Sommer unter dem Maulbeerbaum
erzählt, dass Jimmy vor Jahren eines Abends etwas über -Morde, die man als Selbstmorde bezeichnet hat' gesagt hat.«
»Was genau hat sie gesagt?«, wollte Matt wissen.
Bailey presste die Hände gegen ihre Schläfen. »Sie hat erzählt, Jimmy hätte gesagt, all sein Geld könnte nicht ein Unrecht wiedergutmachen, das geschah, als er noch ein Kind war. Arleen behauptet, er hätte etwas von -Morden, die man als Selbstmorde bezeichnet hat' gesagt.«
Matt sah sie einen Moment lang an. »Wie viele Selbstmorde haben wir denn inzwischen?« Er hielt die Hand hoch, um sie an seinen Fingern abzuzählen. »Frank McCallum, Gus Venters und Frederick Burgess.«
»Du glaubst, einer von denen war ein Mörder?«
»Ja«, bestätigte Matt. »Und ich glaube auch, dass einer der Morde etwas mit James Manville und diesen beiden Widerlingen zu tun hat, die dabei sind, alles zu verkaufen und in Bargeld zu verwandeln.«
Bailey holte tief Luft. »Und du glaubst, dass Phillip Watermans Tod kein Unfall war und dass mein Leben in Gefahr sein könnte.«
»Ja«, sagte Matt leise.
25. KAPITEL
Drei Tage später kam Alex zurück. Während dieser drei Tage vernachlässigte Matt seine Architektentätigkeit, um im Internet nach Informationen über Hilda Turnbull, Gus Venters, Lucas McCallum sowie Eva und Ralph Turnbull zu suchen. Er konnte nichts finden.
Bailey versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf die Maulbeerbaum Gourmet-Küche zu konzentrieren, doch das fiel ihr sehr schwer. Violet und Arleen waren immer noch bei Carol und ihren Kindern. Einmal hatte Violet Janice angerufen, um ihr mitzuteilen, dass sie Phillips Sachen durchsähen und dass Carol das alles sehr mitnahm. »Wir sind zurück, sobald wir können«, hatte Violet gesagt und dann aufgelegt.
Beim Abendessen berichtete Matt Bailey, dass er über niemanden etwas habe finden können, weder im Internet noch im Stadtarchiv. »Es ist, als hätten sie nie existiert.«
»Eher, als seien sie ausgelöscht worden«, meinte Bailey, während sie Matt Schwertfisch in süß-saurer Sauce servierte. »Ich bin sicher, Jimmy hat das getan. Ich weiß, dass seine Biografen lange und gründlich gesucht haben, um über seine frühen Jahre in Erfahrung zu bringen, was sie konnten, aber sie haben nichts gefunden.«
»Aber er kann doch nicht alles gelöscht haben«, sagte Matt verärgert.
Bailey warf ihm lediglich einen verwunderten Blick zu, als wolle sie sagen: Glaubst du das wirklich?
Mit jedem neuen Tag wurde Matt nervöser, doch er bemühte sich, seine Unruhe vor Bailey zu verbergen. Was, wenn man sie erkannte? Was, wenn Arleen oder Carol versehentlich etwas über Lillian Manville sagten? Alex wusste, wer Bailey in Wirklichkeit war, und jetzt war er bei Baileys Schwester. Was, wenn Alex Baileys Schwester ihren Aufenthaltsort mitteilte? Was, wenn Alex ein Gauner war wie sein Vater und die beiden etwas gegen Bailey ausheckten?
Als Alex endlich zurück war, hatte Matt das Gefühl, sein Kopf würde vor lauter Sorge zerplatzen.
Matt lag neben Bailey im Bett, konnte aber nicht schlafen. Er hatte einen weiteren frustrierenden Tag hinter sich, der nichts erbracht hatte. Als er das leise Rumpeln des Motorrads hörte, warf er einen Blick auf Bailey und sah, dass sie fest schlief. Dann glitt er aus dem Bett und ging nach draußen.
Alex hatte das Motorrad abgestellt und zog gerade seinen Helm vom Kopf.
»Wo zum Teufel bist du gewesen?«, fauchte Matt.
»Ich freue mich auch, dich zu sehen«, gab Alex ungerührt zurück.
Matt zwang sich zur Ruhe. »Tut mir Leid. Hast du sie gefunden? Wir haben die ganze Zeit überhaupt nichts von dir gehört.« Diesen Vorwurf konnte er sich nicht verkneifen.
Als sie sich der Veranda näherten, konnte Matt im schwachen Schein der Außenlampe erkennen, dass der Junge völlig erschöpft war. Sofort verrauchte sein Zorn.
»Schläft sie?«, erkundigte sich Alex.
»Ja«, antwortete Matt. »Du siehst geschafft aus. Möchtest du was zu essen?«
»Ich könnte die Motorradreifen verputzen«, erwiderte Alex, »aber ich muss allein mit dir reden. Ich finde, du und ich sollten entscheiden, was wir ihr sagen.«
Matt wusste, dass mit »ihr« Bailey gemeint war. Er nickte. »Ich hol dir was zu essen und treffe dich dann in der Scheune.«
Als Antwort gab Alex nur einen Seufzer von sich, dann drehte er sich um und ging auf die Scheune zu.
Zwanzig Minuten später saß Alex auf einem Heuballen und war bereit, Bericht zu erstatten.
»Ich hab’s kaputtgefahren«, sagte er mit vollem
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