So heiß flirtet nur ein Playboy (Julia)
Zeitschriften, Papieren und allem möglichen Krimskrams herrschte. Deckenhohe Regale voller Bücher, Aktenordner und Fotografien flankierten einen mit Marmor verkleideten Kamin, in dem ein gemütliches Feuer prasselte.
Eine seltsame Zufriedenheit breitete sich in Jack aus, als er seinen Mantel auszog und auf einem der Sofas ablegte. Als er sich umdrehte, stand Imogen im Türrahmen und betrachtete ihn mit einer Mischung aus Wachsamkeit, Sehnsucht und Unsicherheit.
„Du siehst ziemlich fertig aus“, stellte sie fest.
„Und du ganz entzückend.“
Imogen blickte ungläubig an sich herab. „In den alten Klamotten?“
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, war ihr Outfit tatsächlich alles andere als glamourös. Dennoch bekam Jack beim Anblick ihrer aufregenden Kurven unter der weichen Baumwolle sofort wieder Lust auf sie.
„Du siehst darin ausgesprochen einladend aus“, versicherte er ihr. Am liebsten hätte er ihr auf der Stelle demonstriert, wie einladend sie auf ihn wirkte, doch er wollte nichts überstürzen.
„Möchtest du ein Glas Wein?“, fragte Imogen. „Ich habe gerade eine Flasche aufgemacht.“
„Lieber nicht. Ich muss noch fahren.“
„Verstehe …“ Ihre Enttäuschung war deutlich spürbar, doch schon im nächsten Moment straffte sie entschlossen die Schultern und hob das Kinn. „Du könntest bleiben“, schlug sie ihm vor, wobei ihre Wangen einen tiefen Pinkton annahmen. „Zum Abendessen oder … was auch immer.“
Abendessen klang gut, und „was auch immer“ noch besser.
„Ja, wenn das so ist …“ Jack seufzte und breitete zum Zeichen seiner Machtlosigkeit die Hände aus. „Wer könnte zu einem solchen Angebot schon Nein sagen?“
„Großartig.“ Als ihre Blicke sich trafen, kam es Imogen vor, als stünde sie plötzlich unter Strom, doch sie sah ihm weiter tapfer in die Augen. „Ich hole nur den Wein und sehe kurz nach dem Hähnchen, in Ordnung?“
„Ja, sicher …“ Jack verstärkte die Intensität seines Blicks noch ein wenig und war mit der Wirkung ausgesprochen zufrieden. Imogens volle Brüste hoben sich, als sie etwas zittrig einatmete. Ihre Lippen öffneten sich leicht, als wollte sie etwas sagen, doch sie brachte keinen Ton hervor.
Er fragte sich gerade, ob es wohl völlig unpassend wäre, sie gleich hier auf dem Fußboden zu lieben, als sie sich aus ihrer Erstarrung riss und ein kurzes klirrendes Lachen von sich gab.
„Es ist nur ein einfaches Brathähnchen mit Kartoffeln, nichts Besonderes. Natürlich gibt es dazu noch etwas Gemüse, und ich könnte auch …“
Mit zwei großen Schritten war Jack bei ihr und brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. Als er spürte, wie sehnsüchtig sie sich ihm entgegenschmiegte, zog er sie so fest an sich, dass er ihre feinen Knochen unter seinen Händen spüren konnte.
Vorsicht zerbrechlich! ermahnte er sich. Ihre Zartheit rührte ihn und machte ihm gleichzeitig bewusst, wie verkehrt es wäre, jetzt völlig den Kopf zu verlieren.
Nach einer Weile löste er sich von ihrem Mund und blickte auf sie herab. Ihre Wangen glühten, die weichen Lippen bebten noch von seinem Kuss, und ihre Augen glänzten wie geschmolzene Schokolade. Sie sah so begehrenswert aus, dass Jack sich im Nachhinein dazu beglückwünschte, hierhergekommen zu sein.
„Danke“, flüsterte sie atemlos.
„Wofür?“
„Dass du mich daran gehindert hast, weiter dummes Zeug zu reden. Sicher hast du schon bemerkt, dass ich zum Schwafeln neige, wenn ich nervös bin.“
Jack hatte es bemerkt und fand es wie alles andere an Imogen einfach nur bezaubernd. „Bist du jetzt nervös?“, murmelte er und zeichnete mit dem Daumen die Konturen ihrer Unterlippe nach.
„Jetzt nicht mehr.“ Mit einem befangenen Lächeln befreite Imogen sich aus seiner Umarmung und wandte sich zur Tür. „Ich bin gleich wieder da“, rief sie ihm auf dem Weg nach draußen zu. „Mach es dir inzwischen gemütlich.“
Mit dem Hähnchen war Imogen zufrieden, was sie von sich selbst leider nicht behaupten konnte.
Du hast dich aufgeführt wie ein dämliche Dreizehnjährige, schalt sie sich frustriert, während sie kaltes Wasser über ihre Handgelenke laufen ließ, um ihren Puls wieder auf ein normales Tempo herunterzubringen. Sie war eine erwachsene Frau von achtundzwanzig Jahren und weder naiv noch unerfahren, aber anscheinend hatte Jacks unerwartetes Auftauchen vor ihrer Haustür sie in einen linkischen Teenager zurückverwandelt.
Im ersten Moment hatte sie bei seinem Anblick einfach
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