So prickelnd wie Champagner
gestellt worden. Die Frauen, die man zu ihm geschickt hatte, waren zu schüchtern, zu langsam, zu wenig motiviert gewesen – oder übereifrige, rechthaberische Personen, die ihm erzählen wollten, wie er sein Unternehmen zu führen hatte.
Daraufhin hatte Callum beschlossen, nur noch mit der besten Zeitarbeitsfirma zusammenzuarbeiten – der einzigen, zu der er Vertrauen hatte. Doch genau die konnte ihm in den nächsten acht Wochen keine Assistentin zur Verfügung stellen.
Dann hatte Starrs Anruf ihm ihr Temperament, ihre hingebungsvolle Liebe zum Tanzen – sie wollte in eine neue Stadt umziehen, um ihren Traum zu verwirklichen – und das erotische Knistern in Erinnerung gerufen, das es unbestreitbar zwischen ihnen gegeben hatte. Callum hatte gar nicht anders gekonnt, als ihr die Stelle zu geben. In erster Linie aus seiner Zwangslage heraus, aber er spürte instinktiv, dass sie in diesem Job genau wie in den anderen Bereichen ihres Lebens all ihren Ehrgeiz daran setzen würde, erfolgreich zu sein.
Andererseits war es einfach verrückt, ausgerechnet mit der Frau zusammenzuarbeiten, die in einer einzigen unvergesslichen Nacht jene wilde Seite von ihm zum Vorschein gebracht hatte, die er mit aller Macht zu zähmen versuchte.
Callum war fest entschlossen gewesen, sich von dem Wiedersehen mit Starr nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Hat ja super funktioniert, dachte er ironisch. Er war nicht nur aus der Ruhe gebracht, sondern aufgewühlt, geradezu verstört. Doch er würde ignorieren, wie sehr es ihn aus der Fassung brachte – und sich auf keinen Fall eingestehen, was das bedeutete.
Bei dem Wiedersehen waren auch die widerstreitenden Gefühle erneut in ihm wach geworden, die ihn seit jener Nacht in Sydney beschäftigten: Seine innere Stimme der Vernunft hatte ihn gedrängt, Starr zu vergessen, andererseits hatte er erwogen, nach ihr zu suchen. Ihre Wirkung auf ihn machte es Callum sehr schwer, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Doch nur durch seine Arbeit hatte er die vergangenen vierzehn Jahre überhaupt ertragen können.
Auch das war ein Problem: Sein Unternehmen litt darunter, dass er ständig an Starr denken musste. Das konnte er nicht zulassen. Also hatte Callum beschlossen, noch eine Woche abzuwarten und sie dann ausfindig zu machen. Denn wenn er sie wiedersehen würde, könnte er diese Sache ein für alle Mal überwinden, sein Gleichgewicht zurückgewinnen, und alles wäre wieder beim Alten.
In der Theorie war das alles schön und gut. Callum konnte dankbar sein, dass Starr auf ihn zugekommen war. Aber das Wiedersehen mit ihr hatte dem kühlen, nüchternen Image einen heftigen Schlag versetzt, um das er sich seit vielen Jahren bemühte.
Und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Für Gefühle hatte er keine Zeit und für eine Frau mit frechem Lächeln und funkelnden Augen schon gar nicht.
Callum hatte zwar das Problem mit der fehlenden Assistentin gelöst, doch nun hatte er das untrügliche Gefühl, dass die eigentlichen Schwierigkeiten gerade erst anfingen.
Starr wartete, bis Callum außer Sichtweite war. Dann sank sie auf eins der gemütlichen weichen Sofas und zog ihr Handy aus der Tasche.
Sie drückte die zweite der eingespeicherten Kurzwahlen – die Eins war Sergio vorbehalten gewesen und nun zu Starrs großer Zufriedenheit leer – und wartete darauf, dass Kit ans Telefon ging.
„Hallo Leute, hier Kitty. Hinterlasst doch bitte ’ne Nachricht. Melde mich dann. Tschüssi!“
Starr bedachte ihr Handy mit einem empörten Blick und sprach dann auf Kittys Anrufbeantworter: „Es ist kurz nach elf, und du bist bestimmt da. Also nimm gefälligst den Hörer ab.“
Sie zählte bis zehn und war gerade bei der letzten Zahl angelangt, als ihre nachtaktive Freundin sich meldete.
„Was willst du denn?“, fragte Kit schlaftrunken. „Gönnst du mir denn nicht mal meinen Schönheitsschlaf?“
„Du musst jetzt aufwachen, Süße, ich habe nämlich tolle Neuigkeiten!“
Kit schnaufte nur. Dann ließ ein lautes Rattern darauf schließen, dass sie ihr Rollo noch weiter heruntergelassen hatte. „Was gibt’s denn so furchtbar Wichtiges?“
„Ich habe eine Stelle“, berichtete Starr. „Nicht als Tänzerin, aber das Cottage, in dem ich wohnen darf, ist einfach toll. Ich werde mich weiter nach einem passenden Job umsehen, und …“
„Für wen arbeitest du?“
„Für Callum Cartwright.“
„Wow.“ Die Bettdecke raschelte. „Der soll ja ziemlich heiß sein.“
„Das ist nicht das Problem“,
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