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Söhne der Erde 16 - Der Riß In Der Welt

Söhne der Erde 16 - Der Riß In Der Welt

Titel: Söhne der Erde 16 - Der Riß In Der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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sich die erwachsenen Aquarianer ab und tauchten zwischen den Klippen unter, als seien sie nur ein Spuk gewesen.
    Kein Zeichen, keine Geste - nichts. Der Strand lag leergefegt da, zeigte nur noch die Abdrücke der fächerartigen Füße mit den Schwimmhäuten zwischen den Zehen. Camelo atmete tief durch und bückte sich wieder nach dem Lasergewehr, weil sie immer noch durch das haiverseuchte Gewässer zurückrudern mußten.
    »Wenigstens wissen sie jetzt, daß wir keine Feinde sind,« sagte er nachdenklich. »Wenn wir sie auf einer Insel treffen, die groß genug für uns ist, werden sie sich vielleicht an uns gewöhnen.«
    »Vielleicht ...«
    Charrus Stimme klang zweifelnd.
    Er fragte sich, welche fremdartigen Lebensformen sie hier sonst noch entdecken mochten. Und er dachte wieder an Robin, dem diese Inselwelt unheimlich war, der darin etwas Unsichtbares, Unerklärliches spürte, das sie alle bedrohte.
    Aber vorerst hatten sie genug Probleme, auch ohne solche Gedanken laut werden zu lassen.
    Energisch konzentrierte sich Charru wieder auf das Boot. Unbehelligt von den Haien erreichten sie ihr Schiff, kletterten an Bord und holten auch das kleine Fahrzeug auf die sicheren Decksplanken.
    Nur wenige Minuten später entfalteten sich wieder die beiden großen Segel und trieben die hölzerne Arche weiter auf ihrem Weg nach Süden.
    *
    In das Rauschen des unterirdischen Flusses mischte sich ein dumpfes, gleichmäßiges Stampfen.
    Ken Jarel stand auf einer schmalen Gesteinsrampe und hielt eine Handlampe hoch. Fahles Licht fing sich in dem gischtenden Wasser, das über eine Steilwand in eine tiefer gelegene Höhle stürzte und dabei die Turbinen eines primitiven, aber robusten Kraftwerks antrieb. Ken Jarel, hochqualifizierter Techniker, lächelte ein wenig schief.
    »Natürlich ist es entsetzlich altertümlich,« entschuldigte er sich. »Ich möchte wetten, daß es so etwas innerhalb der Vereinigten Planeten seit zweitausend Jahren nirgends mehr gegeben hat.«
    »Hauptsache, es funktioniert,« sagte Mark Nord trocken. »Damit haben wir im tiefsten Teil des Höhlensystems eine unabhängige Stromversorgung, die so leicht nicht ausfallen wird.«
    »Nicht, solange die Landschaft nicht derart verwüstet wird, daß der Fluß einen anderen Weg nimmt,« schränkte Jarel ein.
    »Glaube ich nicht. Er entspringt in den Luna-Bergen und verschwindet dann scheinbar in der Wüste. Und die Gegend wimmelt dermaßen von Drachenkamm-Echsen, daß niemand auch nur auf die Idee kommen wird, uns dort zu vermuten.«
    Die beiden Männer hatten sich abgewandt und marschierten durch einen schmalen Verbindungsgang zu einer Grotte, in die das Rauschen des unterirdischen Flusses nur noch gedämpft drang.
    Mikael, Martell und ein paar andere waren dabei, eine Beleuchtungsanlage zu installieren. Dane Farr hockte auf einer Kiste und entwarf mit dem Handschreiber Skizzen auf Folienblättern. Seine Aufgabe als Militärexperte war es, im Notfall die Verteidigung ihres Unterschlupfs zu organisieren. Großartige Möglichkeiten hatten sie nicht gerade. Aber mit geschickt angebrachten Sprengladungen, die reichlich zur Verfügung standen, konnten sie einem eventuellen Angreifer immer noch einige Überraschungen bereiten.
    »Hier, hier und hier!« Farrs Finger tippte auf bestimmte Punkte der Skizze. »Die einzigen Stellen, wo jemand eindringen kann. Wenn wir die Sprengungen auslösen, sind sie abgeschnitten, und wir können sie zwingen, sich zu ergeben, falls sie nicht dort vermodern wollen.«
    »Und falls sie keine schweren Waffen haben, um sich den Ausgang freizuschießen,« sagte Nord.
    »Falls! Falls! Ich hätte auch lieber eine Raumflotte, aber ich kann sie nicht zaubern. Wir müssen uns mit dem behelfen, was wir ...«
    »Mark! Dane!« rief im gleichen Moment eine erregte Stimme vom Eingang der Grotte her.
    Die beiden Männer fuhren zusammen. Mark erkannte die schlanke Gestalt von Jay Merritt. Der Junge war gerade fünfundzwanzig und seinerzeit für drei Jahre nach Luna deportiert worden, weil er sich beharrlich weigerte, in der Organbank zu arbeiten, und ebenso beharrlich die psychiatrische Behandlung sabotierte. Die Deportation hatte ihn nicht bekehrt, sondern den Rebellen in die Arme getrieben. Er war als einer der wenigen Nicht-Lebenslänglichen mit zum Merkur gekommen, obwohl seine Strafe nur noch wenige Monate gedauert hätte.
    »Raul hat ein anfliegendes Objekt auf dem Schirm,« meldete er. »Falls das Ding nicht in die Sonne fliegen will, müßte es in

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