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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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Wirbelsturm.
    Weitere Minuten vergingen, bis Daxx sich letztendlich aufrichtete und sich nach der Uhr auf dem Nachttisch umsah. Sie zeigte 1:53 Uhr an.
    „Wir sollten zusehen, noch ein wenig Schlaf zu kriegen“, sagte er leise.
    „Yo“, antwortete Sinh. „Aber nicht in diesem Feuchtbiotop. Hier ist alles nass. Können wir in deinem Zimmer schlafen, G-Man?“
    „Klar, warum nicht? Ich habe zwar nur ein Einzelbett, aber das sollte schon gehen.“
    „Und wie das geht“, sagte Daxx und sprang auf. Er benutzte die am Boden liegenden Laken, um sich das halb getrocknete Sperma und das Öl vom Körper zu wischen. Danach drehte er das Laken um und rubbelte uns ab. Seine Fürsorge war so süß.
    Ich klemmte mir meine Sachen unter den Arm. Um diese Uhrzeit würde sich wohl niemand mehr auf dem Flur herumtreiben. Sinh und Daxx hatten die gleiche Idee: Auch sie nahmen sich nur frische Sachen, anstatt sie anzuziehen. Wie Verschwörer öffneten wir die Zimmertür und spähten in den Flur hinaus.
    Wie zu erwarten, war niemand zu sehen. Wir schlossen ihre Tür und tapsten zu meiner. Sinh und Daxx warteten. Ihre blanken Pobacken glänzten im Schein des Mondlichts und der Straßenbeleuchtung. Das Gefühl, bei etwas unrechtem oder unmoralischem erwischt zu werden, ließ meine Haut prickeln.
    „Schließ auf. Schnell“, sagte Sinh.
    „Sofort.“ Ich kramte in den Taschen meiner Jeans, die ich über dem Arm fest an mich gedrückt hielt.
    Kein Schlüssel.
    „Was ist?“, fragte Daxx.
    „Mein Schlüssel ist weg. Ich muss ihn in eurem Zimmer verloren haben.“
    „Dann hol ihn“, sagte Sinh und schloss ihre Tür erneut auf. Nervös sah ich mich dort um. Sinh und Daxx blieben auf dem Flur. Bettzeug, ein Kissen, Handtücher, alles lag auf dem Fußboden. Warum blieben sie draußen auf dem Gang? Egal. Suchen. Schnell.
    Ich hob alles auf, schüttelte es und warf es auf das Bett. Natürlich lag mein Schlüssel auf dem Läufer unter dem letzten Handtuch, das ich aufsammelte. Erleichtert griff ich danach und hechtete auf den Flur zurück. Als ich die Tür hinter mir zuwarf, hörte ich gerade noch, wie Daxx sagte: „... bestimmt betrunken. Sie sehen alles doppelt, nicht wahr?“
    Ich sah an den Brüdern vorbei eine Frau, Mitte Vierzig vielleicht, mit ersten grauen Strähnen in ihrem auftoupiertem Haar, die drei Räume weiter vor ihrer offenen Zimmertür stand. Sie trug ein teures Abendkleid, leicht verrutscht und zerknittert, wie ihrem Gesichtsausdruck entsprechend, und Schmuck, dessen Wert fern ab von Gut und Böse war.
    Atemlos sah ich zwischen ihr und den Zwillingen, die ihre Klamotten locker in ihrer jeweiligen rechten Hand baumeln ließen, hin und her. Heute Nacht schlafen wir im Auto oder unter einer Brücke , schoss es mir durch den Kopf. Aber sie schrie nicht, auch nicht, als ich auftauchte. Sie schien mich hinter den Brüdern nicht einmal wahrzunehmen. Im Gegenteil, mit einem verklärten Blick betrachtete sie die Zwillinge von oben bis unten, will sagen, von ihren Köpfen bis zu ihren Intimbereichen. Dabei schwankte sie leicht, also vermutete ich, dass Daxx’ Annahme bezüglich ihres Zustands nicht gerade falsch war. Sie lächelte zweideutig.  
    „Gehen Sie in Ihr Bett“, sagten die Zwillinge im Chor, als hätten sie wieder einmal geistig kommuniziert. „Vielleicht bekommen Sie dann heute Nacht Besuch von der Schwarzen Mamba .“  
    Wenn es nicht so fürchterlich absurd und gefährlich gewesen wäre, hätte ich vermutlich gelacht. So aber blieb ich wie erstarrt stehen und sah, obwohl ich es nicht glauben konnte, wie die Frau mit einem freudigen Nicken in ihrem Zimmer verschwand. Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu zögern, schob ich Sinh beiseite und schloss meine Tür mit zittrigen Händen auf.
    „Was war das denn gerade?“, fragte ich, als wir in Sicherheit waren und ließ meine Sachen einfach zu Boden fallen. Statt zu antworten, kicherten die Brüder und zelebrierten ihren Handschlag.
    „Ich weiß nicht, was daran so lustig sein soll. Sie hätte Alarm schlagen oder sogar die Cops rufen können.“
    „Relax, G-Man. Ist doch alles fab gelaufen.“
    „Ja“, ergänzte Daxx. „Was hätten wir denn machen sollen? Die Lady ist genau in dem Moment aus der Lobby aufgetaucht, als du in unserem Zimmer verschwunden bist.“
    „Ihr hättet mir zum Beispiel folgen können. Oder zumindest eure besten Stücke hinter euren Klamotten verstecken können.“
    „Wieso?“, fragte Sinh. „Sie war plötzlich da. Und außerdem

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