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Sommerglück

Sommerglück

Titel: Sommerglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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haben sie ersetzt, und alles andere ist noch da.«
    »Dad baut Dinge, die ewig halten«, sagte Eliza. »Schade, dass Menschen nicht aus dem gleichen Holz geschnitzt sind.« Ihre Stimme klang stolz, aber so ruhig, dass es beinahe unheimlich war.
    »Menschen?«, fragte Bay.
    »Ich warte im Auto, Dad«, sagte Eliza, als hätte ihr Bay das Angebot, sie mitzunehmen, nie gemacht. »Erzähl ihr von Mom.«
    »Ich komme gleich nach«, antwortete Dan.
    Als er sich nun Bay zuwandte, sah sie die Sorge in seinem Blick. Er hatte es offenbar nicht leicht mit seiner Tochter, und sie hätte ihn gerne gebeten, ihr zu erklären, was mit der Andeutung gemeint war, aber sie wagte es nicht. Sie wusste, was die Krähenfüße um die Augen und die Kummerfalten im Gesicht eines Menschen bedeuteten. Sie konnte selbst ein Lied davon singen.
    »Danke für das Angebot«, sagte Dan. »Aber ich muss mit ihr reden. Du hast wahrscheinlich schon bemerkt, dass bei uns einiges im Argen liegt. Ihre Mutter starb im letzten Jahr.«
    »Deine Frau? Das tut mir leid.«
    »Danke«, erwiderte er beinahe schroff. »Wie dem auch sei, der Umweg wäre zu groß. Wir wohnen in der entgegengesetzten Richtung, genauer gesagt – in Mystic. In der Nähe meines ehemaligen Elternhauses.«
    »Ich hatte keine Ahnung, dass du die ganze Zeit hier in der Gegend warst.«
    »Seltsam. Immer, wenn ich auf der 95 an der Ausfahrt Black Hall vorbeigefahren bin, habe ich an den Strand gedacht und mich gefragt, ob du und die anderen noch dort leben.«
    »Du musst es aber gewusst haben.« Sie holte das Fax aus der Tasche und reichte es ihm. »Du hattest Kontakt zu meinem Mann.«
    »Ach ja.« Er holte eine Lesebrille aus seiner Brusttasche. In seinem dunkelbraunen Haar waren graue Strähnen. Es ist lange her, dachte Bay. Sie hatten sich verändert, waren nicht mehr die Alten. »Ich konnte es kaum glauben, als er plötzlich vor mir stand.«
    »Was wollte er?«
    »Er wollte, dass ich ihm ein Boot baue.« Danny tippte auf das Fax.
    »Das weiß ich. Aber warum? Warum ausgerechnet du?«
    Dannys Augen flackerten. »Das habe ich mich auch gefragt. Aber nach dem Austausch von Höflichkeitsfloskeln und meiner Frage nach dir kam er sofort zur Sache. Es ging bei dem Besuch ausschließlich um Boote.«
    »Hat sich die Polizei oder das …« Sie hielt inne, weil sie es immer noch nicht glauben konnte. »Das FBI  …, haben sie sich mit dir in Verbindung gesetzt?«
    »Nein.« Er nahm die Brille ab. »Tut mir Leid, dass du das alles durchmachen musst; ich habe die Nachrichten gesehen.«
    Sie nickte, so würdevoll es ging. »Danke.«
    »Ich erinnere mich kaum an Sean, ich meine, aus der Zeit am Strand – eigentlich nur im Zusammenhang mit dir.«
    Sie holte tief Luft, versuchte sich zu beruhigen.
    Dans Halle war angefüllt mit Booten in verschiedenen Stadien der Bearbeitung. Bay sah fertige, aber noch ungestrichene Dories und Skiffs, ausnahmslos aus Holz, und ein zwanzig Fuß langes Segelschiff, das sich noch im Bau befand. Überall anmutig geschwungene Spanten, kostbare Zedernplanken, Furnierholzplatten, zugeschnittene Eichenbretter.
    »Bist du immer noch so interessiert an Holz, Bay?« Er beobachtete, wie sie sich vorbeugte und ein glatt geschliffenes, gemasertes Brett berührte. »Das ist Okoume-Furnierholz, und das da Luan. Für ein Katboot, ein Auftrag von einem Kunden aus Maine. Wenn ich ihm mit weißer Eiche und Mahagoni den letzten Schliff gegeben habe, wird das ein prachtvolles Segelboot.«
    »Es riecht gut.« Sie schloss die Augen.
    »Bist du immer noch in den Mond verliebt?«, fragte er ruhig.
    »Ja. Vor allem in den aufgehenden …«
    Er nickte. In besagtem Sommer hatte sie den Mond beobachtet und ihm über jede einzelne Phase Bericht erstattet. »Alle finden den Vollmond so romantisch«, hatte sie gesagt. »Aber ich finde ihn viel zu hell und auffällig! Ich bevorzuge die Mondsichel, den geheimnisvollen kleinen Splitter am Himmel …«
    »Da der Strand mir kein Geld zur Verfügung stellt, um dich für deine unermüdliche Hilfe zu bezahlen«, hatte Dan gescherzt, »musst du mit der Mondsichel vorlieb nehmen. Ich schenke sie dir.«
    »Du meinst wohl, dass du alles kannst. Beweise es! Bau mir etwas aus dem Mond!«
    Und das hatte er getan. Aus einem verwitterten Stück Treibholz, das wie eine Sichel geformt und nach einem Sturm an den Strand gespült worden war, glatt und silbrig wie das Mondlicht, hatte er eine Schaukel gebaut, nur für sie.
    »Gibt es sie noch?«, fragte er und gab zu

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