Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
etwas für ein Picknick mitnehmen? Ein Feuer entfachen und darauf Tee kochen? Oder in einem Pub essen?«
    »In einem Pub essen«, sagte Sian und hoffte, dass es für Gus nicht die völlig falsche Antwort war.
    Er lachte. »Ich kenne sogar einen netten Pub. Komm!«
    »Und wohin fahren wir?«, fragte sie, nachdem sie ein paar Minuten im Auto unterwegs waren.
    »Zu meinem Lieblingsplatz. Erinnerst du dich an den Wald, in dem ich mit dir und Rory war? Wir gehen etwas weiter als letztes Mal. Es gibt da etwas, das ich dir zeigen möchte.«
    »Oh, schön. Vielleicht hätten wir doch einen Picknickkorb mitnehmen sollen.«
    »Nein, das wäre reine Zeitverschwendung gewesen. Wir laufen ein bisschen, suchen den Pub, essen etwas und trinken Bier, und dann gehen wir zurück und … machen eine Siesta.«
    »Ja. Eine gute Idee!«
    Sian verbrachte den Rest der Fahrt damit, abwechselnd aus dem Fenster und auf Gus’ Oberschenkel zu sehen. Es war eine glückliche Zeit.
    »Wir sind da«, sagte Gus, nachdem er eine Weile durch den Wald gefahren war und schließlich angehalten hatte. Sie stiegen aus dem Land Rover, und Gus schlang einen Arm um Sians Hüfte. Sie versuchte, mit ihm Schritt zu halten, aber nach ein paar Metern musste sie stehen bleiben.
    »Es hat keinen Zweck, meine Beine sind einfach nicht lang genug.«
    »Deine Beine haben die perfekte Länge. Weißt du was? Ich mache einfach kleinere Schritte.«
    Die Erwähnung von Beinen erinnerte sie an etwas. »Was ist eigentlich mit deiner Verletzung? Du redest nie darüber«, bemerkte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. »Es ist jetzt viel besser und meistens okay. Ich würde mich auf langen Expeditionen aber nicht mehr darauf verlassen.« Er sah sie an. »Ich bin nicht mehr so ein Abenteurer – nicht so wie früher.«
    Sian blickte zu ihm auf und lächelte.
    Sie liefen durch den Wald und kamen zu einer großen Lichtung auf einem Hügel. »Hier würde ich gern meine Waldschule eröffnen. Die Lichtung ist groß genug für ein paar Zelte oder Jurten und ein Hauptlager in der Mitte.«
    »Es ist ein schöner Platz.« Sie sah sich um. Der Ort war magisch, als wäre hier seit Langem niemand mehr gewesen.
    »Ja. Dieser Platz wäre absolut perfekt, wenn auch noch ein Fluss in der Nähe wäre. Zum Glück gibt es aber einen, der nicht allzu weit entfernt ist«, erklärte Gus.
    »Was möchtest du denn lieber tun? Ein Buch schreiben oder die Waldschule gründen?«
    »Weißt du was? Wenn du mir diese Frage vor zwei Monaten gestellt hättest, dann hätte ich gesagt, die Waldschule gründen, ganz klar. Aber ich habe inzwischen an dem Buch weitergearbeitet, und je weiter ich komme, desto mehr Spaß macht es mir. Ich bin fast fertig. Wie gesagt, einen Teil habe ich schon meinem Agenten geschickt, und es gefällt ihm sehr. Er hat sogar schon einen Verlag für mich gefunden.«
    »Das freut mich. Ich glaube, dein Buch wird interessant werden. Ich würde es gern lesen – oder einen Teil davon, wenn du mir nicht alles zeigen möchtest«, fügte sie schnell hinzu. »Ich weiß, dass manche Autoren ihr Werk nicht gern jemandem zu lesen geben, nicht einmal ihrer Familie oder Freunden, bevor es fertig ist.«
    »Du musst es lesen, wenn du die Zeichnungen anfertigst.«
    Sie gingen eine Weile schweigend weiter, bis Gus plötzlich stehen blieb. »Würdest du … würdest du zu dem Meeting mitkommen? Wenn ich mich mit den Leuten vom Verlag treffe?«
    »Warum willst du mich dabeihaben? Ich glaube nicht, dass das üblich ist. Schließlich ist es kein Bilderbuch für Kinder.«
    »Ich weiß, aber …« Ihm schienen die Worte zu fehlen.
    »Was? Sag es mir.« Sie wandte sich zu ihm um und zwang ihn, sie anzusehen.
    »Ich weiß, dass es albern ist, schließlich bist du nur eine Frau«, er grinste schnell, um klarzumachen, dass er wirklich scherzte, »doch ich würde mich sicherer fühlen, wenn du dabei wärst. Ich kann mich selbst nicht sonderlich gut verkaufen. Wenn du dabei bist, könnte ich es vielleicht.«
    Sian war gerührt, zögerte jedoch immer noch. »Du hast doch deinen Agenten. Er wird das für dich erledigen.«
    »Ja, aber wenn die Leute vom Verlag nicht an mich glauben, dann werden sie mein Buch vielleicht doch nicht kaufen, oder?«
    »Ich schätze nicht. Und wenn du mich dabeihaben willst, dann komme ich mit.« Sie würde alles tun, um Gus zu helfen.
    Sie gingen weiter, und Gus erzählte ihr davon, wie er mit seinem Bruder hier früher gespielt hatte. Es klang nach einer sehr idyllischen Kindheit. War Rorys

Weitere Kostenlose Bücher