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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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antreffe, und stelle mich vor. Er weiß auch gleich, wer ich bin, denn Alfredo hat damals von mir gesprochen. In gebrochenem Italienisch frage ich ihn, ob er von Noahs Auszug weiß. Er meint, dass er sehr wütend gewesen, aber Noah nicht mehr aufzuhalten gewesen sei. Als ich ihn frage, ob er wüsste, wo Noah jetzt sei, erklärt er mir schulterzuckend, dass ihn das nicht mehr interessiere. Gerade als ich mich dankend von ihm verabschiede, fällt ihm doch noch etwas ein und er ruft mich noch mal zu sich.
    „Lo so dove ha lavorato.“ Ich glaube, er spricht von seiner Arbeit.
    „Lavorato?”, frage ich.
    „Si, si.“
    Und er teilt mir mit, dass Noah in Venedig eine Stelle bei einer deutschen Bank gefunden hat. Ich bedanke mich tausend Mal bei ihm und mache mich sofort auf den Weg zu dieser deutschen Bank, von der es hier in Venedig bestimmt nicht viele gibt.
    Gerade befinde ich mich in der einzigen deutschen Bank, die ich in der Nähe gefunden habe. Das wird wieder ein Kampf werden, bis ich denen alles auf Italienisch erklärt habe. „Cosa posso fare per te?“, fragt mich höflich die Dame am Schalter und in italienischen Wortfetzen sage ich ihr, was ich gerne möchte. Als sie merkt, dass Deutsch meine Muttersprache ist, meint sie, dass ich einen kleinen Augenblick warten solle. Dann kommt sie mit einem Mann an ihrer Seite zurück und dieser Mann stellt sich mir sogleich auf Deutsch vor. „Guten Tag, Markus Aleks mein Name, wie können wir Ihnen helfen?“
    „Oh, wie schön, dass Sie Deutsch sprechen, es ist sehr schwer sich auf Italienisch zu unterhalten.“
    „Nun, Sie sind in Venedig, aber wir sind für solche Leute wie Sie gerne da.“
    „Oh, vielen Dank. Übrigens, mein Name ist Lea Aurelius. Ich bin wegen Noah Hillings da. Kennen Sie ihn?“
    „Aber natürlich. Leider ist er nicht mehr hier.“
    „Wissen Sie, wo er jetzt ist?“, frage ich ihn und bebe innerlich. „Kaum war er hier, hat er sofort wieder gekündigt. Sehr schade, denn er wäre ein richtig guter Mitarbeiter gewesen. Soviel ich weiß, ging es um private Probleme, weshalb er schnellstmöglich abreisen musste. Er hat von Abtauchen gesprochen. Den Ort hat er mir nicht genannt, aber wenn ich streng überlege, dann hat er etwas von einer Tante erwähnt.“ „Tante? Denken Sie bitte genau nach. Hat er sonst noch was zu dieser Tante gesagt? Wohnt sie in Deutschland? Hören Sie, es ist unheimlich wichtig, denn dieses private Problem, von dem er gesprochen hat, das bin ich.“
    Herr Aleks schaut mich jetzt sehr skeptisch, aber auch mitfühlend an.
    „Hören Sie, ich denke noch einmal über das Gespräch mit Noah nach und wenn mir noch ein paar Details einfallen, dann rufe ich Sie an.“
    „Sehr gerne. Hier ist meine Nummer und ich bitte Sie, es ist sehr, sehr wichtig.“
    Er nimmt meine Nummer entgegen und nickt bestätigend.
    Wieder in meiner verlassenen Wohnung angekommen, raubt es mir fast den Verstand, nicht zu wissen, wo Noah ist, und gleichzeitig zu wissen, wie er mich immer geliebt hat. Und es reißt mir fast das Herz heraus, wenn ich daran denke, wie er mich mit Alfredo zusammen gesehen hat. Mein Herz ist mit Tausenden von Steinen beladen und ich weiß nicht, wohin ich die Steine schütten soll. Ich bin nicht einmal fähig, ein neues Gemälde zu malen. Ich sitze einfach nur da und warte und warte und … plötzlich klingelt mein Handy.
    „Hallo“, sage ich sehr aufgeregt.
    „Hallo, hier ist Markus Aleks.“
    Als ich diesen Namen höre, habe ich gleich das Gefühl, das der erste Stein von mir weggeflogen ist.
    „Herr Aleks, wie schön, von Ihnen zu hören.“
    „Also, Herr Hillings hat von seiner Tante gesprochen und dass er dort erst einmal ein paar Tage verbringen möchte. Er meinte, dass er nicht nach Deutschland zurück könnte, da dort eine sehr nervige Frau‘ auf ihn warte. Ich weiß nicht, was er damit gemeint hat oder ob er vielleicht Sie gemeint hat.“
    „Oh nein, er meinte seine Frau. Ich bin nicht seine Frau.“
    „Ach so, auf jeden Fall ist er nicht in Deutschland. Was mir noch einfällt, ist, dass er von ,Polarbröd‘ geredet hat. Er meinte, dass er endlich wieder mal in den Genuss von diesem ,Polarbröd‘ kommen müsse, und außerdem würde seine Tante die beste ,Kycklingpanna‘ machen. Ich weiß nicht, was das ist, aber vielleicht hilft es Ihnen ja weiter. Ach ja, er sagte, es wäre ein echtes ,Imset-Essen‘. Werden Sie daraus schlau? Also ich nicht, aber ich hoffe, ich konnte Ihnen damit

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