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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gescheut.«
    »Sie ist einfach noch zu verletzt«, meinte Laura, obgleich sie selbst ebenfalls in Sorge war. »Sicher braucht sie noch ein bisschen Zeit.«
    »Das hoffe ich, denn ich werde Josh nicht mehr lange davon abhalten können, sich mit Bittie anzulegen.« Ihre leuchtendblauen Augen blitzten angriffslustig auf. »Und auch ich selbst bin langsam am Ende meiner Geduld. Schweinehunde. Arschgeigen.«
    Immer noch murmelnd trat sie auf die Kundin zu, doch plötzlich machte ihre zuvor erboste Miene die vollkommene Wandlung durch. Mit einem Mal strahlte sie nichts als unbekümmerte, elegante Schönheit aus. »Eine herrliche Lampe, nicht wahr? Sie hat einmal Christie Brinkley gehört.« Margo strich mit einem Finger über den perlmuttfarbigen Schirm. »Im Vertrauen gesagt, war sie ein Geschenk von Billy, so dass sie ihren Anblick einfach nicht länger ertragen konnte.«
    Wahrheit oder Lüge, überlegte Laura und hätte beinahe laut gelacht. Es stimmte, dass die Lampe einmal Eigentum von Christie Brinkley gewesen war; aber die Anekdote entsprang sicher Margos Phantasie.
    »Laura.« Mit dem bereits eine Stunde nach Beginn der Durchsicht der Bücher aufgesetzten Leidensblick kam Kate aus dem Büro. »Ist dir eigentlich klar, wieviel Geld ihr verschleudert, indem ihr ständig nur geringe Mengen Geschenkpapier, Bänder und Kartons bestellt? Je mehr ihr auf einmal abnehmt, um so billiger wird es für euch. Und bei eurem Verbrauch …«
    »Ah, ja, da hast du sicher recht.« Laura blickte auf ihre Uhr. »Huch, der Klavierunterricht. Jetzt muss ich aber wirklich los.«
    »Außerdem kauft ihr euer Klebeband im Laden nebenan statt bei einem Großhändler«, fügte Kate hinzu.
    »Ich müsste längst weg sein. Tschüs.« Laura flüchtete sich durch die Tür.
    In der Absicht, dann eben Margo eine Standpauke zu halten, drehte Kate sich um. Aber ihre Partnerin hatte sich zusammen mit einer Kundin über eine lächerliche kleine Lampe gebeugt, mit deren Licht sich wohl nicht einmal ein Kleiderschrank erhellen ließ.
    Es half, die anderen rüffeln zu können. Es half, wieder für etwas verantwortlich zu sein. Selbst wenn es sich um Schachteln und Klebebänder handelte.
    »Fräulein, oh, Fräulein.« Ein paar mit Glitzer verzierte Pumps in der Hand spazierte eine weitere Lady aus dem Ankleidezimmer. »Haben Sie die auch in Größe acht?«
    Kate sah erst die Pumps und dann die Kundin an und fragte sich, wie es angehen konnte, dass irgend jemand an mit schimmernden Ziermünzen versehenen Schuhen Gefallen fand. »Wir haben nur, was im Ankleidezimmer zu finden ist.«
    »Aber die hier sind zu klein.« Jammernd hielt sie Kate die Schuhe hin. »Sie passen perfekt zu dem Kleid, das ich mir ausgesucht habe. Ich muss sie haben, verstehen Sie?«
    »Hören Sie«, setzte Kate an, klappte den Mund jedoch wieder zu, als sie Margos warnendem Blick begegnete. Sie erinnerte sich an das, was ihr von Margo eingeschärft worden war. Hasste es, aber erinnerte sich dennoch daran. »Der
Schöne Schein
hat fast immer nur exklusive Einzelstücke. Aber ich bin sicher, dass wir etwas anderes finden, was Ihnen gefällt.« Obgleich sie sich bereits nach ihrem Computer zurücksehnte, führte sie die Kundin zurück in den Ankleideraum.
    Nur mit größter Selbstbeherrschung blieb sie bei dessen Anblick ruhig. Statt ordentlich in den Regalen zu stehen, lagerten die Schuhe in wildem Durcheinander in der Gegend, ein halbes Dutzend Cocktailkleider hingen nachlässig über einem Stuhl und andere waren auf dem eleganten Teppich verstreut.
    »Sie haben sich offenbar alles genau angesehen«, stellte Kate mit einem starren Nicken fest.
    Die Frau brach in schrilles Gelächter aus. »Oh, ich liebe einfach alles, was es hier bei Ihnen gibt; aber sobald ich mich einmal entschieden habe, bringt mich niemand mehr von meiner Wahl ab.«
    Eine wirklich denkwürdige Äußerung. »Also gut, und für welches der Kleider haben Sie sich nun entschieden?«
    Es dauerte zwanzig Minuten, zwanzig Minuten voller Hmms und Hahs, voller Oohs und Aahs, ehe die Kundin sich endlich mit einem Paar weißer Sandalen plus Satinschleifen zufriedengab.
    Kate kämpfte mit den Metern weißen Tülls, ohne die die Frau nicht mehr leben zu können schien. Tüll, dachte Kate, während sie das Gebilde mühsam in eine Tüte verfrachtete, in dem die Dame aussehen würde wie eine überdimensionale Hochzeitstorte.
    Als ihr Werk endlich beendet war, reichte Kate der Kundin die Tüte und die Quittung und setzte sogar ein

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