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Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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und taub für ihre Umgebung waren sie gewesen. Einzig einen Schatten hatte er wahrgenommen und sich im Reflex herumgeworfen. Obgleich Berenike ebenfalls ausgewichen war, war Aurora zwischen sie geraten. Kein Wunder, das ihre Benommenheit sich nur langsam legte.
    „Es tut mir so leid. Das hätte nicht passieren dürfen.“
    „Ich werde jetzt ein Bad nehmen“, antwortete sie, als müsste sie sich vorsagen, was als Nächstes kam.
    Über niedrige Stufen stieg sie in das Becken, rutschte am Ende aus und tauchte ab. Hölle! Ruben sprintete vor. Heißes Wasser schwappte in seine Stiefel, wurde von seinen Hosen aufgesaugt. Aurora war schon wieder aufgetaucht, streifte das nasse Haar zurück und rieb sich das Wasser aus dem Gesicht. Der sie umgebende Dampf ließ sie unwirklich wirken, als könnte sie sich vor seinen Augen in Luft auflösen. Sie ließ sich auf der Sitzfläche am Rand nieder und schien nicht zu bemerken, dass er vollständig bekleidet im Wasser stand. Ruben watete hinaus, zog sich aus und zögerte. Heißes Wasser war ihm suspekt. Werwölfe zogen kaltes Wasser vor. Schon sein kurzer Einstieg war ihm unangenehm gewesen. Andererseits sah sie sehr mitgenommen aus, und er wollte sie nicht allein im Becken lassen. Ihre Haut begann sich bereits rosig zu verfärben, ohne dass ihre Lebensgeister geweckt wurden.
    Langsamer als zuvor stieg er hinein. Dampf ballte sich um ihn. Kaum reichte ihm das Wasser zu den Hüften, löste es einen Schweißausbruch aus. Diese Hitze musste direkt von einem Höllenfeuer unter der Therme stammen. Er trat vor sie und schöpfte Wasser über ihre Schultern. Die Blessuren waren unter der Oberfläche nicht zu sehen. Je länger sie schwieg und dabei durch ihn hindurchsah, desto größer schien die Kluft zwischen ihnen zu werden. Obgleich er die Stille der Wälder und Einsamkeit der Berge schätzte, wurde es ihm zu viel.
    „Jetzt ist dir wieder warm, nicht wahr?“
    „Hm.“
    Sie blieb wortkarg. Ihm war nicht nur warm, sondern ungeheuer heiß. Die Suppe aus Hitze und Wasserdampf würde ihm über kurz oder lang das Fleisch von den Knochen kochen. Schweiß rann an seinem Hals hinab, verfing sich in seinem Brusthaar, kitzelte über seine Rippen.
    „Du hast einige blaue Flecken davongetragen, Süße. Du kannst ziemlich viel einstecken, das hast du heute bewiesen.“
    Seine Aufmunterung führte immerhin dazu, dass sie in die Gegenwart zurückkehrte und ihn neben sich auf die Bank zog. Mitwachsendem Unbehagen setzte er sich. Das Wasser reichte nun bis zu seinem Brustkorb und wollte ihm die Lungen abdrücken. Der Wolf in ihm jaulte auf, wollte raus aus der feuchten Hitze. Er kämpfte den Drang nieder und konzentrierte sich auf ihre Beine, die lang und schlank aus dem Wasser auftrieben. Der Anblick gefiel ihm, obwohl ihm von Minute zu Minute heißer wurde.
    „Wie soll ich es meistern?“, brach sie endlich ihr Schweigen. „Das Einzige, was ich als erwiesen sehe, ist, dass mir nichts gelingen kann.“
    „Du hast gut gefochten für das erste Mal. Und es ist dir gelungen, eine Lamia und einen Werwolf auseinanderzubringen. Vor dir hat das sicher noch niemand versucht. Deine Selbstvorwürfe sind übertrieben, Süße.“
    Er spähte auf die Bisswunde in seiner Schulter. Kein Gift. Er hatte unwahrscheinliches Glück gehabt, sonst wäre er nicht mit dem Leben davongekommen. Zwei tiefe Einstiche waren geblieben, in wenigen Stunden würde nichts mehr davon zu sehen sein. Aurora bewegte die Beine wie eine Schere. Es lenkte ihn von dem Jucken der heilenden Bisswunde ab und seinen Blick auf das rote Dreieck zwischen ihren Beinen.
    „Ohne Unterstützung wird es mir unmöglich, den Fluch zu brechen. Ich bin auf euch angewiesen, und ihr seid darauf aus, aufeinander einzuschlagen und euch schwere Verletzungen zuzufügen. Ihr redet von Frieden, ohne zu wissen, was dazu nötig ist. Diese Uneinigkeit … Ihr seid nicht fähig zu Kompromissen, geschweige denn, nachzugeben. Wenn es hart auf hart kommt, auf wen soll ich mich dann verlassen?“
    Die Frage überrumpelte ihn. Jederzeit konnte sie sich auf ihn verlassen! Zählte das nicht? Sie sah ihn an, Trauer in den Augen, und wartete auf seine Antwort. Obwohl sie neben ihm saß, schien sie weit entfernt und nicht auf Nähe aus. Es traf ihn tiefer als er gedacht hätte. Immerhin wehrte sie ihn nicht ab, als er den Arm um sie legte und sie auf seinen Schoß hob. Sie folgte sogar dem Druck seiner Hand und lehnte sich mit dem Rücken an seine Brust.
    „Ich werde immer

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