So reich, so sexy … (Baccara) (German Edition)
Papier aus ihrer Handtasche, auf das sie hastig ein paar Zeilen kritzelte.
Kurz darauf folgte sie Zane, der die Tür des Apartmentgebäudes für sie aufhielt. „Sie stehen also immer noch mit Evan in Kontakt“, sagte er.
„Woher kennen Sie ihn?“, fragte Lilah und blinzelte wegen des grellen Sonnenlichts.
Zane führte sie zur Corvette. „Eigentlich kenne ich eher seinen Boss Mark Britten.“
Unwillkürlich errötete sie, als sie sich an jenen Abend auf dem Wohltätigkeitsball erinnerte, als der ältere Mann geglaubt hatte, sie wünschte sich nichts mehr, als mit ihm ins Bett zu gehen. Zanes dezentes Einschreiten hatte schließlich den peinlichen Zwischenfall beendet.
Möglichst würdevoll stieg sie in die Corvette. „Evan ist ein Freund von mir.“ Es lag ihr auf der Zunge, Zane zu erzählen, dass Evan homosexuell war, aber sie hatte versprochen, das für sich zu behalten. „Er malt in seiner Freizeit. Eigentlich wohnt er woanders und hat hier nur sein Studio.“
Nach einer kurzen Autofahrt erreichten sie Zanes Hotel und betraten kurze Zeit später seine Luxussuite.
„Wie lange kennen Sie Evan schon?“, fragte Zane, während Lilah die Einrichtung bewunderte. Das Thema beschäftigte ihn immer noch.
„Seit sechs oder sieben Jahren. Wir haben uns in einem Kunstkurs kennengelernt.“
„Und wann ist er in Ihr Haus gezogen?“ Seine Frage verhallte förmlich in der weitläufigen Suite mit den schweren antiken Holzmöbeln und drapierten Seidenvorhängen. Eindeutig nicht sein Geschmack, sondern vielmehr der seiner Assistentin, die den Raum für ihn gebucht hatte. Zu Lilah schien die Suite jedoch gut zu passen. Selbst in ihrem modernen Outfit wirkte sie so sinnlich und exotisch wie eine medinische Kurtisane des Mittelalters.
Beinahe ehrfurchtsvoll strich sie über die Oberfläche eines brokatbezogenen Sessels. „Um ehrlich zu sein, bin ich nach ihm eingezogen. Evan hat gewusst, dass ich eine neue Wohnung suche, und mir Bescheid gesagt, als das Apartment frei geworden ist. Es ist einfach perfekt für mich, deshalb habe ich zugegriffen.“ Sie sah auf. „Evan und ich haben nichts miteinander, falls es das ist, was Sie interessiert.“
Der Gedanke, dass die beiden miteinander schliefen, hatte ihm tatsächlich keine Ruhe gelassen. Obwohl er etwas in Lilahs Atelier auf dem Boden entdeckt hatte, das seinen Herzschlag beschleunigt hatte. Ein Porträt von ihm … Lilah hatte ihn gemalt und nicht etwa Evan oder Lucas.
Bevor er allerdings näher darauf eingehen konnte, erschien seine persönliche Assistentin Elena, die ein Einzelzimmer am anderen Ende des Ganges bewohnte, mit einer Dokumentenmappe in der Hand und Spiros im Schlepptau. Der Sicherheitsmann trug Lilahs Koffer in das Gästeschlafzimmer der Suite, und Elena legte Zane einige Briefe zur Unterschrift vor.
Nachdem die beiden wieder gegangen waren, zog Zane sein Jackett aus, legte es über die Armlehne eines Stuhls und ging zum Gästeschlafzimmer hinüber, in dem Lilah damit beschäftigt war, den Inhalt ihres Koffers in einer großen, reich verzierten Kommode zu verstauen.
Ein schöner Anblick. Obwohl Zane nie das Bedürfnis verspürt hatte, Schmuck oder andere Schätze zu stehlen, wurde ihm in diesem Moment bewusst, was seine seeräuberischen Vorfahren angetrieben haben mochte.
Lilah sah auf. „Ihre Assistentin schien ja nicht besonders begeistert zu sein, mich hier zu sehen.“
Er lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete interessiert, wie sie ihre Kosmetikartikel präzise auf der Kommode platzierte. „Elena ist auf Medinos aufgewachsen. Vermutlich würde sie es lieber sehen, wenn Sie in einer separaten Suite wohnen würden.“
„Tolle Idee!“, rief Lilah begeistert.
„Sie bleiben hier, wo ich Sie im Auge behalten kann. Alle Zimmer auf diesem Flur werden von Atraeus-Angestellten bewohnt. Keiner kommt hier ohne einen Security-Check herein.“
Lilah zog den Reißverschluss des leeren Koffers zu und verstaute ihn in einem Schrank. „Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie sich meinetwegen so viele Sorgen machen.“
„Ich habe Lucas ein Versprechen gegeben.“
Er sah in ihrem Blick, wie sehr seine Worte sie verletzten. „Wie dumm von mir“, sagte sie leise. „Das hatte ich ganz vergessen.“ Sie öffnete die Terrassentür und wollte hinausgehen, doch Zane hielt sie auf.
„Keine gute Idee“, sagte er und umfasste ihren Arm. „Die Terrasse ist nicht sicher.“
Zane hatte also lediglich Lucas’ Anordnungen befolgt, wurde
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