Sommer-Sahne. Zwölf schwule Erotikgeschichten. (German Edition)
seine Rippen hämmerte sein Herz, ich konnte es fühlen.
Seine Hand streichelte mein Gesicht. »Ich wusst’ schon, warum ich mich auf eure Gruppe g’freut habe«, sagte er leise. »Schon als du heut früh auf mich zukamst! Du hast mir gleich g’fallen!«
»Du mir auch!« Ich ließ meine Hand über seinen heißen, glatten Rücken gleiten.
»Dann musst’ jedes Jahr zum Wandern herkommen!«
»Ganz bestimmt!«, gab ich zurück.
Wir kuschelten uns zusammen und schliefen tief und fest.
* * *
Tilman Janus
Segeln für die Liebe
Copyright © 2013 Tilman Janus, Berlin
Randy hockte fast nackt im heißen Sand und starrte aufs Meer hinaus. Die Julisonne glühte vom wolkenlosen Himmel. Ein paar Möwen segelten an der felsigen Küste entlang, immer auf der Suche nach Leckerbissen. Randy beachtete sie nicht. Er hatte abgrundtief schlechte Laune.
Eigentlich hätte er froh sein müssen, weil Onkel Reinhold und Tante Anni ihn mit nach Mallorca genommen hatten. Seine Eltern hatten keine Zeit und kein Geld, mit ihm zu verreisen. Wenn Reinhold und Anni nicht wären, säße er jetzt in seinem Zimmer und müsste die Ferien in der stickigen Kleinstadt verbringen.
Onkel und Tante hatten allerdings eine andere Vorstellung von Ferien als er. Randy hätte gerne das Nachtleben von Palma kennengelernt oder wenigstens die Abende im Ferienort zusammen mit andern Jungs in seinem Alter verbracht. Stattdessen wurde er bemuttert wie ein Schuljunge. Dabei hatte er bereits eine Ausbildungsstelle bei einem bekannten Autobauer!
»Wir haben die Verantwortung für dich«, erzählten sie ihm jeden Tag. »Was würden deine Eltern sagen, wenn dir was passiert?«
Randy fuhr mit sandigen Fingern durch sein kurzes, rotes Haar. Was sollte ihm schon passieren? Dass er endlich mal einem Jungen näher käme? Wie er sich das wünschte! In den Nächten fühlte er sich besonders einsam. Heimlich hatte er sich einen Dildo besorgt, doch er traute sich nicht, ihn zu benutzen. Und was war das schon – ein kaltes, totes Ding ohne Mensch dran. Randy hatte das Gefühl, dass er den Sommer nicht überleben würde, wenn er nicht endlich einen Freund fände.
Die kleine Badebucht war ziemlich einsam, denn es war früher Nachmittag, die meisten Leute hielten im klimatisierten Hotelzimmer Siesta. Auch Onkel und Tante hatten sich zurückgezogen, nicht ohne ihn vorher wegen aller möglichen Sachen zu ermahnen: »Sitz nicht so lange in der prallen Sonne!« – »Geh nicht mit vollem Magen ins kalte Wasser!« – »Bleib hier und geh nicht alleine vom Hotel weg!«
Randy sah sich um – niemand beobachtete ihn. Vor ihm war nur das leuchtend blaue Mittelmeer. Er zog seine knappe, grüne Badehose beiseite. Grün, passend zu seinen hübschen, grünen Augen. Sein junges Teil glitt geschmeidig in seine Hand. Er wichste ein bisschen. Randy war geil, wie immer, aber zuerst musste er pinkeln. Es ging ein bisschen schwer, weil er schon halb steif war. Er konzentrierte sich darauf. Endlich spürte er, dass der Druck stärker wurde als seine Geilheit. Die Pisse schoss ihm hinaus. Der goldene Strahl sprühte im glitzernden Bogen über den Strand. Randy genoss die Erleichterung. Mit grimmigem Vergnügen stellte er sich vor, dass sich genau hier, wo er in den Sand pisste, nachher irgendwelche Touristen mit ihren fetten Ärschen niederlassen würden.
Der Strahl versiegte, er schüttelte die letzten Tropfen ab und begann wieder zu wichsen. Die Sonne wärmte ihn, als säße er in einem Backofen. Es war gut, Hitze von innen und Hitze von außen. Gleich würde er so weit sein und den Sand noch mit weißen Sahnetropfen verzieren.
Plötzlich blendete ihn etwas, wie ein kurzer Blitz. Erschrocken sah er auf.
Eine Segelyacht kreuzte in der Bucht, relativ nah der Küste. Irgendetwas von der Yacht musste den Blitz verursacht haben. Randy kniff die Augen zusammen, um im hellen Licht besser sehen zu können.
Da stand jemand an der Reling der Yacht und starrte durch ein großes Fernglas zu ihm hin. Die Sonne hatte das Glas aufblitzen lassen. Das war ihm nun doch nichts. Blödes Arschloch! Nicht mal am Strand hat man seine Ruhe!, dachte er wütend.
Randy sprang auf und stopfte seinen Ständer – der vor Schreck etwas weniger stand – wieder in die Badehose. Das Wichsen musste eben noch warten. Er bummelte barfuß den Strand hinunter zum Yachthafen. Onkel und Tante konnten ihn mal …
Auch am Hafen war kaum ein Mensch zu sehen um diese Zeit.
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