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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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»Frühstück?«
    »Oh, natürlich, aber du wirst es dir selbst machen müssen. Alex und ich müssen gehen. Wir haben ... eh ... etwas zu erledigen.«
    »Oh«, sagte Matt und behielt sein eingefrorenes Lächeln bei. »Aber ich konnte das Müsli nicht finden.«
    Bailey öffnete einen Schrank und nahm einen Karton Cornflakes heraus.
    »Die soll ich essen?«, wunderte sich Matt mit entsetzter Stimme.
    »Tut mir Leid, aber Alex hat mein ganzes selbst gemachtes Müsli aufgegessen. Nimm dir ein paar Eier.«
    »Es sind keine da.« Er musste sich sehr anstrengen, um auch weiterhin zu lächeln.
    »Ach ja, das stimmt. Ich habe Alex und mir gestern Abend Omeletts gemacht.«
    »Gestern waren noch ein Dutzend Eier da drinnen.«
    Bailey zuckte die Achseln. »Tatsächlich? Kann sein, aber Alex und ich waren gestern Abend sehr hungrig, also werden wir sie wohl alle aufgegessen haben.«
    »Wie kann ein Kind ein ganzes Dutzend ...«, begann Matt, hielt jedoch inne, als Alexander Yates ins Zimmer trat. Matt hatte ein Kind von neun oder zehn Jahren erwartet, doch herein kam ein ausgewachsener junger Mann - und sein Blick ließ erkennen, dass er genau wusste, was Matt gerade dachte ...
    Matt wollte eigentlich gelassen bleiben, doch er tat es nicht. »Was machst du hier?«, fauchte er.
    »Ich bin ihr Komplize«, erwiderte Alex, und dann brachen er und Bailey in Gelächter aus. Genau ge-nommen lachte Bailey so sehr, dass sie sich hinsetzen musste.
    »Weißt du noch ...?«, keuchte sie.
    »Als du geradewegs auf ihn zugesteuert bist, dachte ich, mein letztes Stündlein hätte geschlagen«, sagte Alex. Er lachte genauso sehr wie sie und ließ sich auf den Stuhl neben Bailey fallen. »Ich wusste nicht mal, dass ich ein Gebet kannte.«
    »Du hast es perfekt beherrscht.«
    Sie sahen sich an und sagten wie aus einem Munde: »Ich fürchte kein Unheil.«
    »Als das Fenster aufging, dachte ich, ich wäre - oh, Alex.« Bailey umklammerte seinen Arm. Vor lauter Lachen liefen ihr die Tränen übers Gesicht.
    Als Alex aufblickte und sah, wie Matt ihn finster betrachtete, zuckte er mit den Schultern, als wollte er zum Ausdruck bringen: Was soll ich sagen? Die Frauen lieben mich nun mal.
    Bailey wischte sich die Augen und ging in ihr Schlafzimmer, um sich ein Taschentuch zu holen.
    Matt war dicht hinter ihr. »Weißt du, wer das ist?«
    Bailey fiel es sehr schwer, wieder ernst zu werden. »Er ist eins von Rodney Yates’ Kindern. Ich hab dir doch letzte Nacht von ihm erzählt. Es war übrigens sehr nett von dir, mich ins Bett -«
    »Er ist kein Kind mehr; er ist ein Mann. Du hast einen fremden Mann - kein Kind, einen Mann - in dieses Haus gebracht, einen Mann, von dem du überhaupt nichts weißt, und du hast ihn hier übernachten lassen. Du gibst ihm sogar zu essen. Ist dir denn nicht klar, dass er gefährlich sein könnte?«
    Bailey blinzelte zu Matt hinauf. »Meine Güte, du hast Recht. Aber schließlich habe ich dich ja auch nicht gekannt und trotzdem hier schlafen lassen, oder? Und ich gebe dir zu essen. Und, Mannomann, ich finde, du siehst ein wenig gefährlicher aus als er. Es besteht wohl keine Gefahr, dass ich seine Miete verdreifachen muss, oder? Wenn du mich jetzt entschuldigen willst, ich muss noch einiges erledigen.« Mit diesen Worten schlug sie ihm ihre Schlafzimmertür vor der Nase zu.
    Matt trat gegen ein schmutziges Handtuch, das mitten im Flur lag.

19. KAPITEL
    Die folgenden Monate vergingen wie im Flug. Während dieser Zeit war Bailey so beschäftigt, dass ihr die Goldenen Sechs überhaupt nicht in den Sinn kamen. Und eigentlich hatte sie auch die Nase voll von ihnen. Alex fragte sie wiederholt, was sie denn zu seinem Vater gesagt hatte, das ihn so in Rage gebracht hatte, doch was Bailey ihm erzählte, ergab keinen Sinn.
    »So ist er nur, wenn seine momentane Frau ihm sagt, sie will sich scheiden lassen«, sagte Alex nachdenklich. »Da frag ich mich, was an dem, was du ihm gesagt hast, dran war, dass es ihn so zum Explodieren brachte.«
    Bailey sah über den Frühstückstisch zu Matt hinüber, doch der redete zurzeit mit keinem von den beiden. Und Bailey musste zugeben, dass sich Matts Eifersucht auf Alex gut anfühlte.
    Wie sich herausstellte, wohnte Alex in Calburn bei einer von Rodneys Schwestern und war nur für ein paar Tage in der Hütte gewesen, um seine Halbgeschwister zu besuchen. Bailey wusste nicht so recht, wie es gekommen war, dass Alex bei ihr und Matt einzog, aber das tat er. Als man ihr später erzählte, Rodneys

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