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Sommerliebe

Sommerliebe

Titel: Sommerliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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mußt du mir noch einmal erklären: Du hast der gesagt, daß du sie liebst …«
    »Ja.«
    »Ganz ernsthaft?«
    »Ja.«
    »Und trotzdem hat sie dich abblitzen lassen?«
    »Ja.«
    »Dann stimmt etwas nicht«, erkannte Rolf.
    Heinz ließ den Kopf hängen.
    »Was soll denn nicht stimmen, ich bin eben nicht ihr Typ«, sagte er.
    »Nee, nee«, erwiderte Rolf, »so einfach machen es sich die Frauen heutzutage nicht mehr. Da steckt etwas anderes dahinter.«
    Die beiden nahmen ihren Weg wieder auf. Schweigend legten sie ihn zurück bis zu ihrem Quartier. Erst unmittelbar vor dem Eingang der Villa hielt Rolf erneut an.
    »Sag mir noch einmal eins, Heinz: Du willst also unter allen Umständen hierbleiben?«
    »Ja.«
    »Und dich kaputtmachen?«
    »Ja.«
    »Das geht aber alles auf deine Verantwortung, merk dir das für später.«
    Heinz Bartel nickte.
    »Wann siehst du sie denn wieder?« fragte ihn Rolf.
    »Ich weiß nicht. Ich hoffte, morgen beim Baden. Aber sie sagte nein.«
    »Das wird sie sich anders überlegen – oder ich kenne die Frauen nicht mehr.«
    »Meinst du?«
    »Ich bin sicher.«
    Heinz legte den Arm um Rolfs Schulter.
    »Bist ein guter Freund. Und ich habe dich noch gar nicht gefragt, wie es mit deiner Inge – so heißt sie doch? – gelaufen ist.«
    »Gut«, grinste Rolf.
    »Wie üblich?«
    »Wie üblich.« Rolf hob die Stimme. »Ich würde aber gerne auf sie verzichten, wenn wir, um dich zu retten, von hier verschwinden.«
    Heinz schüttelte verneinend den Kopf, ging auf die Haustür zu und sperrte sie mit seinem Schlüssel auf, den er, ebenso wie Rolf, von Frau Sneganas erhalten hatte.
    In dieser Nacht fand er lange keinen Schlaf.
    In einem anderen Gästebett Heringsdorfs ereignete sich das gleiche. Das Bett gehörte Ilse Bergmann.
    Frau Sneganas kümmerte sich in ihrer Küche um das Frühstück für ihre Gäste, zu denen neben den zwei jungen Herren aus Köln auch ein verwitweter schwäbischer Dentist und eine vierzigjährige Lehrerin aus Gelsenkirchen gehörten. Der Tag war herrlich, das Frühstück konnte im Garten der Villa unter einigen großen Sonnenschirmen eingenommen werden. Der Dentist war ein Fünfziger und hieß Franz Müller. Die Lehrerin schrieb sich Erika Albrecht. Rolf Wendrow war bei ihr schon im ersten Moment ihrer beiderseitigen Vorstellung ein bißchen ins Fettnäpfchen getreten, weil er gesagt hatte: »Angenehm, Frau Albrecht.«
    »Fräulein«, verbesserte sie ihn mit Nachdruck.
    Ansonsten war sie aber, wie sich rasch herausstellte, eine recht patente Dame, die in ihrer schicksalhaften Jungfräulichkeit nicht unbedingt etwas sah, das sie über Andersgeartete hinaushob.
    Franz Müller, der Dentist aus Heilbronn, fragte sich, ob bei ihr nicht einem Versäumnis abgeholfen werden sollte. Zugetraut hätte er sich die entsprechende Maßnahme trotz seines Alters noch gerne und gut.
    Der Garten war nicht groß, so daß es auch einer alten Dame, wie Frau Sneganas, noch möglich war, ihm die nötige Pflege angedeihen zu lassen.
    »Fräulein Albrecht«, sagte Franz Müller zur Lehrerin, »meine verstorbene Frau stammte auch aus dem Ruhrgebiet. Seitdem kenne ich diese Menschen und mag sie.«
    Erika Albrecht lächelte.
    »Die Schwaben sind wohl sehr freundliche Leute, wie?«
    »Sind sie.«
    »Ich war schon zweimal in Stuttgart, leider immer nur kurze Zeit. Eine sehr schöne Stadt.«
    »Auch nicht schöner als Gelsenkirchen.«
    Die Lehrerin lachte.
    »Nun hören Sie aber auf, Herr Müller, das verschlägt ja den Amseln die Stimme.«
    Sie nickte zum Garten hin, in dessen Tiefe in der Tat zufällig eine Amsel ihr Lied abgebrochen hatte.
    Aus dem Haus trat Frau Sneganas mit einem vollbeladenen Frühstückstablett. Der Dentist empfing sie mit der Frage: »Was gibt's Neues, gnädige Frau?«
    Seufzend erwiderte sie: »Ich bin keine gnädige Frau, die Zeiten sind vorbei. In den Morgennachrichten kam, daß sich in Polen die Übergriffe gegen die Volksdeutschen mehren. Der Führer sei nicht gewillt, diesen unverschämten Machenschaften noch lange zuzusehen.«
    »Recht hat er!« meinte Müller und fügte, eine Lücke im Frühstücksangebot für ihn erspähend, hinzu: »Sie haben mein Ei vergessen, Frau Sneganas.«
    »Nein, Herr Müller, das kocht noch, auch das Ihre, Fräulein Albrecht. Ich bringe sie beide gleich.«
    »Keine Eile«, lächelte Erika Albrecht.
    »Was ist denn mit Köln heute?« erkundigte sich der Dentist. Er meinte damit die zwei jungen Herren vom Rhein, die normalerweise früh als erste auf den

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