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Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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etwas trinken?“
    „Wasser.“
    „Du auch, Daxx?“
    „Yo, Wasser ist okay.“
     
    Als ich mit dem Tablett, ein paar Gläsern, der Karaffe und Eiswürfeln zurückkam, standen die beiden Zwillinge nahe beieinander am Fenster und redeten mit gedämpfter Stimme. Es machte mich nervös, besonders, da sie aufhörten, als sie mich sahen. Dina schlich um Daxx’ Sneakers. Schleimerin. Ich stellte das Tablett auf den eben leergeräumten Tisch.  
    „Ihr bedient euch gleich selbst, okay? Ich bin ein schlechter Gastgeber.“  
    Ich hatte vorgehabt, die Gläser beim ersten Mal selber zu füllen, aber Daxx kam mir zuvor und verteilte gewissenhaft mehrere Eiswürfel mit der Silberzange. Ich wollte wenigstens nach der Karaffe greifen, als mir Sinh die Hand auf meine Schulter legte. Ein warmes Schaudern lief durch meinen Körper.  
    „Hat er dir schon die Bilder gezeigt?“
    Ich hielt inne und Daxx schnappte sich die Karaffe.
    „Äh, nein. Wir sind noch nicht dazu gekommen.“
    „Wir brauchen Platz“, antwortete Sinh, sah sich um, griff nach der Mappe und ging auf die rote Weichbodenmatte zu. Ich folgte ihm, doch bevor wir dort ankamen, schloss Daxx mit zwei Gläsern Eiswasser zu uns auf. Eines davon hielt er Sinh entgegen, aber der schüttelte nur beinahe unmerklich den Kopf, so dass Daxx einen Bogen machte und es mir reichte.  
    „Danke. Das war doch nicht nötig.“ Klar, und etwas so blödes zu antworten wäre auch nicht nötig gewesen. Er lächelte, gab Sinh das andere Glas und holte sich selbst das dritte. Mit einem lauten Klatschen ließ Sinh die Mappe auf die Weichbodenmatte fallen und trank in heftigen Zügen, den Kopf in den Nacken gelegt. Sein Kehlkopf tanzte dabei auf und ab und ein paar Schweißtropfen liefen in langen Bahnen darüber. Auf seiner karamellfarbenen Haut wirkten sie wie flüssiges Bernstein. Ich selbst nahm auch einen Schluck. Dina schnurrte schon wieder um Daxx’ Beine.  
    „Dina, lass unseren Besuch in Ruhe. Benimm dich.“
    „Nein, das ist schon in Ordnung“, sagte Daxx, ging in die Knie und kraulte Dina, die sich sofort bereitwillig auf den Rücken legte. Katzen, dachte ich. Ein ständiges Geheimnis.  
    Sinh ging ebenfalls in die Hocke, stellte sein leeres Glas ab und öffnete den Reißverschluss an der Mappe. Ich kniete mich neben ihn. Ohne zu zögern verteilte er die zum Vorschein gekommenen Blätter und Kartons auf der Matte – wenig sorgsam, was darauf schließen ließ, dass er, beziehungsweise sie, sie selber gemacht hatten. Niemand, der nicht zeichnen oder malen kann, geht so unbedarft mit fremden Werken um. Ich weiß das aus eigener Erfahrung.  
    Daxx hockte sich neben seinen Bruder, so nahe, dass sie sich berührten. Dabei war Dina ihm gefolgt und ließ sich nun auf der Matte weiter verwöhnen.  
    „Die Zeichnungen sind von Daxx“, sagte Sinh mit einer Spur von Stolz. „Die gemalten Bilder von mir. Bei manchen hat Daxx allerdings die Vorzeichnungen gemacht.“
    Ich ließ meinen Blick über die Vielfalt schweifen: Bleistift, Ölkreide, Aquarell, Acryl- und Öl. Der gemeinsame Inhalt aller Werke war noch gediegener: Beinahe alle Bilder zeigten junge Männer als Akt oder teilweise bekleidet. Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich noch etwas: Auf ungefähr einem Drittel der Bilder waren Sinh oder Daxx abgebildet, das konnte ich nicht unterscheiden. Bei dem letzten Werk, das Sinh aus der Mappe zog, lief es mir kalt und heiß den Rücken herunter. Auf dem Acrylgemälde lagen die Zwillinge nackt und eng umschlungen im Gras, wie auf dem Bild der umstrittenen Fotoserie der Brewer-Twins seinerzeit.  
    Dann bemerkte ich Sinhs beiläufig prüfenden Blick, wenn es denn einer gewesen war.
    „Die Sachen sind fantastisch“, sagte ich, in der Hoffnung, meinen Gesichtsausdruck zu erklären. Und ergänzend: „Fab.“  
    „Wir müssen noch viel lernen“, antwortete Daxx, den ich schon fast vergessen hatte. „Sinh meinte, du bist um Klassen besser.“  
    „Das ist schlichtweg gelogen“, sagte ich gedankenverloren. Statt einer Antwort folgten nur gespannte Blicke. Offensichtlich warteten sie auf eine detaillierte Kritik. Ich lobte sie für ein paar der Bleistiftzeichnungen, die durch eine Stricheltechnik die Körnigkeit alter Schwarz-Weiß-Filme besaßen, außerdem für einige der Öl- und Acrylbilder, die durch Licht- und Schatteneffekte besonders plastisch wirkten, ohne zu wissen, welches Werk nun von wem stammte.  
    „Warum stellt ihr nicht aus?“
    „Wir sind noch nicht gut

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