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Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Titel: Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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keuchte, als die Luke vor ihm aufschwang und er ins Innere des Raums glitt.
    Die anderen folgten ihm, kämpften gegen das Zittern, das sie überfiel, kaum daß die tödliche Kälte ausgesperrt war. Der langgestreckte Raum sah genauso aus wie der, den sie auf der anderen Seite des Lagers verlassen hatten. Auch die Frauen trugen die farbenfrohen Tuniken, die in der trostlosen Umgebung wie nackter Hohn wirkten. Beryl biß sich auf die Lippen, sah in die Gesichter und wappnete sich innerlich. Aber diesmal nahm es ihm Kormak ab zu sagen, was gesagt werden mußte.
    Malin Kjelland, Grens siebzehnjährige Tochter, schluchzte auf und schlug die Hände vor das Gesicht.
    Shaara, schwerfällig wegen der fortgeschrittenen Schwangerschaft, hatte sich in Ereins Arme geflüchtet. Gian von Skait folgte einem Wink Indreds, der alten Heilkundigen, ging langsam an der Reihe der Schlafmulden entlang und blieb neben Sheri stehen.
    Das Kind in ihren Armen schlief.
    Gian blickte auf das kleine Wesen hinab, auf seinen Sohn, der die Erde nun nie kennenlernen würde, und spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen.
    *
    Langsam hob sich der Gleitschlitten in die Luft, der zur Ausrüstung der Landefähre gehörte.
    Der Nebel dämpfte das helle Singen der Triebwerke. Dane Farr lehnte im Pilotensitz. Hinter ihm hockte Karstein in dem kleinen Zwei-Mann-Fahrzeug. Er hatte mit aller Energie darauf bestanden, den Erkundungsflug mitzumachen - vermutlich, um sich selbst zu beweisen, daß ihn die fremdartige Umgebung dieses Nebelplaneten nicht beeindrucken konnte.
    Die Landschaft, die unter ihnen dahinglitt, wurde in weiten Teilen von den großen Schirmpilzen geprägt. Ab und zu schimmerte die Oberfläche eines Teichs durch den Dunst. Ein paarmal glaubte Dane Farr, huschende Bewegung zu sehen. Aber er war sich seiner Sache nicht sicher, und er konnte mit dem Schlitten nicht tiefer gehen, ohne Gefahr zu laufen, ein plötzlich auftauchendes Hindernis zu rammen.
    Die Lage eines größeren Sees gab Farr über Funk an die Landefähre durch, weil er wußte, daß sich Mark Nord speziell für die Beschaffenheit der Gewässer interessierte.
    Der Gleitschlitten hielt auf einen Platz zu, wo die Fähre beim Anflug ein Gebirge ausgemacht hatte - oder etwas, das zumindest wie ein Gebirge aussah. Farr flog langsam, weil der Schlitten selbst nicht mit Orientierungsinstrumenten ausgerüstet war. Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis sich - massig und drohend - eine Reihe unregelmäßiger Kegel aus dem Dunst schälte.
    »Landen wir in dem Krater - oder was immer es ist?« fragte Farr.
    »Hmm«, brummte Karstein, der gegen das Gefühl kämpfte, der Nebel schließe sich allmählich immer enger um das Fahrzeug.
    Farr nahm es als Zustimmung.
    Vorsichtig lenkte er den Schlitten zwischen die grauen Kegel. Die kraterartige Vertiefung war fast kreisrund, von kleineren Erhebungen durchsetzt und mit der fremdartigen Vegetation bewachsen, die auf dem Planeten vorherrschte. Farr suchte eine freie Stelle. Er wollte sich vor allem die erstaunlich glatten Wände der Bergkegel ansehen. Von der Regelmäßigkeit der Formen auf etwas künstlich Geschaffenes zu schließen, erschien ihm zwar selbst ziemlich weit hergeholt, aber inzwischen war er angesteckt von dem Forschungsdrang der Terraner, den vielleicht nur Karstein nicht völlig teilte.
    Der blonde Hüne biß die Zähne aufeinander, als er aus dem Schlitten kletterte. Die beiden Männer gingen ein paar Schritte, doch auch hier gab es außer Nebel und der fast schon vertrauten Vegetation nicht viel zu entdecken.
    »Heilige Flamme!«
    Farr spürte Karsteins Faust an der Schulter und wurde zurückgerissen.
    Unmittelbar vor seinen Füßen glitt etwas über den Boden. Ein graubrauner, geschmeidiger Leib. Eine Schlange vielleicht. Farr wollte genauer hinsehen, doch da verschwand das Geschöpf bereits im Dunkel zwischen niedrigen Schirmpilzen.
    »Paß auf, wo du hintrittst!« knurrte der Nordmann erbittert.
    »Danke«, sagte Farr trocken. »Hast du Einzelheiten erkennen können?«
    »Nein, aber ...«
    Diesmal war es Farr, der dem Nordmann mit einer raschen Bewegung die Hand auf die Schulter legte.
    Karstein versteinerte förmlich. Farr starrte in den Nebel, dorthin, wo er eine vage Bewegung wahrgenommen hatte. Gestalten? Menschliche - oder beinahe menschliche - Umrisse? Der hagere Militär-Experte zog die Unterlippe zwischen die Zähne.
    »Still«, flüsterte er. »Ich glaube ...«
    Er verstummte.
    Was er hatte sagen wollen, war jetzt

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