Sommerfalle
Stille, diese plötzliche Stille, dies alles würde sie nie wieder verlassen.
Zwei Sanitäter kamen vom Krankenhaus herübergerannt. Josh und Mike knieten am Straßenrand. Josh hielt Beccas zitternde Hand.
Die Sanitäter konnten Eddie nicht wiederbeleben und ließen schließlich kopfschüttelnd von ihm ab.
Rebecca blickte auf den leblosen Körper. Dieser Junge sollte sie entführt haben? Dieser Junge sollte sie gerettet haben? Dieser Junge sollte sie geliebt haben? Nein.
Tränen flossen über ihre Wangen, und die blutige Szene vor ihren Augen verschwamm.
Eddie-Spasti war tot.
Eddie war tot.
Ed war tot.
In die kleine, verlassene Steinhütte im Norden Michigans drangen bald Tiere ein. Manche suchten sich ihren Weg unter den Steinen, andere unterhalb des Daches, durch die Lücke, durch die das Mädchen entkommen war. Mäuse knabberten an dem Stoff einer alten Liege und bauten sich in dem Schlafsack ihre Nester. Ein Eichhörnchen nagte an den Stuhlbeinen. Ein Marder zerfetzte den Rücken von Eddies erstem Tagebuch. Die Seiten zerrissen und flogen auseinander. Das Tier verlor schließlich das Interesse und verschwand. Als ein paar Teenager später die Hütte entdeckten und die Tür aufstemmten, fanden sie die verstreuten Seiten. Während sie sich gegenseitig jede einzelne Seite vorlasen, schütteten sie sich vor Lachen aus über den, der das geschrieben hatte.
Dann benutzten sie die Beine der Liege als Brennholz und die Reste des Tagebuchs zum Entzünden des Feuers.
Dieser Roman ist meinem Mann Paul gewidmet, meinem persönlichen Stalker, der mich bedingungslos liebt und täglich mein Herz entführt.
Mein spezieller Dank gilt Carsten Polzin, der das Buch entdeckte und mir eine Chance gab.
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