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Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Titel: Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und weiterfahren.
    Helles Mondlicht fiel auf einen Wohnwagen und enthüllte die Kratzer und Dellen. Die Vorhänge waren an den kleinen Fenstern zugezogen, und auf der Außenwand stand in verblassenden Buchstaben NIGHTINGALES.
    Blanche fand es anrührend und kauerte sich für eine Aufnahme hin.
    „Haben Sie sich verlaufen, kleine Lady?“
    Überrascht sprang Blanche auf und stieß beinahe mit einem gedrungenen, untersetzten Mann in T-Shirt und Arbeitshose zusammen. Wenn er für den Jahrmarkt arbeitete, dachte Blanche hastig, hatte er eine lange Pause gemacht. Wenn er hergekommen war, um sich umzusehen, hatten die Lichter und die Darbietungen nicht sein Interesse geweckt. Der Geruch von Bier, warm und schal, haftete ihm an.
    „Nein.“ Sie lächelte vorsichtig und hielt sicherheitshalber Abstand zu ihm. Furcht hatte nichts damit zu tun. Die Bewegung war automatisch gekommen. Lichter und Menschen waren nur wenige Meter entfernt. Und sie dachte, dass er ihr vielleicht einen neuen Blickpunkt für ihre Fotos verschaffen konnte. „Arbeiten Sie hier?“
    „Eine Frau sollte nicht allein in der Dunkelheit herumlaufen. Es sei denn, sie sucht etwas Bestimmtes.“
    Nein, Furcht war nicht ihre erste Reaktion gewesen und wares auch jetzt nicht. Ärger war es. Und er zeigte sich jetzt auch in ihren Augen, ehe sie sich abwandte. „Entschuldigen Sie.“
    Aber da hatte er sie am Arm, und jetzt wurde ihr bewusst, dass die Lichter doch wesentlich weiter entfernt waren, als ihr lieb sein konnte. Frechheit siegt, sagte sie sich. „Hören Sie, meine Leute warten auf mich.“
    „Sie sind recht groß, wie?“ Seine Finger waren sehr fest, auch wenn seine Standfestigkeit es nicht war. Er wankte leicht, als er Blanche musterte. „Macht mir nichts aus, eine Frau Auge in Auge anzusehen. Trinken wir was.“
    „Ein anderes Mal.“ Blanche legte ihre Hand an seinen Arm, um ihn wegzuschieben, und fand ihn hart wie Beton. Da erst setzte die Furcht ein. „Ich bin hier nach hinten gekommen, um ein paar Fotos zu machen“, sagte sie so ruhig, wie sie konnte. „Mein Partner wartet auf mich.“ Sie stieß erneut gegen den Arm. „Sie tun mir weh.“
    „Ich hab’ noch mehr Bier in meinem Truck“, murmelte er, während er sie weiter von den Lichtern wegzerrte.
    „Nein.“ Ihre Stimme wurde mit der ersten Welle von Panik lauter. „Ich will kein Bier.“
    Er blieb einen Moment schwankend stehen. Als Blanche einen Blick in seine Augen warf, erkannte sie, dass er so betrunken war, wie ein Mann überhaupt sein konnte, wenn er sich noch auf den Beinen zu halten vermochte. Angst schnürte ihr heiß die Kehle zu. „Vielleicht willst du etwas anderes.“ Er ließ den Blick über ihre dünne Sommerbluse und die kurzen Shorts gleiten. „Gewöhnlich will eine Frau etwas ganz Bestimmtes, wenn sie halb nackt rumläuft.“
    Ihre Angst klang ab, als kalter Zorn sie überkam. Blanche starrte ihn wütend an. Er grinste.
    „Du Schwachkopf“, zischte sie, genau in dem Moment, wo sie ihr Knie hochbrachte, hart. Er stieß keuchend den Atem aus und ließ die Hand sinken. Blanche wartete nicht ab, bis er sich nach vorne krümmte. Sie rannte.
    Aus vollem Lauf prallte sie mit Sidney zusammen.
    „Du kommst zehn Minuten zu spät“, begann er. „Aber ich habe dich noch nie so schnell bewegen sehen.“
    „Ich war nur … ich musste …“ Atemlos verstummte sie und lehnte sich gegen ihn. Solide, zuverlässig, sicher. Sie hätte so bleiben können, bis die Sonne wieder aufging.
    „Was ist los?“ Er spürte die Spannung, noch bevor er Blanche von sich schob und in ihr Gesicht blickte. „Was ist passiert?“
    „Eigentlich gar nichts.“ Ärgerlich über sich selbst, strich Blanche das Haar aus dem Gesicht. „Ich bin nur mit einem Blödmann zusammengetroffen, der mir einen Drink spendieren wollte, ganz gleich, ob ich wollte oder nicht.“
    Seine Finger spannten sich an ihren Armen an, und sie zuckte zusammen, als er genau die Stelle traf, die bereits schmerzte. „Wo?“
    „Es war nichts“, sagte sie erneut und war wütend auf sich selbst, weil sie sich nicht die Zeit genommen hatte, sich erst zu fassen, ehe sie mit ihm zusammentraf. „Ich bin hinten herum gegangen, um einen Blick auf die Wohnwagen zu werfen.“
    „Allein?“ Er schüttelte sie einmal. „Wie idiotisch kann man sein? Weißt du denn nicht, dass es auf Jahrmärkten nicht nur Zuckerwatte und bunte Lichter gibt? Hat er dir wehgetan?“
    Es war nicht Sorge, die sie in seiner Stimme hörte, sondern

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