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Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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anderen. Es kostet Mühe und ermüdet mich, daher solltet Ihr mir die Wahrheit sagen. Weshalb seid Ihr hier?“
    Wenn sie sich auf eines verstand, dann waren es Lügen. Sie lebte seit langer Zeit damit, sie zu vervollkommnen. Woher sollte er wissen, dass es um ihre Gaben schlecht bestellt war? Tizzio hatte es ihm bestimmt nicht verraten.
    „Ich bin hier wegen eines Friedensabkommens zwischen den roten Wölfen und dem Großmeister der Vampire. Seine Tochter ist die Gefährtin meines Bruders Cassian. Ihr Schutz muss gesichert werden. Wenn wir Saphira wohlbehalten finden, wird Tizzio zu Verhandlungen bereit sein. Hoffen wir.“
    Die Erwähnung von Saphira bereitete nahezu körperlichen Schmerz. Der Gedanke, was ihr zugestoßen war, setzte Aurora seit Tagen zu. Aber auch seine Antwort war nichts, womit sie gerechnet hatte. Es ging gar nicht um sie, sondern um etwas völlig anderes.
    „Verstehe“, hauchte sie und grub die Fingernägel in ihre Unterarme. Sie war nur ein Trittstein zu einem weitaus größeren Ziel. Ihre Beine wollten nachgeben, sie musste sich setzen.
    „Ihr wollt mich zugunsten dieses Abkommens zu Eurer Gemahlin nehmen. Oder Gefährtin, wie es die Werwölfe nennen. Ein hehres Ziel, dessen Ergebnis Euch enttäuschen wird. Tizzio wird sich nicht auf einen Frieden einlassen. In Rom hat er es nicht mit einem Vampir zu tun, sondern mit einer Lamia. Das ist nicht dasselbe.“
    „Die Tochter dieser Lamia ist ebenfalls verschleppt worden. Der Großmeister der Vampire ist in Rom, um Selene für ein Bündnis zu gewinnen. Er ist ihr Sohn. Alles hängt von Euch ab, Aurora.“
    Ihr Blut stockte. Der Novembertag kroch unter ihr Habit und das wollene Unterkleid. Die Larvae hatten eine Lamia überwältigt. Das hätte ihnen nicht gelingen dürfen. Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto stärker waren die verfluchten Seelen geworden. Sie betrachtete die dicken Mauern, das schlichte Kreuz an der Wand, nahm die Kargheit des Raumes in sich auf. Santa Susana war ein Gefängnis, das sie nicht verlassen konnte. Nichts hing von ihr ab. Sie konnte niemanden retten, sondern würde bei dem Versuch ums Leben kommen. Fest umklammerte sie die Tischkante, hielt sich daran aufrecht.
    Ruben setzte sich zu ihr, legte die Hand über ihre verkrampften Finger. Sofort zog sie sie zurück. Die kurze Berührung hatte einen Funken entzündet. Bis zu ihrem Ellbogen stach er hinauf. Aurora blinzelte ihn an.
    „Die Wahrheit ist, dass ich Euch nicht zu meiner Gefährtin machen kann. Dazu braucht es Voraussetzungen, auf die ich keinen Einfluss habe. Aber ich werde alles unternehmen, damit Euch nichts geschieht. Ich werde für Euch kämpfen, ebenso wie Euer Vormund kämpfen würde, mit allen Mitteln und aller Kraft.“
    „Tizzio hat nie für mich gekämpft. Er will mich nicht bewahren. Er denkt an einen Tausch. Saphira gegen mich. Für sie würde er mich jederzeit opfern, und darüber vergisst er, dass die Larvae nicht verhandeln.“
    „Ich werde das nicht zulassen. Alles, was ich habe, stelle ich Euch und nur Euch zur Verfügung. Meinen Schwertarm, mein Blut und mein Leben.“
    „Glaubt Ihr, mit einem Schwert lassen sich Schatten besiegen? Ihr habt keine Ahnung, worum es geht.“
    „Vermutlich nicht.“
    Perplex blinzelte sie. Er bot ihr alles, ohne zu wissen, worauf er sich einließ. Einfach so. Allein dafür hätte sie ihn küssen mögen. Sie vermied es, auf seine Lippen zu schauen. Es saßen keine Liebenden voreinander. Nur ein Werwolf und eine Strega, die dabei waren, einen Pakt zu schließen. Es konnte sie beide ins Verderben führen. Die Last des Risikos war gleichmäßig verteilt. Das Beste daran aber war, er bot ihr durch seine Ehrlichkeit ein Schlupfloch. Schließlich hatte er freimütig zugegeben, dass sie nicht seine Gefährtin werden konnte. Damit hatte Tizzio seine Aufgabe nicht erfüllt.
    „Die Idee eines persönlichen Leibwächters gefällt mir“, formulierte sie vorsichtig.
    Er stutzte, seine Augen verschmälerten sich unmerklich. Sie glaubte sich bereits am Ziel, als seine Mundwinkel sich zu einem verruchten Lächeln hoben. In seiner linken Wange zeigte sich ein Grübchen. Es machte ihn zu einem Lausbuben.
    „Das habt Ihr missverstanden. Es wird natürlich eine Zeremonie stattfinden, in der ich mich zu Euch bekenne. Niemand wird an Eurer Tugend oder Eurem Anstand zweifeln. Meine Absichten Euch gegenüber sind so lauter wie der Wunsch nach einem Gemahl, den Ihr Eurem Vormund vorgetragen habt.“
    In ihren Ohren klang das

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