
treffen?«
    Sie nickte, und er beugte sich vor, um sie zum Abschied zu küssen. »Dann bis nachher.«
    Robyn bemühte sich, ihre Enttäuschung zu unterdrücken, während sie Sean dabei beobachtete, wie er sich auf den Weg machte.
Verdammt!
Und sie war so sicher gewesen, dass ihr Problem gelöst war. Was die Leute aus ihrer Abschlussklasse von ihr dachten, war nicht mehr ihr Problem. Hier ging es um Wohltätigkeit, und Sean hätte Ihnen eine Menge Geld eingebracht.
    Was hatte er an diesem Abend vor? Er hatte ernst geklungen, nicht so, als wollte er sich über Belanglosigkeiten unterhalten. Ihre Gefühle lagen im Widerstreit – ein Teil von ihr wünschte sich ein Gespräch über eine ernsthafte Beziehung, und andere, schwächere und verräterische Anteile wünschten sich, dass es bei dem Gespräch darum ging, den Ball flach zu halten.
    Oh Gott – und was, wenn er sich tatsächlich zurückziehen wollte? Was, wenn die Vertrautheit, die am vergangenen Abend zwischen ihnen gewesen war, zu viel für ihn gewesen war? Was, wenn er über das Foto in ihrem Jahrbuch nachgedacht und beschlossen hatte, dass das Risiko, dass sie sich wieder gehen ließ und kugelrund wurde, zu hoch war? Was, wenn er in diesem Moment damit beschäftigt war, die »Es liegt nicht an dir, sondern an mir«-Rede einzuüben?
    Panik machte sich in ihr breit, während sie über alle möglichen »Was wäre, wenn«-Situationen nachdachte. Aber dann fiel ihr Karens Vortrag wieder ein, den sie ihr erst vor ein paar Tagen im
BrewSki
gehalten hatte.
Du drehst schon durch und gehst vom Schlimmsten aus, bevor du die Fakten kennst.
    Das tat sie wirklich. Just in diesem Moment. Sean hatte ihr absolut keinen Grund gegeben anzunehmen, dass er mit ihr Schluss machen wollte, und die Tatsache, dass sie sich deswegen Sorgen machte, öffnete ihr die Augen. Warum sträubte sie sich gegen das, was sie miteinander teilten? Seine Vergangenheit war seine Vergangenheit. Inzwischen war er nichts weiter als ein einfacher Rettungssanitäter und Mitarbeiter bei der Bergwacht. Ihm lag nichts an einem Come-back als Profisportler. Und er hatte ihr versichert, dass er sich nicht mehr für Groupies interessierte. Die Tatsache, dass er offenbar keine Probleme mit seiner Sexualität hatte und sie trotzdem nicht für eine durchtrainierte Schlampe in einem engen Skianzug sitzen ließ, bewies das mehr als genug. Was war also ihr Problem?
    Sie nippte an ihrem Kaffee und lehnte sich zurück. Nun ja, eine Fernbeziehung könnte ein Problem sein.

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