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Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Titel: Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Priester gestellt hast. Ich glaube dir ebenfalls.«
    Cris atmete auf.
    Erst jetzt begann er, sich schlau in den fremdartigen Räumen umzusehen. Aber die stählernen Gänge und der Transport-Schacht jagten ihm wenig Schrecken ein. Er fürchtete die Technik nicht mehr, seit er gelernt hatte, ein Flugzeug zu lenken.
    Daß eins der drei Flugzeuge den Energiewerfern zum Opfer gefallen war, erfuhr er, als er zögernd danach fragte, was die Maschinen angerichtet hatten.
    Hart biß er sich auf die Lippen. Einer seiner Brüder lebte nicht mehr. Aber der Schmerz, den seine Augen spiegelten, änderte nichts an seiner Entschlossenheit.
    In der Kanzel warteten Lara, Karstein, Beryl von Schun und der graubärtige Scollon.
    Es wurde eng in dem kleinen Raum. Hasco und Gian richteten ihre Aufmerksamkeit weiterhin nach draußen. Cris begann mit leiser, stockender Stimme zu berichten, was er wußte.
    »Es ist eine ferngesteuerte Rakete,« schloß er. »Manchmal nennen sie es auch Lenkgeschoß. Es hat einen ... einen Energie-Sprengkopf. Der Fremde von den Sternen sagt, daß es das Schiff auf jeden Fall vernichten wird, selbst wenn ihr eure Waffen darauf richtet.«
    »Carrisser,« murmelte Gillon. »Er muß es wissen.«
    »Er weiß alles,« nickte Cris. »Alles über die unterirdischen Räume, die für uns tabu waren. Er hat uns auch Waffen gezeigt, die er Atombomben nannte. Er sagt, daß die Priester sie nicht benützen dürfen, weil sie sich damit selbst töten würden.«
    »Aber dieses Lenkgeschoß ist einsatzbereit?« vergewisserte sich Charru.
    »Noch nicht. Sie sagen, daß sie noch ein paar Stunden brauchen. Morgen früh in der Dämmerung wollen sie es abschießen.«
    Charru biß sich auf die Lippen und warf Lara einen Blick zu.
    Die junge Venusierin war blaß geworden.
    »Er hat recht,« sagte sie tonlos. »Diese Lenkgeschosse mit Energie-Sprengköpfen sind als Abwehrwaffe gegen angreifende Raumschiffe entwickelt worden. Wenn wir die Energiewerfer auf die Rakete richten, wird sie zwar vorzeitig explodieren, aber dafür mit vervielfachter Wirkung. Von der »Terra« würde ganz sicher nichts übrigbleiben.«
    Sekundenlang wirkte die Stille wie ein lastendes Gewicht.
    Charrus Blick ging ins Leere. Er sah das Fischerdorf vor sich, das grüne Land, den Fluß, der in die felsengesäumte Bucht mündete. Er glaubte, den Geruch der Erde zu spüren und den frischen, salzgesättigten Wind, der die großen Segelschiffe über das Meer trieb. Sie alle hatten in der Oase am Meer das Land der Verheißung gesehen, aber es war ein Trugbild gewesen.
    »Wir haben keine Wahl,« sagte er rauh. »Wir müssen mit der »Terra« starten und ...«
    Cris schüttelte den Kopf. »Das könnt ihr nicht. Die anderen Schiffe würden euch vernichten.«
    »Die anderen Schiffe?«
    Stockend erzählte der Junge von dem Funkgespräch, das er belauscht hatte.
    Für ihn waren Marius Carrissers Worte rätselhaft gewesen, unverständlich bis auf den entscheidenden Punkt, daß die »Terra« zerstört werden sollte, wenn sie zu starten versuchte.
    Charru und seine Gefährten dagegen verstanden sehr genau. Die Schiffe der Vereinigten Planeten waren nicht zum Mars zurückgekehrt, sondern auf Luna geblieben. Carrisser hatte ihnen Einsatzbefehl gegeben, und jetzt lauerten sie in einer Umlaufbahn um die Erde darauf, der »Terra« den Todesstoß zu versetzen, falls die Priester keinen Erfolg hatten.
    Charru starrte durch den Sichtschirm nach draußen.
    Noch war der Himmel schwarz. Aber bis zum Morgengrauen blieben ihnen nicht mehr als ein paar Stunden, und sie saßen ausweglos in der Falle.
    Charru wußte, daß die »Terra« verloren war.
    *
    Wie gebannt hing Bar Nergals Blick an dem schlanken silbrigen Leib des Raumschiffs.
    Shamala hatte ihn alarmiert, jetzt spähte er leicht geduckt durch den Türspalt des Lagerhauses. Die beiden Gestalten, die sich der »Terra« näherten, waren erst im letzten Augenblick zu sehen gewesen. Bar Nergal konnte sie aus der Entfernung nur umrißhaft erkennen. Er dachte sofort an die Fischer aus der Oase am Meer. Aber er wußte aus den Berichten Charilan-Chis, daß unter diesen Männern niemand blondes Haar hatte und daß sie keine Gewänder aus geflochtenen Kunststoff-Streifen trugen.
    Auf dem Absatz fuhr er herum.
    »Cris!« knirschte er. »Dieser elende Verräter!«
    »Mein Sohn?« stammelte die Königin erschrocken.
    »Er muß es sein. Wer sonst? Laß in dem Keller nachschauen, in den man ihn gebracht hat!«
    Charilan-Chi beeilte sich, die

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