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Söldner des Geldes (German Edition)

Söldner des Geldes (German Edition)

Titel: Söldner des Geldes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Beck
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drei Gänge.
    «Meine Damen und Herren, es freut mich ausserordentlich, Sie in unseren heiligen Hallen begrüssen zu dürfen.» Torhorst hob seine Hände priesterlich zur gewölbten Decke der Kaverne. «Wir alle schätzen Diskretion und Sicherheit. Mit Hilfe der Schweizer Berge bietet Ihnen unsere Firma beides. In diesem Bunker sind Ihre Daten sicherer als in Dagobert Ducks Geldspeicher.»
    Verhaltenes Gelächter.
    Der Geschäftsführer gab einen Überblick über die Firma und die rasch wachsende Datenmenge. Mega. Giga. Tera. Er winkte seine Gäste in einen der in den rauen Fels gehauenen Tunnel. Die Temperatur stieg, es hörte auf zu tropfen, und nach etwa fünf Minuten erreichten sie eine weitere Kaverne, die durch eine Garderobe zweigeteilt war.
    Zwei bewaffnete Männer in Kampfstiefeln bewachten eine verriegelte Stahltür. An der Decke hingen Videokameras.
    Torhorst hielt an und erklärte: «Aus verständlichen Gründen sind wir sehr auf die Sicherheit bedacht. Wir müssen deshalb verschiedene Schleusen passieren. Wenn ich bitten darf.»
    Zwei unbewaffnete Rentner fungierten als Garderobiers. Sie reichten jedem Gast einen grauen Stoffsack mit einer Nummer. Die Stimmung sank. Jemand beklagte sich: «Schlimmer als am Flughafen.» Höflich, aber bestimmt baten die Garderobiers, alle elektronischen und metallischen Gegenstände, Kameras und Mobiltelefone abzugeben. Die gefüllten Säcke wurden gegen Plastiknummern getauscht und hinter dem Tresen in ein Gestell gehängt. Dann mussten die Besucher durch einen Metalldetektor der neuesten Bauart gehen.
    Die Wachen öffneten die feuerfeste Stahltür und traten beiseite. Dahinter erstreckte sich ein steriler, grell beleuchteter Gang. Der Kontrast war verblüffend. Stimmung und Erwartung stiegen. Winter bemerkte zu Fatima: «Das ist fast wie im Spital. Klinisch.»
    «Mir ist die Vorstellung, dass über meinem Kopf Millionen von Tonnen Felsen sind, nicht geheuer.»
    «Hängebrücken sind mir auch lieber.»
    Nach fünfzig Metern kamen sie in einen multifunktionalen Raum, der als Kantine, Pausen- und Schulungsraum diente. Einfache Tische und Bänke aus Holz, eine weisse Wandtafel, eine Kaffeemaschine und ein Automat mit Schokoladenriegeln und Süssgetränken. Zwei Mitarbeiter in weissen Overalls ergriffen vor der hereinströmenden Besucherschar die Flucht. Auf den Tischen standen Körbe mit frischen Croissants, und die beiden Rentner von vorhin begannen Becher mit frischem Kaffee auszuhändigen.
    «Hier sind wir in den kommunalen Räumlichkeiten», erklärte der CEO , «unser Wartungs- und Sicherheitspersonal ist rund um die Uhr für Sie da. Wir verfügen über eine Küche und Schlafräume. Kein Luxus, aber komfortabler als im Militär.» Wieder verhaltenes Gelächter. Torhorst wusste genau, an welcher Stelle welche Sprüche passten: «Wir sind ein gern gesehener Arbeitgeber im Tal.»
    Ein Amerikaner fragte: «Gibt es noch Kanonen hier?»
    «Die meisten Artilleriegeschütze wurden verschrottet, aber die zwei grössten haben wir für unser kleines Museum behalten.»
    Es entspann sich eine Frage-Antwort-Diskussion über den Wandel vom Militärbunker zum Rechenzentrum. Der Geschäftsführer erklärte: «Die Welt hat sich verändert, aber die Bedrohungen sind geblieben. Früher fürchteten wir uns vor den Russen.» Der russische Sanitär protestierte lautstark, und der CEO korrigierte: «Entschuldigen Sie. Früher fürchtete man sich vor den Kommunisten. Heute haben die Leute Angst, ihre Daten zu verlieren. Und ich spreche hier nicht von ein paar digitalen Erinnerungsfotos, sondern von geschäftskritischen Daten. In unserer Wissensgesellschaft sind die Daten das Kapital vieler Firmen.»
    Torhorst war jetzt in Fahrt: «Zweiundsiebzig Prozent aller Transaktionen der Schweizer Banken und über vierzig Prozent aller Transaktionen der europäischen Banken sind hier bei uns absolut sicher gespeichert. Und obwohl dieser Bunker einmal der schweizerischen Armee gehörte, hat die Steuerverwaltung hier keinen Zugang. Nie. Dafür haben wir die Selbstschussanlagen.» Damit hatte er die Privatbanker und deren Kunden ganz in der Tasche. Und mit einem Blick auf die Gäste und einem gewinnenden, vor dem Spiegel einstudierten Lächeln: «Und wir haben noch freie Kapazitäten.»
    Dann kam ein weiterer Werbespot: «Wir sind völlig autark.» Der Geschäftsführer gestikulierte vor einem Poster mit einem schematischen Querschnitt durch den Bunker: «Eigene Trinkwasserversorgung, autonome

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