So heiß flirtet nur ein Playboy (Julia)
zwischen den beiden hin- und herblickte. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, in ihrem Kopf herrschte völlige Leere. Dann begann es zu ihrem Entsetzen vor ihren Augen zu flimmern …
Na, da ist sie ja endlich, dachte Jack zufrieden, als er Imogen in der Hotellobby entdeckte.
Wenigstens dieses eine Mal hatte seine Mutter mit ihrem oberflächlichen, sprunghaften Leben etwas Positives bewirkt. Sie in dieser Angelegenheit um Hilfe zu bitten, war eine echte Verzweiflungstat gewesen, aber was tat ein Mann nicht alles, um seine Ziele zu erreichen? Niemand kannte sich in Londons gesellschaftlicher Szene besser aus als Jessica Taylor, und Jack war schon immer sehr pragmatisch gewesen. Also hatte er sie angerufen und sich erkundigt, wo man am besten hinging, um Imogen Christie zu treffen.
Glücklicherweise war dazu keine große Finesse nötig gewesen, da Jessica wie immer zu sehr mit sich selbst beschäftigt war, um sich für den Grund seiner Recherchen zu interessieren. Bei Imogen dagegen war ein subtiles Vorgehen durchaus angebracht, da sie ihm vermutlich nicht gleich widerstandslos in die Arme sinken würde.
Vor allem, wenn man ihr spektakuläres Aussehen an diesem Abend bedachte!
Das kunstvoll hochgesteckte Haar schimmerte wie gesponnenes Gold. An Hals und Ohrläppchen glitzerten Diamanten, und das trägerlose schwarze Abendkleid, das an einer Seite hoch geschlitzt war, zeichnete liebevoll jede ihrer aufregenden Kurven nach.
Beim Näherkommen stellte Jack allerdings fest, dass Imogens Schultern ziemlich angespannt waren. Außerdem war ihr Gesichtsausdruck merkwürdig starr, ja regelrecht schockiert. Und sie war so blass, dass man glauben konnte, sie würde gleich ohnmächtig werden.
Unwillkürlich beschleunigte Jack den Schritt. Da stimmte etwas ganz und gar nicht!
„Ist alles in Ordnung, Imogen?“, fragte er besorgt, als er sie endlich erreicht hatte.
Sie wirbelte herum und starrte ihn an, als hätte sie ihn noch nie in ihrem Leben gesehen. Ihre Augen wirkten riesig und seltsam desorientiert. Dann ging urplötzlich ein strahlendes Lächeln über ihr Gesicht, und ehe Jack begriff, wie ihm geschah, hatte sie ihm die Hand in den Nacken gelegt und einen raschen Kuss auf seinen Mundwinkel gedrückt.
„Jack, Darling“, säuselte sie. „Du hast es also geschafft.“
Ihre Brüste drückten gegen seinen Arm, ihr Körper schmiegte sich sanft und warm an seinen. Doch dies war nicht der Moment, um ihr zu zeigen, wie sinnlos es war, gegen die Anziehungskraft zwischen ihnen anzukämpfen.
Jetzt brauchte sie ganz offensichtlich seine Hilfe.
Er sah das unruhige Flackern, den flehenden Ausdruck in ihren Augen. Was immer hier passierte – Imogen wollte eindeutig, dass er rücksichtsvoll zu ihr war. Also würde er rücksichtsvoll sein. Was er ja ohnehin vorgehabt hatte. Er war zwar davon ausgegangen, vorher noch eine Menge Feldarbeit erledigen zu müssen, aber wenn die Umstände die Angelegenheit nun vereinfachten, wäre er ein Dummkopf, sich das nicht zunutze zu machen.
Also legte er ihr, ohne lange zu hadern, den Arm um die Taille, zog sie liebevoll an sich und blickte ihr tief in die Augen. „Du hast doch wohl nicht ernsthaft daran gezweifelt?“, fragte er sie rau.
Er spürte, wie sie sich entspannte. Sah, wie die besorgten Schatten aus ihren Augen wichen und einem verlangenden Leuchten Platz machten. Fasziniert beobachtete Jack die Veränderung. Er konnte es kaum noch erwarten, Imogen in seinen Armen zu halten und all ihre Geheimnisse zu enträtseln.
„Ich war mir nicht sicher“, erwiderte sie leise.
„Du solltest mehr Vertrauen zu mir haben.“
„Kannst du mir verzeihen?“
Solange ihre Stimme so zärtlich und atemlos klang und sie sich auf diese Weise an ihn schmiegte, würde Jack ihr absolut alles verzeihen.
Leicht beunruhigt über diesen Gedanken, lockerte er seinen Griff ein wenig und wandte sich dem Paar neben Imogen zu. „Willst du mich nicht deinen Freunden vorstellen, Liebling?“
Imogen blinzelte verwirrt, dann riss sie sich zusammen. „Oh ja, natürlich. Das sind Max Llewellyn …“ Als sie den Namen aussprach, wurde ihr Lächeln so starr, dass Jack sich unwillkürlich fragte, ob ‚Freunde‘ die richtige Formulierung gewesen war. „… und Connie Nicholson.“
„Jack Taylor.“
Man nickte einander zu und schüttelte Hände.
Etwas an Max bewirkte, dass Jack auf der Stelle eine heftige Abneigung gegen ihn fasste. Vielleicht war es diese aalglatte Mister-Perfect-Aura, die ihn umgab. Seine
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