Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
gern.«
    Während sie mit dem Jungen die Straße entlangging, musste sie sich eingestehen, dass sie sich darauf freute, Gus zu sehen.
    Wie sie feststellten, herrschte in Fionas Haus das organisierte Chaos. In der Scheune, die dank Sians Bemühungen, die Sache endlich anzugehen, schon ziemlich leergeräumt gewesen war, lagen nun unzählige Sachen aufgestapelt, bei denen es sich laut Fiona um Jurten handelte.
    Fiona bot Sian einen Gin Tonic an. »Ich brauchte jetzt etwas Starkes. Ich sage Angus, dass du da bist. Er ist geradezu besessen davon, den Dachboden aufzuräumen. Gott weiß, warum.«
    Sian lachte, während sie ins Haus gingen. Rory rannte vor in den Wintergarten, wo jetzt die Holzeisenbahn stand.
    »Melissa hat Angus fast den ganzen Tag geholfen. Jetzt ist sie weg.«
    Ein eifersüchtiger Stich durchfuhr Sian, und sie verschluckte sich fast an ihrem Drink, den Fiona ihr gereicht hatte. Doch es gelang ihr gerade noch, sich zu beherrschen. »Ich bin heute Nachmittag bei Veronica gewesen«, sagte sie. »Sie hat ein paar Einbauschränke, die ich mit Rosen bemalen soll, und im Esszimmer möchte sie vielleicht ein ganzes Wandbild haben.« Sie nahm noch einen Schluck. »Ich habe vorher noch nie eine ganze Wand bemalt.«
    »Sian ist da!«, rief Fiona die Treppe hinauf, dann wandte sie sich wieder ihrer jungen Freundin zu. »Aber es wird kein Problem für dich sein, da bin ich sicher.«
    Sie erreichten den Wintergarten, und Sian setzte sich auf ihren Lieblingsplatz. »Das hoffe ich.«
    »Hallo!« Gus, der ganz von Staub bedeckt war, erschien in der Tür und nahm Sian in die Arme, um ihr einen Kuss zu geben.
    »Gleichfalls hallo!«, sagte Sian, ein bisschen erschrocken über seine überschwängliche Begrüßung. »Was hast du gemacht?«
    »Na ja, meine Sachen sind gekommen, und ich verstaue sie gerade. Und da ist der Dachboden. Es ist kaum zu glauben, was meine Mutter da oben alles gehortet hat. Ich finde, wir sollten im Garten einen Flohmarkt veranstalten, um das ganze Zeug loszuwerden.«
    »Einiges davon will ich behalten«, protestierte Fiona.
    »Ehrlich, der Platz da oben ist viel wertvoller als dieser Krempel, selbst wenn einiges davon antik ist.«
    »Hm. Wenn du meinst, Schatz.«
    »Das meine ich. Trinkt ihr beide noch was, während ich unter die Dusche springe? Es geht ganz schnell.«
    Sian verdrängte rasch die Vorstellung von ihm unter der Dusche, die sich ihr in diesem Moment beunruhigend aufdrängte.
    Fiona lachte. »Warum sagen die Leute eigentlich immer, dass sie ›unter die Dusche springen‹? Das würde ich mich nie trauen! Ich hätte viel zu viel Angst, dabei auszurutschen.«
    Nachdem Gus zurück war, spielte Rory glücklich in der Ecke mit einigen alten Spielsachen. Sian und Fiona sprachen über die Vorzüge des Dorflebens. Gus war der festen Überzeugung, dass es sich am besten draußen in der Wildnis leben ließ, wenn man sich ganz auf seine eigenen Fähigkeiten verlassen musste, um zu überleben. Der Gedanke, dass er vielleicht bald wieder auf Reisen gehen würde, versetzte Sian einen Stich.
    Nach einer Stunde brachte sie den müden Rory nach Hause. Die Zeit, zu der er sonst schlafen ging, war schon weit überschritten, aber sie war stolz auf ihn, weil er die Gespräche der Erwachsenen nicht unterbrochen und nicht alle fünf Minuten nach einem Saft oder einer Süßigkeit verlangt hatte. Er war wirklich ein lieber Schatz!
    Als Rory schlief (er hatte heute nur eine Gutenachtgeschichte gebraucht), grundierte sie noch die letzten Namensschilder und lehnte sie zum Trocknen an die Hauswand. Sian hoffte nur, dass die Meteorologen recht behielten und es trocken bleiben würde.
    Auf dem Weg ins Bett wurde ihr klar, dass sie es sehr genossen hatte, den Abend mit Fiona und Angus zu verbringen, nur sie drei, ganz entspannt, ohne dass irgendetwas sie beunruhigt hätte. Es ist ein Moment der Ruhe vor dem Sturm, dachte Sian. Irgendwie ahnte sie, dass der Sturm unausweichlich war und dass sie ihm nicht viel würde entgegensetzen können. Deshalb war sie einfach nur dankbar für die ruhige Zeit, die diesem Sturm voranging.

14
    Am Tag, an dem der Kunsthandwerksmarkt stattfinden sollte, brachte Sian Rory morgens in aller Frühe zu Jody. Die Freundin kam mit einem Toast mit Erdnussbutter zur Tür und sah entspannt und fröhlich aus. Rory duckte sich unter ihrem Arm hindurch und stürmte in die Küche, ohne sich noch einmal nach seiner Mutter umzusehen.
    »Möchtest du einen Tee?«, fragte Jody. »Oder sollen wir gleich

Weitere Kostenlose Bücher