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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Mund.
    »Was kaputtgefahren?«
    »Das Motorrad. Ich wollte keine Zeit verlieren, also hab ich in den Läden in ihrer Nachbarschaft ein bisschen rumgefragt, herausgefunden, dass sie allein lebt, und bin dann mit meiner Maschine durchs Vorderfenster in ihr Haus gefahren. Als sie sagte, sie würde mir einen Krankenwagen rufen, hab ich so getan, als wollte ich abhauen, wie wenn ich Angst vor der Polizei hätte. Das hat ihr mächtig gefallen. Sie hat mich eingeladen zu bleiben; sie sagte, um die paar kleinen Kratzer könne sie sich auch selbst kümmern.«
    Matt saß einfach nur da und starrte Alex verwundert an. Er schenkte ihm noch etwas Eistee nach. »Wenn du das Motorrad zu Schrott gefahren hast, wie ...« Er nickte in Richtung Scheunentor. Dort draußen stand das Motorrad, auf dem Alex gekommen war.
    »Ein neues. Sie hat’s mir gekauft.«
    Matt bekam große Augen. »Wo hat sie denn das
    Geld her? Logischerweise müsste ihr Einkommen nach Manvilles Tod versiegt sein.«
    »Ich weiß nicht, woher es kommt«, berichtete Alex, »aber sie hat jede Menge Bares. In der kurzen Zeit, die ich bei ihr war, konnte ich rausfinden, dass das Geld, das sie besitzt, aus keiner legalen Quelle kommt. Himmel! Ist das vielleicht eine zornige Frau! Sie hat mir erzählt, sie müsste ihr Vermögen auf einem Dutzend unterschiedlicher Konten aufbewahren, damit niemand erfährt, wie viel sie besitzt. Und sie jammert ständig rum, dass sie in so einem 'Dreckloch hausen müsste, wo sie sich doch was Besseres leisten könnte. Aber >sie' erlauben es ihr nicht, ihren Reichtum offen zu zeigen.« Alex schüttelte den Kopf. »Sie hat eine Villa mit sechs Schlafzimmern, umgeben von anderthalb Hektar Land, das aussieht wie aus einem Hochglanzmagazin. Ihren Swimmingpool könnte man in der Olympiade einsetzen.«
    »Hast du irgendwas über Bailey und die Heirat rausgefunden?«
    »Ja, Manville hatte die Erlaubnis ihrer Mutter.« Als Matt den Mund zum Sprechen aufmachte, hielt Alex die Hand hoch. »Aber Dolores weiß nicht, wo sich das Dokument befindet. Als sie mir das erzählte, lachte sie und sagte: Aber die wissen nicht, dass ich’s nicht weiß, und dann kicherte sie wie ein kleines Mädchen.«
    Matt wartete ab, während Alex einen tiefen Schluck von seinem Tee nahm und sich dann wieder dem Essen zuwandte. »Ich will jede Einzelheit erfahren«, verlangte Matt.
    Alex stellte seinen Teller auf den Boden, dann zog er sein Hemd hoch und drehte sich um. Auf seinem Rücken verliefen tiefe Kratzer von der Sorte, wie sie eine Frau in den Wögen der Leidenschaft hinterlässt.
    Matt stieß einen leisen Pfiff aus.
    Alex nahm wieder seinen Teller zur Hand. »Kein Wunder, dass sie drei Männer losgeworden ist«, sagte er. »Ich hab noch nie eine Frau gesehen, die so voller Hass war.« Er warf einen Blick auf das Scheunentor. »Und jeder Fitzel dieses Hasses ist auf Bailey gerichtet ... Lillian. Dolores hasst ihre Schwester von ganzem Herzen. Sie glaubt, Lillian - ich meine Bailey - hätte ihr Manville weggenommen. Aber Dolores hat den Mann doch erst zu Gesicht bekommen, nachdem er ihre Schwester geheiratet hatte. Kannst du dir da irgendeinen Reim drauf machen?«
    »Ja, so in etwa. Erzähl weiter.«
    »Dolores sagt, sie wäre nicht dabei gewesen, als es passierte - als die Unterschrift geleistet wurde, meine ich -, sonst hätte sie ihre Mutter davon abgehalten. Dolores war auf der Bühne und hat gesungen. Sie sagt, sie hätte nur für Manville gesungen, aber der war ...«
    »Weiter«, drängte Matt ungeduldig. »Erzähl mir von dem Dokument.« Er hatte Angst, Bailey könnte wach werden, sehen, dass er nicht da war, und nach ihm suchen. Schon jetzt war ihm klar, dass Bailey nicht hören durfte, was Alex zu berichten hatte.
    »Dolores sagt, an diesem Katastrophentag - so hat sie ihn genannt - wären drei Männer in Anzügen mit einem maschinegeschriebenen Stück Papier erschienen, und - was sagst du dazu? - einer von ihnen war ein Notar. Dolores sagt, ihre Mutter hätte überhaupt keine Zeit zum Überlegen gehabt, und dass die 'arme Frau- kaum wusste, was sie tat. Dolores sagt, der Notar wollte den Führerschein ihrer Mutter sehen, und dann hätte einer der Männer ihr -befohlen-, das Dokument zu unterschreiben, -wenn sie wüsste, was gut für sie wäre.- Der Notar hat sein Siegel neben die
    Unterschrift gesetzt, und dann sind alle drei Männer mit dem Dokument abgezogen.«
    »Ihre Mutter hat keine Kopie bekommen?«
    »Nein. Dolores sagt, ihre Mutter wäre von der

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