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Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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Ich hatte ihn immer Tomcat genannt, weil er mich an den perfekten, gutaussehenden Soldaten erinnert hatte. Wer weiß, was aus ihm geworden war? Beinahe schmerzlich wurde mir bewusst, dass er nun wahrscheinlich verheiratet war, eine Familie, ein Haus, einen Hund, einen Bierbauch und eine Stirnglatze besaß. Ich verdrängte den Gedanken, konservierte die Erinnerung an ihn, so wie ich es beim Malen getan hatte, und konzentrierte mich lieber auf die Gegenwart und die beiden gutaussehenden Zwillinge.  
    „Wer ist das?“
    „Einer der Soldaten deines Dads?“
    „Nein, ein früherer Schulkollege von mir.“
    „Auf welches College gehst du eigentlich? Nicht auf das Cape-O-College, oder?“
    Meine ehemalige Schule hier in Cape Orchid, und jetzt wahrscheinlich die Schule von Sinh und Daxx.  
    „Nein, ich habe abgebrochen. Ich will zur Army“, sagte ich, ohne rot zu werden.
    „Fab!“
    „Na ja, mal sehen.“
    „Mit deinem Dad als General hast du bestimmt gute Chancen.“
    Ja, dachte ich, einen verfrühten und schmerzhaften Tod zu finden. Ich wollte dieses Thema schnellstmöglich hinter mich bringen, also antwortete ich nicht, sondern holte die Holzmappe mit meinen Markern aus dem Schrank. Ich besaß ungefähr fünfzig Stifte, die nach Farbe und Farbnummer im Deckel und Boden der Mappe aufgereiht in Stofflaschen steckten. Wortlos und mit offenen Mündern bestaunten die Zwillinge die Pracht. Ich zog einen Marker hervor.  
    „Jeder Stift besitzt drei Spitzen.“
    „Drei?“
    „Ja, auf dieser Seite haben wir eine typische Markerspitze, breit, flach und angeschrägt, wie man sie von Textmarkern kennt. Auf der anderen Seite gibt es eine Art Filzstiftspitze und mit einem weiteren, in der Kappe versteckten Aufsatz, eine Finelinerspitze.“  
    „Fab, Mann“, hörte ich in Stereo.
    „Also, was wollen wir machen?“
    „Wenn es mit Wasser wieder abgeht, können wir auch gleich was schwierigeres versuchen“, sagte Sinh zu seinem Bruder. Daxx nickte, öffnete seinen Rucksack und ging verschiedene Blätter und Zettel durch. Sinh wandte sich wieder mir zu.
    „Wir hatten uns etwas ausgedacht, für später. Aber wenn du Lust hast, können wir es sofort machen.“
    Aufgrund der Doppeldeutigkeit blieb ich stumm und wartete, ein wenig erschrocken.
    „Kennst du den Film Aliens ?“  
    Damit hatte ich nicht gerechnet.
    „Nein. Ja! Klar kenne ich den.“ Wieder ein Déjà Vu. „Mit Sigourny Weaver.“  
    “Yo, die ersten vier Teile. Ich meine den zweiten. Den, mit den Marines. Aber eigentlich egal, sie kamen in allen Teilen vor.“
    „Wer?“
    „Die Facehugger.“
    Wie auf Stichwort reichte mir Daxx einen Zettel, auf dem ein Facehugger abgebildet war, jene Skorpion-Krebs-Schlangenartige Kombination, die dieser verrückte, coole Schweizer für den ersten Teil entwickelt hatte. Eines jener Wesen, die sich am Gesicht des Opfers festklammerten, ihren Schwanz um den Hals schlangen und ein Alien-Embryo im Körper ihres unfreiwilligen Wirts ablegten.  
    „Klar, kenne ich.“
    „Kannst du so etwas malen?“
    „Sicher, das ist kein Problem. Aber wollt ihr euch wirklich das Gesicht tätowieren lassen?“
    Sie lachten, wenn auch etwas gekünstelt.
    „Nein, nicht im Gesicht. Dann könnten wir unsere Militärlaufbahn gleich vergessen. Wir hatten eigentlich an den Schultermuskel gedacht, mit dem Schwanz um den Bizeps geschlungen“, sagte Sinh und deutete auf seinen Oberarm. „Aber dann hatte Daxx eine bessere Idee, wo es noch weniger auffällt.“  
    Daxx stand auf, drehte sich um und klatschte mit der Hand auf seine linke Pobacke.
    „Hier, und den Schwanz um den Oberschenkel. Kannst du das?“
    „Kannst du?“
    Mein Mund wurde trocken. Falls die beiden, oder einer von ihnen, wirklich nur durch einen Unfall hier waren, war das ein dummer Scherz. Ich fand es nicht besonders lustig, dass eventuell mit meinen Gefühlen gespielt wurde – unsterblich hin oder her – ich empfand schließlich immer noch wie ein Mensch. So interessant und gutaussehend die beiden auch waren, das alles konnte nicht stimmen. Vielleicht würde mein wirklicher Nachfolger in einem, oder zehn, oder dreißig Jahren auftauchen. Und er würde bestimmt nicht mich verführen, sondern umgekehrt, so wie Alain damals mich unterrichtet hatte. Aber was, wenn einer der Zwillinge mein Nachfolger war und die Villa zuvor noch nie mit eineiigen Zwillingen zu tun gehabt hatte? Was würde mit mir und der Villa geschehen, wenn ich es vermasselte? Was würde in diesem

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