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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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einig?«
    »Soll das heißen: Ich kann darauf vertrauen, dass Sie wirklich nichts von dem, was Sie möglicherweise über mich herausfinden, Patsy oder Janice weitersagen?«
    »Über Sie oder über Ihren verstorbenen Mann?«, neckte er sie.
    »Beide. Wir sind eins.«
    Matt brauchte einen Augenblick, um diese Feststellung zu verdauen. »Ich schwöre es bei allem, was mir heilig ist«, versprach er schließlich.
    »Und was ist, wenn Patsy Sie geradeheraus fragt?«
    »Dann werde ich geradeheraus lügen«, antwortete er. »Das wäre nicht das erste Mal. Wollen Sie mir jetzt weiter Fragen stellen oder fangen wir mit der Recherche an? Hey!« Sie hatte ihm einen Klaps auf die Stirn gegeben.
    »Eine Mücke«, erklärte sie, doch in ihren Augen stand der Schalk. »Los, kommen Sie, gehen wir.«
    Er machte einen Versuch, sich zu erheben, doch sein Bein schmerzte. Stöhnend setzte er sich wieder hin.
    »Sind Sie verletzt?«, fragte sie besorgt.
    »Es ist ein Wunder, dass ich überhaupt noch lebe. Einer meiner idiotischen Neffen hat heute einem Mädchen geholfen, eine Katze von einem Baum runterzuholen.«
    »Und?«
    Matt sah zu ihr auf. »Er hat dazu eine Leiter benutzt.«
    »Und weiter?«, fragte sie ungeduldig.
    »Es war meine Leiter. Ich war auf dem Garagendach - und die Katze saß drei Blocks entfernt auf einem Baum.«
    »Sie wollen mir doch nicht etwa erzählen, dass Ihr Neffe wusste, dass Sie auf dem Dach waren, und trotzdem die Leiter genommen und Sie Ihrem Schicksal überlassen hat?«
    »Er hat behauptet, er dachte, ich wäre in meinem Lieferwagen, aber ich glaube, er wollte sich an mir für die Sache mit dem Wasser rächen.«
    Als Matt auch beim zweiten Versuch aufzustehen scheiterte, streckte Bailey die Hand aus. Er nahm sie und machte dann viel Aufhebens um das Hochkommen.
    »Es kann sein, dass Sie mir beim Gehen helfen müssen«, sagte er.
    »Hier, ich habe eine Harke, darauf können Sie sich stützen«, erwiderte sie schlagfertig.
    »Spielverderber«, lachte er und humpelte dann hinter ihr her auf das Haus zu.
    Bailey hatte die Hände voller Gartengeräte. Sie drehte sich um und ging rückwärts weiter. »Was haben Sie mit dem Wässer gemacht?«
    »Es ihnen weggenommen«, erklärte er, während er die Hand gegen sein Kreuz legte und hinkte.
    »Sie werden mir die Geschichte erst erzählen, wenn ich drum bettele, nicht wahr?«
    »Betteln ... hm, keine schlechte Idee.«
    »Wissen Sie, was ich im Haus gefunden habe?«, fragte sie. »Ein Kästchen mit Rezepten.«
    »Ja?« Matt tat zwar interessiert, doch es wäre ihm lieber gewesen, sie hätte seine Geschichte hören wollen.
    »Ja«, bestätigte Bailey. »Es war voller Rezepte, die ich gerne mal ausprobieren möchte, Sachen wie gebratenes Hähnchensteak, Hühnchen mit Cornflakes paniert, Spaghettisauce aus Campbells Tomatensuppe und etwas, das sich >Überraschungshackbraten nennt.«
    Beim letztgenannten Gericht sträubten sich bei Matt die Nackenhaare. »Sie haben gewonnen!«, sagte er hastig. »Ich hab meinen Neffen ihr Mineralwasser weggenommen, weil sie es über sich verschüttet haben.« Er konnte sehen, dass sie nicht begriff - und das hatte er auch gar nicht beabsichtigt. Sie waren beim Haus angelangt und ihre Hand lag schon auf dem Türknauf.
    »Ihre Getränke verschüttet?«, fragte sie verblüfft. »Sie meinen: wie ein Kind?«
    »Lassen Sie es mich Ihnen demonstrieren«, bot er an, während er über ihren Kopf hinweggriff, um die Tür zu öffnen. »Warten Sie hier und versuchen Sie, sich zu erinnern, wie Sie sich als Sechzehn- oder Siebzehnjährige gefühlt haben.« Er ging ins Haus, nahm sich das größte Glas, das er finden konnte, und füllte es an der Spüle mit Wasser. Es war ihm bewusst, dass das, was er im Begriff war zu tun, schamlos war; andererseits, wie hieß es noch gleich: Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Er knöpfte sein Hemd auf, zog es aus und warf es auf die Arbeitsfläche. Einerseits hasste er die erschöpfende Arbeit auf dem Bau, andererseits hatten das Leiternklettern und das Schleppen von Zementblöcken etwas aus seinem Körper ge-macht, das ihm durchaus gefiel. Er knipste das Licht über der Hintertür an, dann trat er nach draußen.
    Er tat so, als bemerke er nicht, wie sich ihre Augen beim Anblick seiner nackten Brust weiteten, während er sich das Glas an die Lippen setzte. »Die Mädchen befanden sich auf der anderen Straßenseite, und meine Neffen hatten den Oberkörper frei und tranken. Ungefähr so —<< Dann ließ er das

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