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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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so, wie sie während der ersten drei Stunden ihrer Fahrt geweint hatte, hatte er schon geglaubt, sie würde nie wieder lächeln.
    Um neun Uhr am nächsten Morgen standen sie in der Eingangshalle des Altenheims und warteten darauf, zu Martha McCallum vorgelassen zu werden. Beide hatten sie sich auf der Toilette einer nahe gelegenen Tankstelle gründlich gewaschen und ihr Bestes getan, um einigermaßen akzeptabel auszusehen.
    Das Heim, in dem sie sich heute befanden, unterschied sich um einiges von dem, in dem Burgess untergebracht war. Seins war sauber und bequem gewesen, ja sogar heimelig, doch dieses hier war feudal. Bailey blickte zu der riesigen gewundenen Treppe hoch und konnten nur staunen.
    »Sie wird Sie jetzt empfangen«, sagte die Hausdame. Sie trug ein Kostüm, das Bailey als Designerware erkannte.
    »Glaubst du, das hat Manville bezahlt?«, flüsterte Matt Bailey zu.
    »Verzeihen Sie bitte«, wandte sich Bailey an die junge Frau. »Wem gehört dieses Haus?«
    »Es gehört einer der Handelsgesellschaften des verstorbenen James Manville«, erwiderte sie mit einem Lächeln und blieb dann vor einer Tür stehen.
    Als Bailey an Matt vorbeitrat, zog sie die Augenbrauen hoch, als wollte sie sagen: Siehst du?
    Martha McCallums Suite war wunderschön. Bailey erkannte die gestaltende Hand eines Innenarchitekten. Sie war im französischen Landhausstil eingerichtet und alle Antiquitäten waren echt.
    »So, so«, ertönte eine Stimme aus einem Sessel mit Holzrahmen zu ihrer Linken. »Haben Sie mich also endlich gefunden, Lillian.«
    Bailey drehte sich um und sah eine kleine Frau in einem perfekt gebügelten, seidenen Hemdblusenkleid. Sie trug dezente Goldohrringe und eine Perlenkette, eine schmale goldene Uhr sowie ein Goldarmband. Es war ein schlichtes Outfit, doch Bailey wusste, dass alles, was diese Frau trug, von feinster Qualität war und ein Vermögen gekostet hatte. Ihr Gesicht wies nur wenige Falten auf, ihr langes, graublondes Haar war in ihrem Nacken mit einem Hermes-Schal zusammengebunden. Bailey fragte sich, ob derselbe Chirurg, der Jimmys Mund operiert hatte, auch für das Lifting dieser Frau verantwortlich war.
    »Ja«, bestätigte Bailey und nahm dann, als die Frau mit der Hand dorthin wies, auf dem Sofa Platz.
    »Und wer ist dieser entzückende Mann?«
    »Matthew Longacre«, stellte Bailey vor, und die Frau gab Matt die Hand, woraufhin auch er sich setzte.
    Bailey war diejenige, die zuerst das Wort ergriff. »Sie scheinen uns gegenüber im Vorteil zu sein, da Sie mich kennen, ich aber nie von Ihnen gehört habe. Ich will ja nicht unhöflich sein, aber über unseren Köpfen tickt eine Uhr, und wenn sie abläuft, wird es eine Explosion geben. Deshalb müssen wir alles wissen, was Sie uns erzählen können, und zwar so schnell wie möglich.«
    »Ja, natürlich«, sagte Martha. »Ich habe heute Morgen das mit Ihrer Schwester erfahren. Es tut mir Leid, dass sie tot ist, meine Liebe, aber sie war Ihnen ja nie eine richtige Schwester, nicht wahr? Luke hat sie verabscheut.« Martha winkte mit ihrer sorgfältig manikürten Hand. »Verzeihen Sie mir, aber ich habe es nie fertig gebracht, ihn anders als Luke zu nennen.«
    »Was hat Jimmy ... mein Mann Ihnen erzählt?«, wollte Bailey wissen.
    »Alles«, erwiderte Martha. »Absolut alles. Ich meine nicht das Geschäftliche - darüber hat er nie mit mir gesprochen - aber er hat mir alles von Ihnen erzählt und von Eva und Ralph und wie Ihre Schwester Geld von ihm erpresst hat und ...«
    »Meine Schwester? Aber wie denn ...»
    Martha sah Matt an. »Sie wissen Bescheid, nicht wahr? Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mir alles zusammengereimt hatte - jedenfalls haben Sie diesen hübschen jungen Mann zu Dolores geschickt, damit er etwas über die Einverständniserklärung herausfinden konnte, nicht wahr? Als ich las, dass er eins von Roddys Kindern ist, blieb mir fast das Herz stehen, das kann ich Ihnen sagen. Hat er alles in Erfahrung gebracht, was Sie von Dolores wissen wollten?»
    »Ja, ich glaube schon«, antwortete Matt, der Baileys scharfen Blick bewusst ignorierte. Ihm war klar, dass sie soeben begriff, dass Alex ihm eine Menge mehr erzählt hatte, als Matt Bailey weitergesagt hatte.
    »Sie haben von dem Auto erfahren, das Luke Dolores geschenkt hatte, und von den jährlichen Zahlungen und all den anderen Dingen?«, fragte Martha.
    »Ja, Madam, das habe ich«, erwiderte Matt und wich noch immer Baileys Blick aus.
    »Und Lillian, meine Liebe, was hat er Ihnen

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