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Soehne des Lichts

Soehne des Lichts

Titel: Soehne des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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sorgen, dass dein Meister dich fallen lässt. Soweit alles verstanden? Und natürlich, wenn du, ahm, Rykwall? nicht dazu bringen kannst, mir zu liefern, was ich verlange, fällst du mit ihm gemeinsam in Ungnade.“
    Langsam nickte Janiel, in der Hoffnung, dem Selbstgespräch des Prinzen dadurch ein Ende zu setzen. Er spürte, wie seine Finger sich um das Dokument verkrallt hatten und konzentrierte sich darauf, ruhig zu werden. Tief durchatmen, alle Muskeln kontrollieren, bloß keine Schwäche zeigen!
    „Gib schon her!“ Ilat schnappte sich das Pergament, suchte mit arroganter Miene nach dem Namen und zückte seinen Siegelring.
    „Rynwolf war richtig? Du kannst es mir ruhig sagen, wenn dir ein anderer Name lieber sein sollte.“
    Als Janiel weiterhin schwieg, setzte Ilat schwungvoll den Namen ein, besiegelte alles und warf Janiel das Dokument in die Arme.
    „Das war einfach, oder? Und nun geh, Priester. Ich habe heute noch einiges vor.“
     
    Ilat lachte in sich hinein, als der junge Geweihte mit blassem
    Gesicht, aber beherrschter Haltung hinausschritt. Der Kleine gefiel ihm, er hatte sich nicht so übermäßig unter Kontrolle wie die meisten anderen seiner Art. Noch jung und formbar und offensichtlich intelligent, wenn er nicht gerade vor Nervosität starb, sonst wäre er nicht geschickt worden. Hoffentlich war dieser Rynwolf tauglich! Es war gut, Garnith los zu sein, der verrückte alte Mann hatte in den letzten Jahren stark nachgelassen, ihn mit seinem Hass auf Hexen ganz wirr gemacht.
    Es war gut, die Elfen los zu sein, Ti mochte wissen, warum das Gezücht seit Jahren nicht mehr angriff. Jetzt konnte ein Mann endlich wieder auf die Jagd gehen! Es war gut, dass sein Vater bald sterben würde, bald würde er ihn ebenfalls los sein.
    „Ja, ihr alle glaubt, ich sei nicht ganz richtig im Kopf. Ich werde es euch schon zeigen, euch allen! Ich weiß, was ich tue ...“
     

5.
     
    „ Erwarte nie zu wissen, was als Nächstes geschehen wird. Trifft es ein, bist du womöglich enttäuscht, denn es ist langweilig. Trifft es nicht ein, bist du enttäuscht, weil du darauf gehofft hattest. Erwarte nichts, dann ist jeder Moment für dich neu und aufregend.“
    Zitat von P’Maondny, Traumseherin der Elfen
     
    Thamars Schwert beschrieb einen weiten Bogen, der seinen Gegner zurücktrieb. Sofort setzte er nach, trat nach Kýls Oberschenkel, drehte sich dabei und gelangte durch die Verteidigung.
    Kýl hatte noch Zeit für einen erschreckten Ruf, da wurde ihm bereits das Schwert entrissen und Thamar warf ihn zu Boden.
    „Gibst du auf?“, fragte er grinsend. Die Klinge strich harmlos über die Kehle seines Freundes, der ihn nun aus dunklen Augen anklagend musterten. Die Wirkung des finsteren Blicks verlor sich leicht, als ungebändigte schwarze Haarbüschel in Kýls Stirn fielen. Trotz seiner fast dreißig Jahre war sein Freund in vielerlei Hinsicht ein Junge geblieben.
    „Kann es sein, dass du dir irgendwo ein paar unfaire Tricks abgeguckt hast?“ Kýl missachtete die Hand, die Thamar ihm entgegenhielt und rappelte sich mühsam hoch. Die verirrten Strähnen ungeduldig hinter die Ohren streichend.
    „Wann sollte ich? Wir haben erst vor vier Tagen das letzte Mal zusammen gekämpft!“ Thamar lächelte so unschuldig, wie er nur konnte, während Kýl ihn weiter anstarrte. Schließlich gab er nach.
    „Schon gut – Inani war doch gestern hier, um mir von Garnith‘ Tod zu erzählen, und bei der Gelegenheit hat sie mir diese Finte beigebracht, die sie wohl mit Corin entwickelt hat. Es ist ganz einfach, ich zeig es dir nachher, in Ordnung?“
    „Inani, soso ... Irgendetwas, das ich wissen sollte?“
    Verwirrt betrachtete Thamar seinen Freund.
    „Sie ist verdammt hübsch, die Kleine, und es fällt auf, dass sie dich mag. Der Himmel mag wissen, warum.“ Kýl lachte und wich hastig aus, als Thamar auf ihn zusprang, um spielerisch nach ihm zu schlagen.
    „Inani, ihr Götter! Ich kenne sie, seit sie ein kleines schmächtiges Mädchen war. Als ich sie das erste Mal sah, hatte ich wahnsinnige Angst, sie würde mir den Kopf abbeißen. Na ja, du weißt, wenn sie so nahe bei ihren Seelentieren ist, dann kennt sie weder Freund noch Feind. Sie ist wie eine Schwester für mich, Kýl. Mein Herz ist bereits verloren, noch mehr Romantik könnte ich gar nicht ertragen.“
    „Deine Elfe also? Du bist langsam zu alt für Liebeskummer dieser Art, meinst du nicht?“
    Thamar zuckte die Schultern.
    „Mag sein, nur, wem sollte ich mein Herz

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