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So gut wie tot

Titel: So gut wie tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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zu löschen. Über seinen Laptop würden sie ihn immer aufspüren können.
    Jetzt ging es wieder um die Freiwilligen, die bei den Aufräumarbeiten helfen sollten. Die Idee, die sich in seinem Kopf festgesetzt hatte, war aufregend.
    Dank der Morgennachrichten hatte sein Plan weiter Gestalt angenommen.
    60
    OKTOBER 2007 Sussex House war ursprünglich als Zentrale der Kripo Sussex angekauft worden, doch trotz der beengten Platzverhältnisse hatte man auch noch ein Revier der Schutzpolizei, East Brighton, hineingequetscht. Das spezialisierte Team konzentrierte sich auf Nachbarschaftshilfe und lokale Problemlösungen und war in einem kleinen Bereich untergebracht, der vom Empfangsraum abzweigte.
    Inspector Stephen Curry betrachtete es als Nachteil, dass er jeden Morgen zwei Orte aufsuchen musste. Hier in Sussex House fand die tägliche Besprechung mit dem Leiter des Teams statt, die um kurz nach neun endete und nach der er wie ein Wilder durch den Berufsverkehr zur Hauptwache in der John Street fahren musste, wo er um halb zehn zur täglichen Besprechung mit dem Superintendent Crime and Operations erwartet wurde.
    Curry war ein kräftiger Mann von neununddreißig, mit hartem, gut geschnittenen Gesicht und jugendlichem Enthusiasmus. An diesem Tag hatte er es noch eiliger als sonst und warf einen besorgten Blick auf die Uhr. Viertel vor elf. Er war soeben aus der John Street in sein Büro in Sussex House zurückgekehrt, um einige dringende Dinge zu erledigen, und wollte gerade wieder zur Tür hinaus eilen, als Roy Grace anrief.
    Er notierte den Namen Katherine Jennings und die Adresse und erklärte, er werde jemanden aus seinem Spezialistenteam dort vorbeischicken.
    Da die Sache nicht weiter dringend klang, beschloss er, es auf später zu verschieben, sprang auf, griff nach seiner Mütze und eilte aus dem Zimmer.
    61
    12. SEPTEMBER 2001 Lorraine saß wieder in ihrem weißen Frotteebademantel am Küchentisch, Zigarette im Mund und Teetasse vor sich. Ihr Kopf hämmerte, die Augen schmerzten von einer durchwachten Nacht. Sie spürte ihr Herz wie ein schweres Gewicht in der Brust, und ihr war flau im Magen.
    Sie klopfte die Zigarettenasche auf die vier Kippen, die bereits im Aschenbecher lagen. Neben ihr war der Daily Mirror aufgeschlagen, und im Fernseher liefen die Nachrichten, doch zum ersten Mal seit dem vergangenen Nachmittag war sie abgelenkt.
    Vor ihr lagen die Post von diesem Tag, von gestern und vom Montag, dazu weitere geöffnete Briefe, die sie in Ronnies Schreibtisch gefunden hatte.
    Das Schreiben, das sie gerade las, stammte von einer Inkassofirma namens EndCol Financial Recovery und bezog sich auf einen Vertrag, den Ronnie abgeschlossen hatte, um die Leasingraten für den Flachbildschirm im Wohnzimmer abzustottern. Der nächste Brief stammte von einer weiteren Inkassofirma, die ihrem Mann mitteilte, dass man das Telefon abschalten werde, falls die Außenstände in Höhe von 602 Pfund nicht innerhalb der nächsten sieben Tage beglichen würden.
    Weiterhin gab es einen Brief vom Finanzamt, das eine Forderung in Höhe von 11 500 Pfund erhob, die innerhalb von drei Wochen bezahlt werden musste, sonst erginge ein Vollstreckungsbefehl.
    Lorraine schüttelte ungläubig den Kopf. Bei der Hälfte der Briefe handelte es sich um Zahlungsaufforderungen und angemahnte Rechnungen. Außerdem hatte der Filialleiter der Bank Ronnies Bitte um ein weiteres Darlehen rundheraus abgelehnt.
    Am schlimmsten aber war das Schreiben der Bausparkasse, das sie ebenfalls im Schreibtisch gefunden hatte. Man wolle Ronnies Hypothek kündigen und ein Verfahren einleiten, um das Haus zu beschlagnahmen.
    Lorraine drückte die Zigarette aus, vergrub das Gesicht in den Händen und begann zu schluchzen. Die ganze Zeit dachte sie: Warum hast du mir nichts davon erzählt? Warum hast du mir nicht gebeichtet, wie groß unsere Probleme sind? Ich hätte dir geholfen, mir einen Job gesucht. Damit hätte ich sicher nicht viel verdient, aber es wäre besser als gar nichts gewesen.
    Sie nahm die nächste Zigarette aus der Packung und starrte wie betäubt auf den Bildschirm. Sah die Menschen in New York, die mit Fotos und Plakaten nach ihren Liebsten suchten. Genau das musste sie auch tun, hinfliegen und nach ihm suchen. Vielleicht war er verletzt, lag irgendwo im Krankenhaus …
    Tief im Inneren spürte sie, dass er noch lebte. Er war ein Überlebenskünstler. Mit den ganzen Schulden würde er auch fertig. Wäre Ronnie gestern Abend hier gewesen, hätte man

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