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Sommernachts-Grauen

Sommernachts-Grauen

Titel: Sommernachts-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mennings
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war sie dann erst gekommen?“
    „Sie war auf der Suche nach einer Freundin.“
    „Und? Hat sie sie gefunden?“
    „Sie hat uns gefunden.“
    „Da war die Freude sicher groß.“
    „Warum magst du sie nicht? Sie ist doch echt nett. Sie passt super zu Frank.“
    „Viel besser als ich.“
    „Das habe ich nicht gesagt. Du hast vorhin selbst gesagt, dass du es nicht länger konntest und du hast dich von ihm getrennt, wenn ich dich erinnern darf.“
    Der DJ schien ein Einsehen mit ihnen zu haben und spielte ‚New Years Day‘ von U2 und damit etwas Ruhigeres, was nichtsdestotrotz die Fähigkeit der Anlage unter Beweis stellte und ebenso ohrenbetäubend durch den Raum getragen wurde.
    „Wo sind denn die anderen?“, wollte Ella wissen, um dem unangenehmen Gespräch zu entfliehen.
    Meier zeigte mit dem Kopf in Richtung Bar, die sich lang hingezogen in einer Ecke, genau gegenüber dem Eingang, befand. Trotz der Fülle konnte Ella Manuela erkennen, neben der Frank mit einem Bier in der Hand stand. Auch Reiner hatte sich erneut mit einem Bier versorgt, während Thomas und Susi sich mit Sekt zuprosteten. Ella war sich sicher, dass Thomas sie nicht uneigennützig dazu eingeladen hatte.
    Bei der Bar angekommen fragte Meier, ob er ihr ein Bier organisieren sollte. Ella nickte mit dem Kopf. Dabei wäre es sicher vernünftiger gewesen, mit dem Alkohol eine Pause einzulegen. Auf der anderen Seite hoffte sie dadurch zu vergessen, was in dieser Nacht alles vorgefallen war. Sie traute sich nicht, nach Ulli Ausschau zu halten, in der Befürchtung sie nicht zu finden und sich weitere Sorgen machen zu müssen. So konnte Ella in dem Glauben bleiben, dass sich Ulli ganz sicher hier irgendwo herumtrieb.
     

Kapitel 14: Puppenwerkstatt
    Ruhig lag die Straße vor ihr. Susi genoss diese Stille. Vor allem, wenn sie betrunken war. Inzwischen hatte sie mehr als reichlich dem Alkohol zugesprochen und das Pensum des Erträglichen ansatzweise erreicht. Trotzdem würde sie sich den weiteren Abend von Thomas einladen lassen. So einen Mann traf man schließlich nicht jeden Tag. Warum nur hatte Ella noch nie von ihm erzählt? Zugegebenermaßen war sein Kleidungsstil eher spießig und sein Verhalten leider dementsprechend. Aber er hatte Geld. Alle Männer, die Susi bisher kennengelernt hatte, waren arme Schlucker, die gerade so über die Runden kamen und neben dem Studium irgendeiner unspektakulären Arbeit nachgingen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
    Noch nie zuvor hatte sie in einem Neuwagen gesessen. Nicht einmal ihr Vater konnte sich das leisten. Wenn sie ihren Eltern von Thomas erzählen würde, wäre vor allem ihre Mutter ganz sicher aus dem Häuschen. So ein Mann konnte einer Frau sicher viel bieten und sie wäre abgesichert.
    Aber daran wollte Susi eigentlich nicht denken. Mit einem festen Freund wollte sie sich auf gar keinen Fall herumschlagen müssen. Dazu hatte sie ohnehin keine Zeit. Ihr Studium nahm sie komplett ein und an den Wochenenden wollte sie frei sein. Sich den Mann nehmen, der ihr gefiel. Das hatte sie von Ella gelernt und war ihr dankbar für die Lektion. Schmerzlich hatte sie lernen müssen, dass eine Beziehung das Leben nur unnötig erschwerte.
    Leicht taumelnd schlich sie den Valentinskamp in Richtung ‚Cha Cha‘ entlang.
    „Ich komme gleich nach“, hatte sie gesagt, als alle plötzlich aufbrechen und das Lokal wechseln wollten.
    Dringend musste sie ihre Blase entleeren und wollte vor allem für einen Moment allein sein. Nicht nur die frische Luft genießen, sondern für einige Minuten nicht neben Reiner stehen müssen.
    Warum begleitete der sie eigentlich immer noch? Das machte er doch sonst nie. Regelmäßig erklärte er Susi und Ella für verrückt, dass sie erstens so viel Geld ausgaben und sich zweitens mit so einem Unsinn die Nächte um die Ohren schlugen. Dabei war er nur ein paar Jahre älter. Die anderen Studenten machten sich schließlich auch jedes Wochenende auf den Weg.
    Dennoch musste sie zugeben, dass es äußerst anstrengend war, sich am Sonnabend, wenn man glaubte, sich gerade erst hingelegt zu haben, schon wieder aufstehen musste, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Meist betrat Susi verkatert und abgehetzt kurz vor Ladenschluss um 14 Uhr den Supermarkt. Einzig die langen Sonnabende waren etwas entspannter. Und trotzdem war es für Susi auch dann eine Herausforderung bis 18 Uhr ihre Einkäufe zu erledigen. Regelmäßig fragte sie sich, aus welchem Grund sie nie morgens einkaufte, wenn

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