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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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sagte Rourke, »setzen Sie sich.«
    »Danke, aber ich hab' noch den ersten Wind unter den Flü geln.«
    Cookes schmales, narbiges Gesicht lief rot an. »Das Gehirn zählt, junger Mann, nicht der Wind. Irgend jemand da drau ßen hat drei Bürger ermordet, und Sie haben nicht den Schim mer einer Ahnung, wer es ist.«
    Oh, und ob ich eine Ahnung habe.
    »Ruhe, Sie alle beide«, knurrte Rourke. Er sah miserabel aus, das mußte man ihm zugute halten. An seiner Kinnlade zuckte ein Muskel, und er schien unfähig, einen von beiden direkt anzusehen. Das ist es also, dachte Merrick grimmig. Er ist drauf und dran, Cooke den Fall zu übertragen.
    »Wollen Sie sich nicht eine Minute setzen, verdammt noch mal?« flehte Rourke.
    Merrick zog sich den Stuhl direkt neben Cooke heran. Aus dieser Nähe konnte er den Puls des Mannes spüren und die Schläge seines Blutflusses verfolgen. Das Netzwerk von Venen und Kapillaren in Cookes Kehle und seinem Stamm hirn waren Merrick über alle Maßen bewußt. Nein, ich kann es nicht, ich darf es nicht.
    »Vielleicht wundern Sie sich, warum ich Sie beide hierher gerufen habe«, sagte Rourke.
    Cooke gluckste anerkennend.
    »Captain«, sagte Merrick, »das ist nicht in Ordnung, und Sie wissen es. Niemand fängt einen Serienmörder in der ersten Woche, es sei denn, er tötet direkt im Angesicht eines anderen. Da gibt es nichts, was ein anderer an meiner Stelle tun könnte, was ich nicht bereits versucht hätte. Ich lebe mit diesem Fall vom Tag eins an. Nichts gegen Cooke, aber er wird bei Null anfangen müssen ...«
    Rourke hob die Hand. »Ja, ja, schon gut. Ich will mich nicht streiten, aber es ist so entschieden worden. Sie verstehen offenbar nicht den Druck, unter dem ich stehe. Dieser besondere Serienmörder hat einen sehr kurzen Zyklus. Das bedeu tet, alles passiert ganz schnell hintereinander. Das sollten auch Sie gründlich bedenken, Cooke. Ein paar weitere Morde ohne einen Strolch, und Sie können zusammen mit Merrick und uns allen hier die Streifen abgeben, weil wir dann nämlich dem FBI Kaffee bringen können. Alles was die Jungs vom FBI tun müssen, ist, zu behaupten, er habe eines seiner Opfer über eine Staatsgrenze gebracht. Ich bin überrascht, daß das nicht schon passiert ist. Das letzte Mal waren, wie ich gesehen habe, Maryland und Virginia nur wenige Blocks entfernt.«
    »Ich werde ihn schnappen«, sagte Cooke zuversichtlich.
    Nicht in einer Million Jahren, dachte Merrick. Und falls doch, bist du tot.
    »Letztes Angebot«, sagte Rourke. »Merrick, können Sie mit Lieutenant Cooke zusammenarbeiten, oder muß ich Sie aus der Sonderkommission herausnehmen?«
    Ein kleiner Stoß, genug, um Cooke k.o. gehen zu lassen. Nur die ses eine Mal. »Ich kann mit ihm arbeiten«, sagte Merrick.
    »Ja schon, aber können Sie auch für mich arbeiten?« fragte Cooke. »Denn genau so wird es ablaufen.«
    Rourke blickte gequält drein, sagte aber nichts.
    »Solange ich Ihr Stellvertreter bin«, sagte Merrick, »kann ich für Sie arbeiten.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Cooke gedankenvoll. Dem Bastard bereitete dieses Spiel höllischen Spaß.
    Merrick blickte Rourke an. »Ich bin der andere Lieutenant in diesem Fall. Es sei denn, Sie hätten vor, mich aus dem Fall herauszunehmen.«
    »Nein«, sagte Rourke. »Zur Hölle, nein. Er ist Ihr Stellver treter, Cooke. Sie müssen es ebenfalls versuchen und damit zurechtkommen.«
    »Sicher«, sagte Cooke. »Solange er tut, was ich sage.«
    »Okay«, sagte Rourke.
    »Um gleich zur Sache zu kommen, ich ...«
    Merrick übte einen mentalen Druck auf das Stammhirn aus, und Cooke fiel nach vorn aus dem Stuhl. Merrick fing ihn
    auf, bevor er auf der Ecke von Rourkes Schreibtisch aufschla gen konnte, und ließ ihn langsam auf den Boden hinunter.
    »Was zur Hölle?« fragte Rourke.
    Merrick ließ sich auf Hände und Knie nieder und preßte sein Ohr gegen Cookes Herz, um verzweifelt nach einem Herzschlag zu lauschen. Der Captain stampfte um seinen Schreibtisch und sandte Vibrationen durch Merricks Handflä chen... Da! Ein gleichmäßiger, kräftiger Schlag. Merrick atmete erleichtert auf.
    Rourke beugte sich über die beiden Detectives. »Was ist denn mit ihm passiert, ist er ohnmächtig geworden? Die Auf regung muß zu viel für diesen Hundesohn gewesen sein.«
    »Wa - was?« sagte Cooke. Mit einer unwirschen Geste stieß er Merrick von seiner Brust und setzte sich auf. Er sah groggy aus, war aber unverletzt. »Was ist denn passiert?«
    Rourke betrachtete ihn

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