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Sommerglück

Sommerglück

Titel: Sommerglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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antwortete Bay. »Aber was zählt, ist, wie sehr er dich geliebt hat. Dich, Billy und Peggy. An seinen Gefühlen für euch hätte sich nie etwas geändert.«
    Annie nickte bedrückt, als würde sie ihr diese Antwort nicht ganz abnehmen, hätte aber beschlossen, so zu tun, als ob.
    »Alles in Ordnung, Annie?«, fragte Bay abermals. »Wäre es dir lieber, wenn die Connollys nicht mit uns zu Abend essen würden?«
    Doch Annie schüttelte den Kopf und wich zurück. »Nein, Mom. Nein. Ich bin froh, dass sie da sind. Ich habe nur … nachgedacht. Aus keinem besonderen Grund … mir ging Verschiedenes durch den Kopf. Nach dem Essen gehen Eliza und ich noch einmal zum Little Beach, ja?«
    »Dann ist es aber schon dunkel.«
    »Ich weiß. Wir nehmen Taschenlampen mit.«
    Bay nickte lächelnd und war erleichtert. Tag, Nacht, es spielte keine Rolle, die Jugendlichen von Hubbard’s Point kannten den steilen Pfad durch den Wald zu dem verborgenen Strand und nutzten ihn bei jeder Gelegenheit. Der Gedanke gefiel ihr, dass die beiden Mädchen von der Magie dieses Ortes bezaubert waren, wie Tara und sie im gleichen Alter.
    Als das Hühnchen fertig gegrillt war, bereiteten Bay und Billy für alle Fajitas zu. Die Luft im Oktober war kühl, und sie gingen ins Haus, um die Mahlzeit am Esszimmertisch einzunehmen. Annie und Eliza zündeten sämtliche Kerzen im Raum an. Bay hatte vorsorglich Holzscheite im Kamin aufgeschichtet und erlaubte Billy, ihn anzuzünden.
    Doch Annie und ihre Fragen gingen Bay nicht mehr aus dem Kopf. Sie redete sich ein, dass dies ganz normal war – solange die Ermittlungen liefen, würden die Kinder alle möglichen Dinge über ihren Vater zu hören bekommen. Annies sichtbare Freude an Elizas Gesellschaft war beruhigend. Und obwohl sie Billy einmal dabei ertappte, wie er Elizas Handgelenke anstarrte, um die sich Narben wie ein schmales Armband wanden, schlossen auch die anderen Kinder sie ins Herz.
    Das Abendessen verlief heiter. Alle wollten die Geschichte hören, wie Dan die Uferpromenade gebaut und Bay ihm dabei geholfen hatte.
    »Wie ihr vielleicht wisst, ist die Sixtinische Kapelle das Meisterwerk Michelangelos. Meines ist die Uferpromenade.«
    »Ich finde es toll, dass sie bis heute gehalten hat«, schwärmte Pegeen.
    »Ja, hier gibt es manchmal schlimme Stürme. Sie hätten die Promenade wegspülen können«, meinte Billy.
    »Ich behaupte nicht, dass es die schönste Promenade der Welt ist«, meinte Dan. »Aber sie befindet sich direkt vor der Haustür. Atlantic City, Coney Island, Hubbard’s Point. Ich glaube, ich habe sie sogar einmal auf der Titelseite des
Boardwalk Magazine
gesehen. Natürlich hätte sie es ohne die Hilfe eurer Mom nie so weit gebracht.«
    »Und worin bestand ihre Hilfe?«, fragte Billy. Er kicherte. »Dad sagte immer, sie hätte zwei linke Hände.«
    »Das hat er behauptet«, stimmte Bay zu.
    »Weil du die gewissermaßen auch hast, Mom. Überlass den Hammer lieber mir.«
    »Da schau her, was für ein kleiner sexistischer Macho!«, sagte Eliza.
    »Ich glaube, das heißt ›sexistisches Schwein‹«, sagte Peggy, unbewusst Tara imitierend.
    Annie und Eliza lachten, und Billy wurde rot. Er war in dem Alter, wo er sich für die Freundinnen seiner Schwestern zu interessieren begann, und es lag ihm daran, in ihren Augen einen guten Eindruck zu machen.
    »Damals hatte oder war sie eine ganz passable rechte Hand«, erklärte Dan. »Und ich muss es wissen: Schließlich bin ich darauf spezialisiert, Leute auszusuchen, die gut mit dem Hammer umgehen können. Ich hatte damals freie Auswahl am Strand, aber ehrlich gestanden, ich hätte keine bessere Hilfe als eure Mutter finden können.«
    »Seid ihr gleich alt?«, fragte Peggy.
    »Nein, sie ist ein junger Hüpfer im Vergleich zu mir. Ich hatte in dem Sommer, als ich hier arbeitete, bereits das College abgeschlossen; eure Mutter war gerade fünfzehn.«
    Bay lächelte – die Kinder nahmen Dan gehörig in die Mangel. Aber er ließ es über sich ergehen, schien jede Minute zu genießen.
    »Und jetzt bauen Sie Boote?«, fragte Billy.
    »Ja.«
    »Schnelle?«
    »Segelschiffe und Dories, Billy – sie sind so schnell, wie man segeln oder rudern kann. Ruderst du gerne?«
    Billy zuckte die Achseln und grinste. »Ich mag Jet-Ski.«
Ganz der Vater,
dachte Bay.
    »So etwas baue ich nicht. Du solltest mal ein Ruderboot ausprobieren.«
    »Vielleicht mach ich das.«
    »Mir gefällt rudern, Mr.Connolly«, sagte Annie.
    »Habe ich schon gehört, Annie. Ich

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