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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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in seiner
    Brust. Er schlüpfte an ihnen vorbei, kroch die Stufen hinunter und wand sich durch die Öffnung in den verbogenen Stan gen. Dann ging er durch den Hinterhof und ging immer wei ter, sprang über Zäune und brachte die gelegentlich bellenden Hunde mit automatischen Geistesbefehlen zum Schweigen.
    Schließlich hielt er an, kniete sich an einen Baum und preßte die Stirn gegen die rauhe Borke. Was war dort hinten nur mit ihm passiert?
    Sie hat das Leben meiner Tochter gerettet.
    Nein, dachte Zane. Sie hat es nur ein wenig verlängert. Ich habe Jenny gerettet. Wenn man das alles nur dieser Ärztin überlassen hätte, würde sie sterben.
    Er erhob sich und schüttelte heftig den Kopf in dem Versuch, ihn wieder klar zu bekommen. Woher kamen nur diese Gefühle? Wenn er sich Gefühle für Normale gestattete, dann konnte das böse für ihn enden.
    Merrick war schon fast an der Maine Avenue, bevor ihm ins Bewußtsein drang, was der Detective gesagt hatte: ein anony mer Anrufer.
    Kalter Horror stieg in ihm auf. Er startete die Sirene, voll führte eine Kehrtwendung und raste zu Katies Haus zurück, wobei er darum betete, daß die Gitterstäbe stark genug waren. Als er sich ihrem Haus näherte, schaltete er seine Sirene ab. Die Angst brannte in seiner Brust wie ein gefange ner Atemzug. Er parkte vor dem nächsten Haus und sprang aus dem Wagen, um hinauf zu Katies Vorderfenstern zu blicken. Sie waren intakt, die Gitterstäbe gerade. Voller Hoff nung rannte er auf die Rückseite des Hauses.
    Die Stangen am Fenster der Speisekammer waren verbo gen. Sein Herz ließ einen Schlag aus. Angst stieg in ihm hoch. Bitte nicht!
    Einen Augenblick später stand er in der Speisekammer, ohne sich erinnern zu können, sich durch das Fenster gequetscht zu haben. Die Luft roch nach Kaffee und dem Kat zenwels, den Audrey zum Abendessen serviert hatte. Es gab keinen Geruch nach Blut. Zane war hier gewesen, könnte viel leicht noch immer hiersein, aber er hatte sie nicht geschnit ten noch nicht.
    Merrick zog die Neunmillimeterautomatik aus dem Schul terhalfter und schlich die Stufen hinauf. Er machte fast kein Geräusch, aber immer noch genug, daß Zane es hören konnte, wenn er noch immer in der Nähe war. Das Schießeisen war ihm nur ein kleiner Trost. Kugeln konnten Zane nicht töten, ihn nicht einmal ernstlich verletzen. Und doch konnte ihn ein Schuß ins Gehirn einige Augenblicke lang desorientieren - genug, um ihn hinaus ins Auto zu bringen, wo die dicke Kette den Rest besorgen würde.
    Merrick ging leise den Flur entlang zu Katies Zimmer. Sie saß auf der Bettkante und blickte aus dem Fenster. Sie schien nicht aufgeregt zu sein. Während er sie beobachtete, seufzte sie, legte sich zurück und blickte mit einem glücklichen Lächeln zur Decke.
    »Was, zum Teufel?«
    Merrick durchquerte den Raum, untersuchte das Badezim mer und schaute unter das Bett. Vielleicht habe ich ihn so ver ängstigt, daß er verschwunden ist, dachte er.
    Er verließ Katies Zimmer wieder und untersuchte das Kin derzimmer. Gregory lag auf der Seite, die Augen geöffnet, und lutschte am Daumen.
    Warum war er wach?
    Merrick ließ seinen Sohn ihn sehen und hielt einen warnen den Finger auf die Lippen, als Gregory lächelte und sich hinsetzte. »Wir müssen ganz vorsichtig sein«, flüsterte Merrick, »oder wir werden Mommy aufwecken, und ich muß wieder gehen. Okay?«
    Gregory nickte glücklich.
    »Hast du vor kurzem etwas gesehen?«
    »Ich habe dich gesehen, ist doch klar.«
    »Und vorher?«
    »M-m. Ich habe geschlafen, und du kamst, und dann habe
    ich wieder geschlafen, und jetzt bist du zurückgekommen. Gib Ralphie einen Kuß.« Gregory nahm einen seiner Teddy bären in die Hand und hielt ihn ihm entgegen.
    Merrick spürte einen Schauder. Zane und ich ähneln ein ander, dachte er. Er war hier oben und hat das ganze Haus durchstöbert. Aber er hat Gregory und Katie nichts getan. Warum?
    »Spiel mit mir!«
    Merrick stöhnte angesichts der Lautstärke von Gregorys Stimme. In Audreys Zimmer hörte er den Fußboden quiet schen. Er winkte Gregory zu und ging durch den Flur, wo er sich an die Wand drückte, als Audrey an ihm vorbeiging und in Gregorys Zimmer trat. Einen Augenblick später erschien Katie aus ihrem Schlafzimmer. Sie ging den Flur entlang und kam so nahe an ihm vorbei, daß er einen Hauch von Zahnpa sta in ihrem Atem riechen konnte, und trat zu ihrer Mutter. Die beiden Frauen beschäftigten sich aufgeregt mit Gregory und sagten ihm, er solle sich

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