Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)
offensichtlich betrunken und frustriert. Jede Wette, dass sie eine alleinstehende Frau ist. Vielleicht eine reiche Witwe, die durch die USA tourt.“
„Danke, Sigmund Freud.“
„Nichts zu danken. Freud war übrigens Österreicher, nicht Schweizer. Was willst du eigentlich? Es ist doch alles okay.“
Sinh hatte Recht. Die beiden waren überrascht worden und hatten nicht das naheliegende getan, sondern das geschickteste, auf die Gefahr hin, dass die Lady nicht auf schwarze Jungs steht. Aber zum Teufel, wer, der bei Verstand war, konnte den beiden widerstehen?
„Schwarze Mamba“, sagte ich schmunzelnd. „Ihr seid voll die Spinner.“
Sinh und Daxx lächelten erleichtert und nahmen mich versöhnlich in ihre Mitte.
„Yo, schwarze Mambas“, murmelte Daxx mit dem Versuch, seiner Stimme einen bedrohlichen Unterton zu geben, der allerdings eher lustig wirkte. „Willst du, dass sie dich heute Nacht noch einmal beißen?“
Ich lachte. „Besten Dank, aber wir sollten uns fix unter die Dusche und dann schleunigst ins Bett begeben.“
Die gesamte Situation war nicht nur aufregend, sondern auch erregend gewesen. Ich hatte bereits wieder Lust, aber diesmal siegte der Verstand über die Emotion. Die Brüder stimmten mir zu. Wir duschten gemeinsam, trockneten uns gegenseitig ab und verschwanden in meinem Bett. Wie in den Nächten zuvor lag ich zwischen den Zwillingen, aber dieses Mal eng aneinander gekuschelt. Auf der Seite liegend, legte ich meine Arme um Sinh und meine Hand auf sein erigiertes Glied. Ich drückte meine Hüfte eng an seinen Körper und spürte Daxx’ Steifen an meinen Pobacken, so wie Sinh jetzt meinen. Daxx legte seinen rechten Arm über uns beide und besiegelte damit unsere Dreisamkeit.
Ich schlief nach weniger als einer Minute ein, ohne auch nur ein einziges Spinnennetz zu sehen.
Samstag, 30. Juni 2012 – 6:53 Uhr
San Angelo
Allgemeine Raumzeit
Als ich aufwachte, lag ich allein im Bett. Ich war ein wenig desorientiert und es dauerte eine Weile, bis mir alle Ereignisse der vorangegangenen Nacht wieder einfielen. Und der Grund unseres Roadtrips.
Erschrocken und plötzlich hellwach setzte ich mich auf.
Wo waren Sinh und Daxx?
Hatten die Verfolger uns doch noch aufgespürt? Das einzige Fenster im Raum war geschlossen, ebenso wie die Zimmertür. Die Sachen der Zwillinge waren ebenfalls verschwunden. Ich schwang die Beine aus dem Bett, sprang auf, suchte eine Ewigkeit – wie es mir schien – meine Hose und fand sie letztendlich auf den Einkaufstüten liegend. Die Brüder sind bestimmt auf ihrem Zimmer, redete ich mir ein, während ich mich anzog. Wenn ich sie dort nicht finde, wecke ich Alain, egal, mit wem er im Bett ist. Vielleicht sind sie auch schon Frühstücken gegangen? Aber ohne mich? Oh Scheiße, Mann.
Ich streifte mir gerade das Evil-Ernie-Shirt über, als es an meiner Tür klopfte. Ich riss sie auf.
„Woah, langsam, G-Man“, rief Sinh und machte einen Schritt zurück, so dass er Daxx anrempelte. In frischen Armyhosen, Wifebeatern und offenen Hemden, jeweils farblich passend zu den Hosen, standen sie vor mir und lächelten überrascht. Mir fiel ein Stein vom Herzen; durch meinen Körper pulsierte mehr Adrenalin, als ich an einem frühen Morgen brauchen konnte.
„Wo seid ihr gewesen?“, fragte ich und merkte, dass meine Stimme ein wenig zitterte. „Ich habe mir ... “
Sorgen gemacht, wollte ich sagen, ließ es aber bleiben, weil ich nicht wie eine ängstliche Glucke klingen wollte.
„Was?“, fragte Daxx und kicherte dreckig. „Die Morgenlatte selber runtergeholt?“
Sinh stieß ihm den Ellenbogen in die Seite und sagte: „Wir waren auf unserem Zimmer und haben die gröbsten Schweinereien von gestern Nacht beseitigt. Zumindest, so gut es ging. Muss ja nicht sein, dass wir den Reinemachefrauen ein solches Chaos hinterlassen.“
In diesem Moment erinnerte er mich wieder an die ersten Tage unseres Kennenlernens. Es kam mir so vor, als würden sie bereits ewig zurückliegen.
„Ist Alain schon wach?“, fragte ich, ohne weiter auf das andere Thema einzugehen.
„Wir haben ihn noch nicht gehört oder gesehen“, sagte Daxx. „Soll ich mal bei ihm anklopfen?“
„Nein, ich mache das schon“, antwortete ich, offensichtlich zu schnell und zu laut. Dabei wusste ich nicht einmal, ob das eine gute Idee war. „Könnt ihr euch inzwischen um unsere Sachen kümmern und den Wagen beladen? Ich weiß nicht, ob Alain hier frühstücken möchte, oder ob wir gleich
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