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Sommerrot

Sommerrot

Titel: Sommerrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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schwingt, schwillt an und geht in eine melodische Musik über, die stetig an Volumen zunimmt und mir eine Gänsehaut über den Körper jagt. Dann wandert ein einzelner Lichtstrahl im Raum umher. Ich weiß, dass er vom Beamer erzeugt wird, den Jonas an der Decke angebracht hat. Der Lichtstrahl verbreitert sich zu einem tanzenden Streifen, der über die Bühne huscht und im Takt der Musik umher schwingt. Dann fächert er sich von weiß zu einem kompletten Prisma auf und lässt die mit hellen Tüchern ausgelegte Bühne in allen Regenbogenfarben schillern. Das Licht erlischt für eine Sekunde und als es im nächsten Augenblick mit einem Paukenschlag wieder aufflackert, sieht man sechs kreisförmig angeordnete Spotlights, in deren Zentrum je eine Person auf dem Boden kauert. Bei einem weiteren Paukenschlag erwachen die Personen aus ihrer Starre und beginnen sich zu bewegen. Der nächste Paukenschlag lässt die ganz in schwarz gehüllten Figuren auf die Füße springen und dann erstrahlt die ganze Bühne in grellem Licht.
    Eine der Figuren ist Tino, er tritt in die Mitte des Kreises und wettert:
    «Wisst ihr eigentlich, dass ihr alle viel zu träge seid, ständig Wartung benötigt und auch noch Fehler produziert? Außerdem brauchte ich Wochen, bis ich endlich herausfand, wie ihr überhaupt funktioniert! Mit einem Wort, ihr seid zu teuer für eure Leistung!»
    Die Figuren um ihn herum lassen die K öpfe hängen.
    « Ich werde euch austauschen!», ruft Tino laut und dann lässt er den schwarzen Umhang fallen. Er hebt ihn auf und wirbelt ihn im Kreis. Alle Personen um ihn herum lassen ebenfalls ihren schwarzen Umhang fallen, sobald sie von dem herumwirbelnden Stoff getroffen werden. Nur eine der Figuren tritt einen Schritt zurück und bleibt schwarz umhüllt.
    Die anderen greifen sich bei den H änden und rufen:
    « Wo sind die Daten? Wir haben Hunger!»
    Mirco, der ein T-Shirt mit einem gro ßen Staubsauger darauf tritt in die Mitte und ruft:
    « Ich sauge sie ab! »
    Mirco holt ein durchsichtiges, dickes Rohr aus der Hose, das er teleskopartig auseinander zieht. Dazu ert önt aus den Lautsprechern das Geräusch einer Ziehharmonika. Dann drückt er die dicke Seite des Rohes gegen den noch immer im schwarzen Umhang stehenden Tobias. Dieser wirft Hände voll mit Bonbons hinein, die bis zu Mirco durchrutschen, der sie alle aufsammelt und an die anderen um ihn herum gleichmäßig verteilt. Jana, Tino, Thabea und Frank öffnen je ein Bonbon und lutschen den Inhalt schmatzend.
    Dann betritt Jana die Mitte des Kreises. Sie tr ägt eine weiße Hose und ein ebenso weißes langes T-Shirt, auf ihrer gesamten Kleidung winden sich kunstvoll aufgemalte lange Rohre und technische Bauteile um ihren Körper herum. Auf ihrer Brust steht in einer aus Rohren bestehenden Schrift «3D-Designtool»
    « Mmmm, lecker! Mit diesen Daten kann ich eine optimale dreidimensionale Planung erstellen!»
    Sie reicht ihre H ände Thabea, die nun an Janas Hand in die Mitte des Kreises schreitet.
    « Ich optimiere deinen Entwurf, korrigiere automatisch alle Fehler und entwerfe Verbesserungsvorschläge.»
    Thabea l ässt Janas Hände los und reicht sie Frank.
    « Danke, für die perfekte Planung, ich bin die universale Schnittstelle, die die Planung in die Produktion umsetzt.»
    Tobias ruf verzweifelt:
    «Und was ist mit mir?»
    Alle au ßer ihm reichen sich kreisförmig die Hand und Tobias sackt zu Boden, wo er der Länge nach liegen bleibt.
    « Da ist er platt, was?» ruft der Rest und jubelt.
    Zum Schluss ruft Tino:
    «Endlich die perfekte Lösung: reduziert die Kosten und optimiert das Ergebnis und schmeckt auch noch süß!»
    Das Licht erlischt und pl ötzlich strahlt der Beamer ein Feuerwerk an die Wand, wozu der Frühling von Vivaldis «Vier Jahreszeiten» erklingt. Langsam fahren die Rollos wieder in die Höhe und die sechs Darsteller auf der Bühne stehen dort Hand in Hand in einer Reihe.
    Die Zuschauer klatschen und johlen begeistert, als sie sich vor der Menge verbeugen. Ich k önnte Luftsprünge machen vor Freude. Es hat den Kunden offensichtlich sehr gefallen – und mir auch! Als sich der Jubel etwas gelegt hat, ergreift Tino wieder das Wort.
    « Ich hoffe, unsere kleine Darbietung hat ihnen gefallen. Aber nun wird es Zeit, die knurrenden Mägen zu füllen. Ich eröffne hiermit das Buffet und ich möchte darauf hinweisen, dass das Catering unsere Mitarbeiter persönlich übernommen haben. Ich hoffe sie genießen die einmalige Zusammenstellung

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