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Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung

Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung

Titel: Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Götzen schaffen würde, dem er dienen konnte?
    Der Film lief weiter.
    »Nur wenige Jahre später: der Zweite Weltkrieg. Die Waffen waren noch perfekter. Die Menschen hatten aus der Vergangenheit nichts gelernt, sie konnten auch jetzt noch nicht friedlich und vernünftig zusammenleben. Der sogenannte Faschismus unterteilte die terranische Rasse in Herrenmenschen und Untermenschen - ein folgenschwerer Rückschritt in die Vergangenheit. Ein Grundübel der irdischen Geschichte, wie der Unterschied zwischen arm und reich, der nie überwunden wurde und immer wieder zu Auseinandersetzungen geführt hatte.
    Am Ende des Zweiten Weltkriegs fiel die erste Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima...«
    Die Stimme des Kommentators war sachlich. Sie paßte nicht zu den Bildern eindringlicher Grausamkeit, zum unvorstellbaren Ausmaß der Zerstörung, zu dem Grauen in den Gesichtern der Menschen. Eine leidenschaftslose Aufzählung des Vernichtungspotentials: Raketen, Wasserstoffbomben...Aber für eine Weile schienen die Menschen ihre eigenen Möglichkeiten zu fürchten. Sie führten immer noch Kriege, doch sie wagten es nicht, sich dabei der neuen Waffen zu bedienen.
    Und neue Bilder der Zerstörung: weniger grausam, gleichsam versteckt, als beginne ein schleichendes Gift sich in die Welt zu fressen. Profitgier, Brutalität und Verantwortungslosigkeit, getarnt von einem Zauberwort: Fortschritt. Jetzt hatte Charru fast den Eindruck, als benutze der Sprecher eine fremde Sprache. Plünderung der Ressourcen. Umkippende Ökologie. Vernichtung der Umwelt durch hemmungsloses Wachstum, Gift in der Luft zum Atmen und in der Erde, die Nahrung hervorbrachte. Versorgungskrisen, die sich zu Hungersnöten auswuchsen. Kriege um Erdölfelder, Kriege um Weizenprovinzen, Kriege um Bodenschätze jeder Art. Eine Orgie der Raffgier, um den sterbenden Götzen Fortschritt noch einmal vorwärts zu peitschen. Charru verstand die meisten der fremden Wörter und Wendungen nicht. Aber er sah die Bilder, und er verstand, was Simon Jessardin gemeint hatte: daß die Menschen der Erde, die Vorfahren der Terraner, sich selbst zerstörten, ohne es zu begreifen.
    »Das Jahr 2312 der irdischen Zeitrechnung. Der sogenannte Dritte Weltkrieg. Neu entwickelte Technologien machten es möglich, die Bodenschätze des Pazifischen Ozeans auszubeuten. Der Streit um die Verteilung dieser Reichtümer entfesselte einen weltumspannenden Atomkrieg, der in die Große Katastrophe mündete...«
    Neue Bilder.
    Feuer. Zusammenstürzende Häuser im flammenden Inferno, schreiende Menschen, einander niedertrampelnd auf der Flucht in Bunker, die Längst keinen Schutz mehr boten gegen die letzten und schrecklichsten Waffen, die in aller Heimlichkeit entwickelt worden waren. Lodernde Stürme. Gigantische Blitze über grünen und braunen Flächen. Und dann, aus großer Entfernung, eine rotglühende Kugel - die brennende Erde, ein Feuerball in der schwarzen, sternengespickten Weite des Weltalls.
    »Das Ende«, erklang Simon Jessardins ruhige Stimme aus der Dunkelheit. » Die Zerstörung eines Planeten.«
    »Und alle starben?« fragte Charru wie aus einem Traum erwachend.
    » Nicht alle. Einige wenige, die das Ausmaß der Katastrophe schneller begriffen als andere, konnten sich mit Raumschiffen retten. Die Bürger der Vereinigten Planeten sind Nachfahren der terranischen Rasse - auch wenn sie nichts mehr mit der alten Menschheit gemein haben.«
    Die Bilder wechselten. Ein anderer Planet in der Weite des Alls, öde mit seinen endlosen roten Wüsten, von dunkel schillernden Kanälen durchzogen.
    Unter dem Raumschiff, das den Mars umkreiste, verwandelte sich die Oberfläche des Planeten in einen rasenden Farbenwirbel, schien mit unvorstellbarer Schnelligkeit auf den Betrachter zuzustürzen. Das Bild auf der Leinwand explodierte, Charru glaubte förmlich, die Erschütterung des Aufpralls zu spüren. Schatten erschienen, wurden zu Felsennadeln, die gleich mahnenden Fingern aufragten. Menschen in unförmigen Schutzanzügen setzten ihre Füße auf die roten Felsen, tastend und unsicher, als mißtrauten sie dem fremden Boden. Stumm standen sie da, benommen, und hinter ihnen wölkte roter Staub um das silbrig schimmernde Wrack ihres havarierten Raumschiffs.
    »Die Terra I«, murmelte Conal Nord. »Sie muß immer noch irgendwo im Norden der Garrathon-Berge liegen, nicht wahr?«
    »Ja, sie liegt noch dort«, bestätigte der Mann mit dem Namen Kareil. »Man hätte sie wieder instand setzen können, aber

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