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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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größere Flasche Parfüm gebrauchen können als das Probierfläschchen, mit dem sie auf Reisen gegangen war. Sie hatte ihren Körper nicht eigentlich für eine Verführung vorbereitet, fragte sich aber doch, ob sie vielleicht heute Abend den Mut aufbringen würde, sich von Rory irische Zärtlichkeiten ins Ohr flüstern zu lassen und anschließend zu ihm ins Bett zu steigen.
    Thea schälte gerade Kartoffeln, als er mit einem Glas Whiskey für sie hereinkam. Sie besah es sich zögernd. »Könnte ich nicht vielleicht ein Glas Wein bekommen? Heute Morgen bin ich nur ganz knapp an einem Kater vorbeigeschrammt. Ich will nicht wieder zu viel trinken.«
    »Du kannst trinken, was du möchtest.« Er schien etwas erstaunt zu sein. »Ich bin allerdings ein wenig überrascht, dass dir schon eine gemeinsam getrunkene Flasche Wein etwas ausmacht.«
    »Denk dran, wir hatten vorher Whiskey.«
    »Nun, ich werde mir auch jetzt einen Whiskey gönnen.« Als er ein Glas gefunden und mit der ihm angemessen erscheinenden Menge gefüllt hatte, prostete er ihr zu. »Auf dich, Thea. Schön, dass du gekommen bist.«
    »Schön, dass du mich hier behalten hast.«
    »Behalten, aber noch nicht gehabt ...«
    Jetzt war die Zeit für den Showdown gekommen. Thea fand, dass sie bei dieser Gelegenheit gleich einiges klären konnte. »Mir ist nicht ganz wohl dabei, dass du so viel jünger bist als ich.«
    »Mir waren immer ältere Frauen lieber. Ich liebe ihre Weisheit, ihre Menschlichkeit ...«
    »Und ihre Cellulitis?«
    Er lachte. »Wer sich einmal in den richtigen Zeitschriften die Seiten mit den ›Heißen Hausfrauen‹ angesehen hat, der macht sich nie mehr Gedanken über Cellulitis. Die Körper der Frauen sind viel sinnlicher als die der Männer.«
    »Ich hätte gedacht, dir würden männliche Körper besser gefallen mit ihrer klaren ausgeprägten Muskulatur.«
    »Ich zeichne sie lieber, aber im Bett habe ich lieber eine Frau.«
    Thea holte tief Luft und traf ihre Entscheidung. Aber als sie sie gerade verkünden wollte, gab Lara ein merkwürdig gepresstes Jaulen von sich. »Was zum Teufel ist da los?«, fragte Thea; das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    »O Gott«, murmelte Rory. »Ich glaube, die Welpen kommen!«
    Sie waren beide gleich schnell bei Lara, die verwirrt und geplagt zu ihnen aufsah. Sie schien wissen zu wollen, was mit ihr vorging.
    »Es ist ja gut, Liebes«, flüsterte Rory sanft. »Du bekommst bloß deine Jungen.«
    »Das ist ein ganz natürlicher Vorgang«, stimmte Thea zu. »Das ist bei Hunden ganz normal.«
    Lara schien das nicht zu überzeugen, und insgeheim musste Thea ihr beipflichten. »Hast du früher schon mal Welpen gehabt?«, fragte sie Rory. »Vielleicht von einer anderen Hündin? Lara braucht möglicherweise Hilfe.«
    Ein Ausdruck des Schreckens breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Nein. Lara ist meine erste Hündin. Ich habe keine Ahnung, was zu tun ist.« Er wich zurück wie der sprichwörtliche werdende Vater im Kreißsaal, der sich nur noch wünschte, er wäre stattdessen lieber in den Pub gegangen.
    »Wo soll sie sie denn bekommen?«, wollte Thea wissen. »Das Sofa sieht ja schön gemütlich aus, aber dann wird man sich wochenlang nirgends hinsetzen können, und vielleicht rutschen die Welpen auch hinter die Polster.«
    »Das würden sie bestimmt. Da verschwindet ja auch sonst alles. Ich finde, wir sollten besser nach einem Karton suchen. Vielleicht befindet sich im Schuppen einer, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, was - außer vielleicht einem Elefanten - in einem Karton gesteckt haben sollte, der groß genug für Lara und ihre Welpen sein soll.«
    »Und vermutlich ist dir seit Monaten kein Elefant mehr ins Haus geliefert worden.« Thea fand eigentlich, dass Rory sich über diese Dinge vorher hätte Gedanken machen müssen.
    »Ja, die Versorgung ist hier in Irland etwas lückenhaft.«
    »Gut, dann ziehen wir das Sofa ein Stück vom Kamin weg und legen erst mal Zeitungen und Pappe davor aus«, beschloss Thea. »Wir können uns später ja immer noch überlegen, wohin mit den Welpen.«
    »Klar, es ist ja auch nur ein Hund, wir sollten nicht so viel Aufhebens darum machen.«
    Thea wusste nicht, ob es die Frau oder die Tierfreundin in ihr war, die mehr gegen diese Bemerkung aufbegehrte. »Sie hat doch wohl ein bisschen Fürsorge und Aufmerksamkeit verdient, oder nicht?«
    »Natürlich. Wir brauchen bloß nicht zu übertreiben. Falls nötig, könnte sie die Welpen auch im Schuppen bekommen. Dann wären sie später

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