Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So schön kann Küssen sein

So schön kann Küssen sein

Titel: So schön kann Küssen sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
Vom Netzwerk:
richtete seine dunklen Augen auf Manny. Mit diesem Blick schüchterte er Verdächtige und Untergebene gleichermaßen ein.
    Manny war allerdings nicht in der Stimmung, sich zu etwas drängen zu lassen, auch nicht von dem Mann, den er am meisten respektierte. “Sie haben den Sheriff über unsere Operation informiert, Reid. Glauben Sie nicht, dass die Spur jetzt sehr schnell erkalten wird? Bestimmt wissen bald alle in der Gegend Bescheid.”
    Reid winkte ab. “Details unserer Operation habe ich nicht erwähnt, und der Sheriff kennt Sie nicht. Nur der Fahrer des Abschleppwagens und dieses Mädchen auf der Running-C-Ranch wissen, wie Sie aussehen, und der Fahrer hatte keine Gelegenheit, Sie genauer zu betrachten.”
    “Der Hilfssheriff kennt mich auch”, wandte Manny ein. “Allerdings wird er mich wahrscheinlich nicht mit Ihnen und der Operation in Verbindung bringen”, fügte er zögernd hinzu.
    “Ich werde dem Sheriff erzählen, wir würden ab sofort weiter im Norden arbeiten. Dann glaubt er, dass wir abgezogen sind.”
    “Und warum machen wir das nicht? Warum verlegen wir die Operation nicht weiter nördlich? Wir wissen doch, dass der Kopf dieser internationalen Bande politische Verbindungen hat, die es den Kinderhändlern ermöglichen, die nötigen Dokumente perfekt zu fälschen. Wäre es da nicht klug, wir würden uns auf die Bundeshauptstadt konzentrieren?”
    “Nein, noch nicht. Vorher müssen wir alle Glieder der Kette kennen. Wenn wir den Kontaktmann in dieser Gegend finden, haben wir eine größere Chance, die Spur zum eigentlichen Kopf zu verfolgen.” Reid trat auf die Schotterstraße und putzte den Schlamm von den Stiefeln. “Außerdem habe ich nicht vor, den Mann ungeschoren davonkommen zu lassen, der die Verantwortung für die Ermordung des Paares in Del Rio trägt. Auf gar keinen Fall.”
    “Glauben Sie nicht, dass es eine Verkettung unglücklicher Umstände war? Ich hatte den Eindruck, dass der “Kojote”, der jetzt ertrunken ist, in Del Rio in Panik geriet. Er hat die Eltern des Babys nur erschossen, weil er merkte, dass er verfolgt wurde.” So hatte Manny das Verbrechen bisher gesehen, und es bedrückte ihn, dass möglicherweise durch seine Anwesenheit Unschuldige ermordet worden waren.
    “Die Leute dieser Bande sind zu gut ausgebildet und viel zu abgebrüht, um in Panik einen Mord zu begehen. Der Täter ist erst nach dem Mord in Panik geraten und wollte dann trotz des Unwetters zu seinem Boss fahren.” Reid warf seinem Ermittler einen Blick zu. “Jemand hat den Befehl erteilt, die Eltern zu ermorden, und ich will, dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt. Das sind wir ihnen schuldig – und dem Kind.”
    Reid ging zu seinem Leihwagen und öffnete die hintere Tür. “Ich habe Ihnen neue Ausweise mitgebracht, eine Kreditkarte, Bargeld und ein neues Handy. Solange wir in diesem Gebiet ermitteln, arbeite ich von unserem Büro in Del Rio aus. Es gibt Spuren, die von dort hierher führen. Wenn Sie etwas brauchen, melden Sie sich.”
    Reid beugte sich in den Wagen. “Das Baby ist in Sicherheit, sagten Sie. Wenn es Ihnen hilft, sorge ich dafür, dass Sie das Kind noch eine Weile behalten können.”
    “Ich benutze das Baby nicht gern.” Manny verschränkte die Arme. “Möchten Sie es als Köder einsetzen?”
    “Nein, keinesfalls.” Reid richtete sich wieder auf und drehte sich um. “Ich dachte nur, dass Ihre Tarnung dadurch glaubwürdiger wirkt. Sie bekommen auf diese Weise einen guten Grund, sich über Adoptionsmöglichkeiten und so weiter zu erkundigen. Haben Sie eine Idee, unter welchem Vorwand Sie sich auf der Running-C-Ranch einquartieren könnten?”
    Manny wünschte sich in diesem Moment weit weg, aber leider war ihm klar, wo seine Pflicht lag. “Ja, ich denke schon. Das Haupthaus der Ranch muss dringend repariert werden. Da gibt es so viel Arbeit, dass ein Mann vermutlich die nächsten zwanzig Jahre beschäftigt wäre.”
    “Und können Sie die Besitzerin überreden, Sie trotz der angeschlagenen Schulter einzustellen?”
    Wenn er bei Randi auf der Ranch blieb, säße er in eine Falle. Das wäre zwar eine sehr zarte Falle, aber höchstwahrscheinlich gerade deshalb würde es höllisch schwer für ihn sein, da wieder herauszukommen.
    “Die Schulter ist nur geprellt. Zwei Tage Ruhe, und alles ist in Ordnung.” Manny schob die Sachen, die Reid ihm reichte, in die Taschen. “Ich behalte das Baby bei mir auf der Ranch, weil ich so am besten für seine Sicherheit sorgen kann.

Weitere Kostenlose Bücher