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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Morgen vergessen haben würde.
    Glücklicherweise war der größte Teil des Gesprächs -weil es so lange gedauert hatte, bis sie aufgewacht war -vom Anrufbeantworter aufgezeichnet worden. Ganz kurz ging ihr der Gedanke durch den Kopf, dass sie das Band vor Gericht würde präsentieren können, falls sie ihn würde verklagen müssen.
    Sie war inzwischen zu wach, um wieder einzuschlafen, und beschäftigte sich eine Weile damit, die Bilder in Gedanken in ihrer Galerie zu verteilen. Am liebsten wäre Thea auf der Stelle aufgestanden, um den Tag früh zu beginnen. Aber es war erst halb zwei.
    Da sie merkte, dass sie kaum noch einschlafen würde, lief sie hinunter in die Küche, brühte sich eine Tasse Tee auf und ging damit wieder zu Bett. Als sie endlich wieder eindöste, war es schon halb sechs.
    Um sieben Uhr quälte sie sich aus dem Bett. Sie fühlte sich wie zerschlagen und unausgeschlafen. Da sie aber wusste, dass hungrige Welpen sie erwarteten, zog sie ihren Morgenrock an und machte sich auf den Weg zur Treppe.
    Unten schlüpfte sie in die Gummistiefel und machte sich daran, die Spuren, die die Welpen während der Nacht hinterlassen hatten, zu beseitigen.
    Als endlich der Küchenboden geputzt war und alle Welpen in dem winzigen Garten ihre Runde gedreht und dann gefrühstückt hatten, merkte Thea, wie ihre Stimmung sich langsam hob. Sie würde Rory auf sein Versprechen festnageln, und wenn sie ihm androhen musste, seine Bilder in Stücke zu schneiden und ihm die Fetzen einzeln zu schicken - sie würde es tun.
 
    »Ich kann es einfach nicht verstehen! Ben hat ausdrücklich gesagt, dass Rory seine Bilder nicht bei dir ausstellen könne, weil Veronica dann all ihren Einfluss geltend machen würde, um ihn zu Grunde zu richten!«
    Thea klemmte sich den Telefonhörer unters Kinn und nahm einen der Welpen hoch. »Rory hat das offenbar anders gesehen. Vielleicht hat er nicht so viel Angst vor Veronica wie Ben.«
    Molly bemerkte den Sarkasmus nicht. »Oh, Ben hat keine Angst vor ihr! Aber er hat schwer darum kämpfen müssen, Tobys wegen mit ihr auf gutem Fuß zu bleiben.«
    Thea seufzte. Der Schlafmangel holte sie plötzlich ein. »Nun, wie dem auch sei«, meinte sie, »Rory stellt bei uns aus, sodass wir also weitermachen können und alles organisieren müssen.«
    »Er kann seine Meinung nicht wieder ändern, oder?«
    »Nein. Ich werde seine Bilder so schnell wie möglich an die Wände kleben, sodass es kein Zurück mehr geben kann.«
    »Thea! Das kannst du doch nicht machen! Du wirst sie nie mehr abbekommen, und wir würden alles neu streichen müssen.«
    »War nur ein Scherz, Molly.« Sie sollte Molly inzwischen wirklich nicht mehr jeden Scherz erklären müssen. Vorsichtig setzte sie den Welpen wieder ab.
    »Wirst du Ben anrufen und es ihm erzählen?«
    »Nein«, entschied Thea. »Wenn du meinst, dass er es wissen muss, ruf du ihn an. Ich persönlich glaube, dass es reicht, wenn er irgendwann die Einladung zu der Vernissage bekommt.«
    »Thea! Was hast du denn plötzlich gegen Ben? Ich dachte, er gefiele dir.«
    »Tatsächlich? Nun gut. Erzähl du es ihm, wenn du möchtest. Mir ist es wirklich egal. Und jetzt, Liebes, habe ich tausenderlei zu erledigen. Wir treffen uns ungefähr in einer Stunde in der Galerie.«
    Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 20
 
    D ie Galerie wirkte größer und heller als noch vor wenigen Tagen. Die Sonne, die durch die großen Fenster schien, trug zu dem Eindruck eines weitläufigen, lichten Raumes bei. Eins der Fenster musste noch verschalt werden, um zusätzliche Ausstellungsfläche zu schaffen. Bis es so weit war, genoss Thea einfach das Gefühl luftiger Weite.
    Sie ging nach unten, wo Rorys Bilder, verpackt in Luftpolsterfolie, im Flur standen. Solange sie geglaubt hatte, dass ihr die Bilder verweigert würden, hatte sie sich nicht gestattet, sie genauer in Augenschein zu nehmen. Jetzt schleppte sie eins davon in den größten Raum und packte es aus. Es zeigte eine Landschaft.
    Thea fühlte sich nach Irland zurückversetzt. Sie spürte die kalte Luft auf der Haut und die helle Sonne in den Augen. Sie wusste, wie sich das Wasser auf ihren Füßen anfühlen musste, wenn sie zum Meer hinunterging und die Schuhe auszog.
    Sie lehnte das Bild an die Wand und holte das nächste hervor. In ein paar Minuten würde Molly da sein, geschäftig und mit einem Sack voller Fragen zu ihrer Vernissage. Sollten sie Häppchen servieren, und für welchen Wein entschieden

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