So reich, so sexy … (Baccara) (German Edition)
wissen Sie das?“, fragte sie erstaunt, denn sie war noch nicht dazu gekommen, die Arbeiten zu signieren.
Er errötete leicht. „Ich habe vor ein paar Wochen eine Ihrer Ausstellungen in einer Galerie besucht. Außerdem habe ich ein paar andere Bilder von Ihnen auf einer Auktion erworben.“
Lilah war völlig verblüfft darüber, dass er sich für ihre Kunst interessierte. „Normalerweise verkaufe ich die meisten meiner Bilder über die Galerie.“
„Geld ist also wichtig für Sie“, stellte er fest und sah von einer gerahmten Fotografie auf, die ihre Mutter und ihre Großmutter zeigte.
„Ja“, erwiderte sie. Es gab keinen Grund, diese Tatsache zu leugnen. Über Nacht hatte ihre Mutter ihre gesamten Ersparnisse im Zuge der Finanzkrise verloren, und Lilah zahlte jetzt ihre Hypothek weiter ab.
Inzwischen war sie froh darüber, dass sie gestern Abend ihre Kündigung nicht eingereicht hatte. Ohne das Geld, das sie bei Ambrosi-Pearls verdiente, würde es weder für sie noch für ihre Mutter rosig aussehen.
Plötzlich erklang ein lautes Scheppern aus ihrem Studio. Hastig warf Lilah ihre Tasche auf die Couch und rannte in den angrenzenden Raum. Ein junger Mann in Jeans und T-Shirt mit einer Kamera über der Schulter war gerade im Begriff, aus dem offenen Fenster zu klettern. Einen Sekundenbruchteil später war Zane auch schon hinter ihr. Er umrundete einen Stapel Leinwände, der auf dem Boden lag, und verfolgte den Eindringling durch das Fenster.
Am Gartenzaun hatte er den Reporter eingeholt und ihm die Kamera entrissen. Mit wenigen Handgriffen entfernte er die Speicherkarte und hängte dem jungen Mann dann die teure Kamera wieder um den Hals. Blass und sichtlich verstört ergriff der Journalist daraufhin die Flucht über den Zaun und verschwand über den angrenzenden Sportplatz.
Während Zane sich noch draußen umsah, beeilte sich Lilah, die Leinwände aufzuheben. Es grenzte an ein Wunder, dass Zane das Porträt nicht aufgefallen war, das Lilah vor beinahe zwei Jahren von ihm angefertigt hatte. Hastig lehnte sie die Bilder so gegen eine Wand, dass man nur die Rückseiten sehen konnte. Das hätte ihr noch gefehlt, dass Zane von ihrer heimlichen Leidenschaft für ihn erfuhr.
Zane kletterte wieder herein und betrachtete den kaputten Fenstergriff. „Das war’s“, sagte er. „Sie bleiben heute Nacht ganz bestimmt nicht hier. Sie kommen mit mir. Wenn dieser Reporter bei Ihnen eingebrochen ist, können andere es auch.“ Neugierig sah er zu den Leinwänden, die Lilah gerade wieder aufgestellt hatte.
„Das ist nicht nötig“, erwiderte sie hastig und führte ihn schnell aus dem Atelier, weg von dem verräterischen Bild. „Ich lasse das Fenster heute noch reparieren. Ich habe einen Freund im Haus, der handwerklich geschickt ist.“
Doch Zane ließ nicht locker. „Die Presse wird Sie ständig im Visier haben“, erklärte er. „Und über den Sportplatz hat man praktisch freien Zutritt zu Ihrem Garten.“
„Ich ziehe einfach die Vorhänge zu“, erklärte sie. „Dann können auch keine Fotos von mir gemacht werden, wenn ich im Haus bin.“
„Dann wartet die Presse eben, bis Sie nach draußen kommen. Aber wenn Sie unbedingt hierbleiben wollen, schön. Dann bleibe ich auch.“ Abschätzend betrachtete er das schwarze Ledersofa, als überlegte er bereits, ob es groß genug für ihn wäre.
Sofort musste Lilah an jenes verhängnisvolle Sofa von vor zwei Jahren denken. Auf gar keinen Fall durfte sie zulassen, dass Zane bei ihr die Nacht verbrachte. „Sie können nicht hierbleiben“, protestierte sie, als ihr Festnetztelefon klingelte und der Anrufbeantworter sich meldete. Die Nachricht, die auf Band gesprochen wurde, war laut und deutlich: Ein Reporter bat Lilah , ihn anzurufen. Resigniert sah Lilah auf die Leuchtanzeige des Anrufbeantworters. Dreiundzwanzig Nachrichten bisher. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass der Speicher des Geräts überhaupt so groß war.
„Ich geh dann mal packen“, sagte sie.
6. KAPITEL
Energisch zog Lilah den Reißverschluss ihres Koffers zu. Zane hatte in der Zwischenzeit einige Telefonate auf Medinisch geführt und steckte gerade das Handy in die Tasche seines Jacketts. „Fertig?“, fragte er, nahm ihren Koffer und wartete dann geduldig, bis Lilah sich endgültig versichert hatte, dass ihr Apartment verschlossen war.
„Ich schreibe nur noch kurz meinem Nachbarn Evan Peters einen Zettel und frage ihn, ob er das Fenster reparieren kann“, sagte Lilah und zog ein Blatt
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