So bloody Far (German Edition)
Bhreac zog ihn auf die Füße.
„Ich habe mich gefragt, welche Gemeinheiten du dir noch ausdenken würdest, Herr“, sagte Far spitz, obwohl sich sein Magen zu verknoten begann. Songlians Bruder hätte wohl kaum verlangt, dass er sich auszog, wenn er nicht bestimmte Absichten hegte. Er schluckte nervös. Bhreac grinste ihn nur an.
„Ob es Gemeinheiten sind, kommt darauf an, aus welcher Perspektive man sie sieht, nicht wahr? Beug dich über den Schreibtisch.“
Ungläubig sah Far ihn an.
„Das ist nicht dein Ernst“, flüsterte er.
„Herr“, fügte er angesichts der steilen Falte auf Bhreacs Stirn eilig hinzu.
„Vielleicht solltest du erst einmal die Peitsche benutzen, damit er kapiert was Befehle sind“, schlug Cailean seelenruhig aus seiner Ecke vor.
„Ich denke, wir haben ein besseres Mittel. Mike wird einfach nachher einen Anruf erhalten. Es hängt nun von dir ab, wie sehr Songlian für dein Verhalten leiden muss.“
Far bekam weiche Knie. Nachdem er Mike in Galway in eine peinliche Situation gebracht hatte, würde es sich der garantiert nicht entgehen lassen, sich auf diese Weise an Far zu rächen.
„Nicht Songlian“, bat er panisch. „Lass deinen Ärger an mir aus, nicht an Songlian.“
„Dann beug dich endlich über den verdammten Tisch.“
Far tat, wie ihm geheißen und merkte, wie seine Finger zitterten. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich Bhreac auf die Hand spuckte und den Speichel auf seinem Steifen verteilte, ehe er hinter Far trat. Wenig liebevoll wurden ihm die Hinterbacken auseinandergezogen und er spürte Bhreacs Glied an seinem Eingang. Im nächsten Moment rammte sich Bhreac rücksichtslos in ihn hinein. Beinahe hätte Far vor Schmerz aufgeheult. Stattdessen biss er sich heftig in die Unterlippe. Der Schmerz, der mit jedem brutalen Stoß von Bhreac anstieg, durchflutete seinen ganzen Körper und er fragte sich, wie das nur irgendjemanden Spaß machen konnte. Blut tropfte von seiner durchbissenen Lippe auf die Tischplatte. Mühsam unterdrückte er einen aufsteigenden Schrei, konnte aber ein ersticktes Stöhnen nicht vermeiden. Endlich spürte er Bhreac über sich erschauern. Einen Augenblick lang presste sich der Vampir heftig gegen seinen schweißnassen Rücken, ehe er sich zurückzog. Erleichtert stieß Far den Atem aus. Doch schon spürte er einen weiteren Körper hinter sich. Cailean! Far kniff die Augen zusammen, als Cailean in ihn eindrang und genauso rücksichtslos zu stoßen begann, wie zuvor Bhreac.
Gleich, tröstete er sich. Es ist gleich vorbei. Wenn sie ihren Spaß hatten, lassen sie dich in Ruhe. Während seine Finger versuchten, sich in das Holz des Tisches zu bohren, bemühte er sich krampfhaft an etwas anderes zu denken. An irgendetwas, nur nicht an das, was gerade mit ihm geschah. Aber obwohl er sich bemühte, konnte er seine Empfindungen nicht abschalten. Ihm kam das alles viel zu unwirklich vor. Das war doch nicht er, dem das hier passierte? Außerdem fühlte er Bhreacs Augen auf sich gerichtet. Als Cailean endlich mit ihm fertig war, zitterten nun auch Fars Beine. Völlig verkrampft blieb er über den Tisch gebeugt stehen.
„Ich gehe duschen. Du wartest hier“, hörte er Bhreacs Stimme an seinem Ohr. Gleich darauf vernahm er Schritte, die sich entfernten und Cailean schien sich ebenfalls zurückzuziehen. Far wagte nicht, sich zu rühren, obwohl er nach einer Weile das Rauschen von Wasser hörte. Zu groß war die Furcht vor Sanktionen. Zudem fühlte er sich wie gelähmt, unfähig auch nur einen einzigen sinnvollen Gedanken zustande zu bringen. Wie hypnotisiert starrte er auf die Blutflecke, die langsam auf dem Schreibtisch trockneten, während die Angst um Songlian seinen Verstand beherrschte.
Frisch geduscht kehrte Bhreac zurück und zog sich frische Kleidung an. Anschließend setzte er sich an seinen Schreibtisch und blickte Far nachdenklich in die schreckgeweiteten Augen. Der hatte sich die ganze Zeit über nicht bewegt und lehnte weiterhin über dem Tisch. Feine Schweißtröpfchen perlten auf Fars bleichem Gesicht. Endlich nahm Bhreac sein Handy an sich.
„Bitte nicht.“ Entsetzt starrte Far auf das kleine Gerät. Er zitterte am ganzen Leib.
„Du wusstest um die Konsequenzen“, sagte Bhreac kühl. Er deutete in Richtung des Badezimmers. „Geh dich säubern.“
Sein neues Spielzeug richtete sich mühsam auf und zögerte eine Sekunde lang.
„Ja, Herr“, sagte Far schließlich leise, anstatt ein weiteres Mal für Songlian Fürbitte
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