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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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fuhr über eine unebene Stelle, die ihrer beider Köpfe gegen das Dach stoßen ließ. »Mit jemandem, den ich mal kannte. Wie heißen Sie?«
    »Alex«, erwiderte er. »Und wo haben Sie Auto fahren gelernt?«
    »Ich glaube, es war Bermuda.« Bis jetzt war sie eine Wiese hinuntergefahren, doch vor ihnen lag ein Zaun und mitten im Weg ein Felsbrocken. Sie drehte so scharf ab, dass sie nur noch auf zwei Rädern standen. »Nein«, sagte sie. »Es war in Südafrika. Johannesburg.« Zu ihrer Linken führte eine alte Straße ab, und wieder machte sie eine scharfe Drehung. »Nein, da war es auch nicht. Wir waren in ...« Vor ihr erstreckte sich ein Fluss. Große Steine ragten aus dem Wasser. Sie würden ihnen den Boden aufreißen, wenn sie darüberfuhr. Dann säßen sie fest.
    Bailey drehte nach rechts ab, dann auf halber Strecke nach links und wich so den beiden Felsbrocken aus. Als sie die andere Seite erreichte, sagte sie: »Genau genommen glaube ich, es war ...«
    »Erzählen Sie mir das später«, bat Alex, der sich mit beiden Händen am Armaturenbrett festhielt und ihr Seitenblicke zuwarf.
    »Kennen Sie zufällig den Weg runter zur Autobahn?«
    »Ich dachte, Sie wüssten ...«, begann Alex, hielt dann aber inne. »Okay, fahren Sie langsamer. Irgendwo hier gibt es eine alte Straße, aber sie ist seit Jahren schon nicht mehr benutzt worden. Sie ist vermutlich von Baumstämmen blockiert. Außerdem glaube ich, Sie haben meinen Dad schon ein ganzes Stück weiter hinten abgehängt.«
    »Ihren Vater?«, wiederholte Bailey und sah in den Rückspiegel.
    »Ja, er ...« Alex’ Augen weiteten sich, als er zwischen den Bäumen den Lieferwagen seines Vaters erspähte. »Er weiß, wo Sie hinwollen, also wird er Ihnen den Weg abschneiden. Er wird uns aus dem Hinterhalt angreifen.«
    Schlagartig hielt Bailey den Wagen an, dann setzte sie zurück.
    »Was machen Sie denn jetzt?«, brüllte Alex.
    »Ich fahre den Weg zurück, auf dem ich gekommen bin. Wenn er da unten ist, nehme ich eine andere Route.«
    »Aber das können Sie nicht. Dass Sie’s einmal über diesen Fluss geschafft haben, war reine Glücksache. Das können Sie nicht nochmal machen.«
    Als sie das Auto wieder hügelabwärts gerichtet hatte, sah sie ihn an. »Sind Sie dabei oder nicht?«
    Alex holte tief Luft. »Dabei«, antwortete er und wappnete sich.
    In der nächsten Sekunde drückte Bailey das Gaspedal bis unten durch und schoss mit voller Geschwindigkeit in den Fluss. Ein zweites Mal gelang es ihr, das Auto um die Steine zu manövrieren.
    Als sie am anderen Ufer angekommen waren, sagte Alex: »Ich brauch was zu trinken.«
    »Sie sind zu jung zum Trinken«, schnauzte Bailey.
    »Ich bin auch zu jung zum Sterben, aber das wird mich nicht am Leben erhalten.«
    Bailey riss das Steuer herum und bog in die Straße ein, auf der sie den Berg heraufgekommen war. Einen Moment lang entspannte sie sich beinahe schon, doch dann kamen Rodney und sein großer schwarzer Lieferwagen zwischen den Bäumen hervorgeschossen. Mit achtzig Stundenkilometern raste Bailey den schmalen Pfad hinunter.
    »Was haben Sie bloß mit ihm gemacht?«, brüllte Alex.
    »Ich weiß es nicht«, brüllte sie zurück. »Ich habe Gus und Luke und den Maulbeerbaum erwähnt, und da ist er durchgedreht.«
    Sie machte unversehens einen Bogen um einen Felsblock und beförderte Alex damit beinahe durch die Windschutzscheibe. »Er kommt näher«, sagte sie mit einem Blick in den Rückspiegel.
    »Eine halbe Meile. Wenn Sie noch eine halbe Meile vor ihm bleiben können, dann haben Sie’s geschafft. Auf die Autobahn darf er nicht fahren. Wenn er einen Fuß aus diesen Bergen setzt, wird ihn der Sheriff für immer einbuchten.“
    »Gibt es keinen kürzeren Weg hier heraus?«
    Als Alex nichts erwiderte, sah sie ihn an.
    »Wo?«, brüllte sie.
    »Es ist eine alte Holzfällerstraße. Unpassierbar. Da können Sie nicht lang!«
    »Wo?«, schrie sie noch einmal.
    Alex zeigte mit der Hand in eine Richtung und sie konnte zwischen den Bäumen genau vor ihnen eine Lichtung ausmachen. »Halten Sie sich fest«, schrie sie, dann wendete sie den Wagen in einem Steinhagel und fuhr die alte Straße hinunter.
    Alex sah nach hinten. »Hierdurch wird er uns nicht folgen. Er weiß, dass er das nicht schafft. Er weiß ... du liebe Scheiße! Er ist direkt hinter uns!«
    »Achten Sie auf Ihre Ausdrucksweise!«, sagte Bailey, während sie über einen dicken Baumstamm schoss und ihre Köpfe gegen das Dach schlugen.
    »Wir werden jeden Moment

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