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Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Titel: Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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»Ich werde mit dir kommen, damit das Volk im Raumschiff gewarnt wird.«
    *
    Der Kommunikator in der Kabine gab einen durchdringenden Summton von sich.
    Charru war sofort hellwach, schüttelte den Schlaf mit jener Schnelligkeit ab, die das Leben in der Wildnis lehrte. Neben ihm fuhr Lara erschrocken hoch und rieb sich über die Augen. Er lächelte beruhigend. Rasch streifte er die knielange Hose aus weichem Leder über und griff nach dem Waffengurt, während er den Monitor einschaltete.
    Hascos Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
    »Zwei Männer nähern sich dem Schiff, Charru. Sie kommen von Nordwesten, völlig offen. Einer von ihnen gehört mit ziemlicher Sicherheit zu den Fischern.«
    »Wartet ab! Ich bin sofort da.«
    Charru schnürte die Lederbänder der Sandalen um die Knöchel und schob das Schwert in die Scheide - eine mechanische, im Grunde überflüssige Geste, da sie hier drinnen keine Waffen brauchten. Im Schiff war es still: die meisten Menschen versuchten, nach den Aufregungen der Nacht noch etwas Schlaf zu finden. Charru ließ sich von der Transport-Plattform nach oben tragen. In der Kanzel brannte nur das kühle grünliche Licht der Instrumenten-Beleuchtung. Gian von Skait behielt den Schlupfwinkel der Priester im Auge, weil immerhin die Möglichkeit bestand, daß es sich um ein Ablenkungsmanöver handelte. Hasco spähte aufmerksam durch den Sichtschirm nach Nordwesten. Charru trat neben ihn und blickte ebenfalls hinaus.
    Die beiden Gestalten verharrten am Rande des ausgeleuchteten Geländes.
    Aus der Ferne waren nur die dunkle Haut des Fischers und das hellblonde Haar des anderen zu erkennen. Charru kniff die Augen zusammen. Er glaubte nicht an eine Falle, obwohl er wußte, daß sie möglicherweise einem Fehlschluß erlagen. Charilan-Chi hatte immer wieder Sklaven aus Yarsols Volk entführt, und ein paar ihrer Söhne zeigten die gleiche Hautfarbe wie Yattur, Yurrai oder Yabu.
    Jetzt hob der Mann dort drüben die rechte Hand.
    Etwas blitzte auf, drei-; viermal hintereinander. Hasco rieb sich mit dem Handrücken über das Kinn.
    »Ein Metallstück,« sagte er. »Oder eine Glasscherbe. Könnte von unserem zweiten Beiboot stammen, das die Katzenfrauen damals in die Luft gejagt haben.«
    Charru nickte. »Laß die Scheinwerfer ein paarmal aus- und wieder einschalten.«
    Hasco gab die entsprechende Anweisung weiter. Zweimal hintereinander erlosch das Licht, um Sekunden später von neuem aufzuflammen. Der Dunkelhäutige hob winkend die Arme, dann setzten sich beide Männer eilig in Bewegung.
    »Yattur!« stellte Hasco nach einer Weile fest. »Aber wer ist der andere?«
    »Cris,« sagte Charru. »Der Sohn der Königin.«
    »Ich denke, den hätten sie gefangengenommen.«
    »Vielleicht hat er sich befreit. Ihr bleibt hier und paßt auf. Gib vorsichtshalber Alarm, Hasco.«
    Charru wandte sich ab und verließ die Kanzel.
    Minuten später stand er in der Schleuse, wo sich inzwischen auch Camelo, Gerinth und Gillon eingefunden hatten. Aus dem großen Frachtraum drangen die Stimmen der anderen. Charru stieß das Schott auf und blickte den beiden Männern entgegen, die sich dem Schiff jetzt im Laufschritt näherten.
    Es waren Yattur und Cris.
    Beide außer Atem, beide mit erregten, angespannten Gesichtern. Der schlanke Junge mit dem blonden Haar und den schrägen topasfarbenen Augen sah immer wieder unruhig über die Schulter, als fürchte er jeden Moment einen Angriff aus dem Hinterhalt. Daß man ihn bemerkt hatte, war nur zu wahrscheinlich: die Priester hielten das Schiff mit Sicherheit unter Beobachtung. Charru trat einen Schritt zurück, und die beiden jungen Männer kletterten hastig die Eisenleiter herauf.
    »Charru!« Yatturs Augen brannten. Mit einer raschen, spontanen Geste umarmte er den schwarzhaarigen Barbarenfürsten, der ihm zum Freund geworden war. »Wir kommen, um euch zu warnen, Charru. Cris sagt, daß die Priester eine schreckliche Waffe haben, mit der sie das Schiff vernichten können. Und ich glaube ihm.«
    Für einen Moment blieb es still.
    Cris hob das Kinn. Er trug eins der seltsamen bunten Gewänder, die sein Volk aus Resten von Kunststoff fertigte, aus dem Abfall der alten Erde. Das hellblonde Haar fiel ihm glatt auf die Schultern, in dem feinknochigen, eine Spur katzenhaften Gesicht lag ein entschlossener Zug. Charru streckte ihm ruhig die Hand hin.
    »Ich kenne dich,« sagte er. »Ich weiß, daß du meine Freunde in dem Keller vor der Flut retten wolltest und daß du dich gegen die

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