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Sommerglück

Sommerglück

Titel: Sommerglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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ob Bay wohl über ihr Treffen mit Dan Connolly nachdachte.
    Sie ergriff Bays Arm und zog sich von der Chaiselongue hoch. »Komm, du brauchst ein bisschen Übung.«
    »Übung?«
    Wortlos ging Tara um Bays Haus. Der Schlauch lag zusammengerollt, wie eine vertrocknete grüne Schlange, hinter einem welkenden Sharon-Rosenstrauch. Sie drehte den Hahn auf – ein Seepferdchen aus Messing, das sie Bay vor ein paar Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte – und drückte ihrer Freundin den Schlauch in die Hand.
    »Wasser marsch«, befahl sie.
    »Oh, dafür ist es zu spät. In diesem Sommer wird das nichts mehr. Ich kann von Glück sagen, wenn nächstes Jahr überhaupt wieder etwas blüht.«
    »Davon will ich kein Wort hören, meine Süße. Bewässere deinen Garten. Das ist ein Befehl. Ich hätte mich schon vor Wochen mit deinem Fall befassen sollen, aber besser jetzt als nie. Keine Angst, du wirst mir nicht den Rang streitig machen, den schönsten Garten im ganzen östlichen Connecticut zu haben, aber es macht keinen Spaß, so leicht zu gewinnen.«
    Bay ergriff den Schlauch. Es zischte, als der silberne Wasserstrahl die alten Rosen, Strandrosen, Lavendel, Rittersporn, Kapuzinerkresse, Löwenmaul, Schmuckkörbchen, Steinkraut, Gartenwicken, Schwarzäugige Susanne, Salbei, Heidekraut und wilde Minze traf.
    »Unfassbar, dass ich ihn so vernachlässigt habe.«
    »Das wird sich ab jetzt ändern.«
    »Fragt sich nur, wie lange ich mich noch um meinen Garten kümmern kann. Ob wir das Haus bis zum nächsten Jahr halten können.«
    »Darüber wollte ich mit dir reden. Ich habe einen Job für dich gefunden.«
    »Du machst Witze!« Bay hätte Tara beinahe nass gespritzt.
    »Keineswegs … Er ist wie geschaffen für dich, und du wirst dich schwarz ärgern, dass du nicht selber darauf gekommen bist. Du arbeitest als …« Sie legte eine kunstvolle Pause ein, um die Spannung zu steigern – » GÄRTNERIN !«
    Bay antwortete nicht gleich. »Das ist beinahe zu schön, um wahr zu sein«, sagte sie endlich grinsend.
    »Stimmt. Es war wie eine Erleuchtung: Niemand versteht sich besser auf Gartenarbeit als du, Anwesende ausgenommen. Du bringst alles mit, was man dafür braucht: einen grünen Daumen, einen schäbigen Strohhut, die Liebe zu Sonnenschutzmitteln und vor allem das Talent deiner Granny, mit Erde umzugehen.«
    Bay lächelte zaghaft. »Weißt du noch? Sie sagte immer, dass jeder, der Erde liebt, etwas Wundervolles daraus machen kann; die Blumen kommen wie von selbst.«
    »Sie liebte mich meines Namens wegen.« Tara blickte über den Strand zum Point hinüber. »Der irische Ausdruck für ›steiniger Hügel‹. Genau wie die Felsbank dort drüben, von der sie sagte: ›Wenn du dort Blumen zum Blühen bringst, wird dir das überall gelingen.‹ Sie meinte, du und ich wären wie das Meer und die Erde …«
    »Bay und Tara.«
    »Du solltest wenigstens eine Arbeit verrichten, die dir Spaß macht«, meinte Tara bekümmert. Sie litt mit Bay.
    »Meine Kinder haben in diesem Sommer ihren Vater verloren und ich meinen Mann.« Bay betrachtete ihren Garten. »Gartenarbeit … das kommt mir angesichts dessen so trivial vor.«
    »Das sehe ich anders«, erwiderte Tara ruhig. »Ich finde, wir sollten das Leben genießen, es uns so schön wie möglich machen … es gibt genug traurige, schreckliche Dinge auf der Welt, und gerade deshalb betrachte ich es als unsere Aufgabe, Blumen zu pflanzen. Um die Schönheit zu fördern.«
    Bay richtete den Schlauch auf das Gras. Es war dürr und braun, jeder Halm hart und knochentrocken. Taras nackte Füße sehnten sich nach einem Spaziergang im kühlen weichen Sand. Stattdessen nahm sie mit dem Wasserstrom vorlieb, der sich aus dem Schlauch ergoss.
    »Und was deine berufliche Laufbahn angeht, habe ich bereits deine erste Kundin an Land gezogen.«
    »Wen?«
    »Augusta Renwick.«
    »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Sie ist eine Seele von einem Menschen, Bay.«
    »Mein Mann hat sie bestohlen.«
    »Dafür macht sie
dich
doch nicht verantwortlich!«
    »Ihr habt euch darüber unterhalten? Ich wusste, dass sie das Thema zur Sprache bringen würde. Was hat sie gesagt?«
    »Du kennst ja Augusta. Genauso möchte ich sein, wenn ich in ihr Alter komme – hart im Nehmen, souverän und völlig unabhängig. Ich weiß, dass sie ihr Geld von Hugh geerbt hat, aber trotzdem – jetzt sind es
ihre
Millionen.«
    »Und? Was hat sie gesagt?«
    »Sie ist sauer. Stinksauer. Auf
Sean.
Aber sie braucht jemanden für die

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