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Sommer in Maine: Roman (German Edition)

Sommer in Maine: Roman (German Edition)

Titel: Sommer in Maine: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Courtney Sullivan
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Lachen.
    Aber Ann Marie antwortete nur: »Super.« Der Wein tat schon seine Wirkung. Nach dem Tag in der Sonne stieg er ihr sofort zu Kopf. Sie kurbelte das Fenster herunter, um sich frische Luft zu verschaffen, verlor sich im Lärm der vorbeibrausenden Autos und achtete nicht länger auf das Gespräch.
    Dann waren sie da und bewegten sich mit der Menge langsam über den Markplatz, und Ann Marie versuchte, es einfach zu genießen. Immerhin war bisher noch nichts Schlimmes passiert, und es könnte ja sein, dass Alice sich noch einmal umstimmen ließe. Aber sie war trotzdem bedrückt, denn vielleicht war es das letzte Mal, dass sie herkamen. Alles war auf Zeit.
    Als hätte sie gespürt, was Ann Marie durch den Kopf ging, flüsterte Alice ihr in dem Moment zu: »Reiß dich zusammen! Du verdirbst uns allen den Spaß.«
    Alice hatte offensichtlich schlechte Laune, worauf Ann Marie normalerweise ängstlich reagierte und besonders freundlich und folgsam war. Aber diesmal war es ihr zum ersten Mal einfach egal.
    »Eine schwermütige Gastgeberin ist niemandem lieb«, fuhr Alice fort. Sie war wohl auf Streit aus.
    Ann Marie antwortete nicht, aber sobald sie das Feld erreichten, sagte sie so fröhlich sie konnte: »Das Fleckchen hier ist doch perfekt!« Sie breiteten die Decke aus, und Ann Marie fragte sich, ob Alice vielleicht recht hatte: Hatten die Brewers längst gemerkt, in was für einem Zustand ihre Familie war, und dass sie nicht mehr weiterwusste? Vielleicht schon. Andererseits hatte Steve ihr Komplimente gemacht, und beide hatten vom ersten Moment an ihre Kochkünste bewundert.
    Als sie es sich auf der Decke gemütlich gemacht hatten, öffnete Ann Marie eine Champagnerflasche.
    »Wer will Schampus?«, fragte sie Linda und Steve.
    Ann Marie konnte es mit dem Einschenken nicht schnell genug gehen: Sie brauchte dringend etwas zu trinken. Nachdem sie die anderen bedient hatte, goss sie sich selbst ein, leerte ihr Glas innerhalb einer Minute und schenkte sich sofort nach. In der Eile hatte sie ganz vergessen jedes Glas mit einer Himbeere und einer Brombeere zu dekorieren. Mist .
    Als eine Stunde später die Sonne unterging und im Pavillon die Band zu spielen begann, waren drei der vier Flaschen leer. Ann Marie konnte nur hoffen, dass außer ihr keiner mitgezählt hatte, denn von den drei Flaschen gingen mindestens anderthalb auf ihr Konto. Sie schloss die Augen und fühlte sich, als könne sie jeden Augenblick das Bewusstsein verlieren. Es war fast ein schönes Gefühl. Sie öffnete die Tupperdose mit dem selbstgemachten Hummus und stippte ein dickes Stück Fladenbrot tief hinein. Als ein großer Klecks auf der Decke landete, war ihr das ziemlich egal.
    Ihr Blick traf Steves.
    »Hoppla«, sagte er und schenkte ihr ein warmes Lächeln. »Du hast uns da wirklich ein tolles Picknick gezaubert, Ann Marie.«
    Pat tippte wie verrückt auf seinem Handy herum. Entweder erledigte er wirklich lebenswichtige geschäftliche Dinge oder er mied einfach seine Mutter. Alice erzählte Linda lang und breit von irgendeinem hiesigen Nachrichtensprecher, der was mit seiner verheirateten Chefin angefangen hatte. Da kam Linda so schnell nicht wieder raus, und sie hörte aufmerksam zu und nickte, als würde sie das interessieren. Vielleicht fand sie es ja wirklich interessant. Alice hatte bisher noch jeden in ihren Bann gezogen. Bis vor kurzem auch ihre Schwiegertochter.
    Ann Marie dachte an ihr Leben vor den Kellehers. Da war sie ein ganz anderer Mensch gewesen. Was wohl aus ihr geworden wäre, hätte sie einen anderen geheiratet? Unter allen möglichen Wegen hatte sie diesen gewählt, und jetzt fragte sie sich, wie sie je so mutig oder blöd oder was auch immer gewesen sein konnte, diese Entscheidung zu treffen.
    Die Feuerwache läutete zum Signal, dass das Feuerwerk in einer halben Stunde anfangen würde.
    Da stand Steve auf: »Entschuldigt mich.« Er sah ihr direkt in die Augen und blinzelte ihr zu. Niemand hatte es bemerkt. »Haltet ihr mir den Platz frei?«
    Er verschwand in der Menge, und plötzlich begriff sie. Dieses Blinzeln. Er wollte, dass sie ihm folgte.
    »Ich geh auch schnell nochmal auf die Toilette, bevor es losgeht«, sagte sie in die Runde. Sie war aufgeregt wie ein Mädchen bei der allerersten Verabredung.
    Ann Marie stand auf, aber ihre Beine gehorchten ihr nur widerwillig, und sie bemerkte erst jetzt, wie betrunken sie war. Dann suchte sie sich taumelnd einen Weg vorbei an Familien und Pärchen jeden Alters und stützte sich

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