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Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Titel: Sonne, Meer und Bea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Christopher
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Sightseeing-Programm gemacht haben. Ich will was von Indien sehen, nicht immer nur rumhängen und shoppen.«
    »Was? Darum geht es doch gar nicht! Außerdem hast du heute wohl kaum etwas von Indien gesehen. Du hattest schließlich nur Augen für Bea.«
    »Du spinnst ja! Wir haben uns die Tempel angeschaut. Und ich finde es klasse, dass Bea sich für die Kultur begeistern kann!«
    »Ich glaube eher, du bist von etwas ganz anderem begeistert. Wenn ich es nicht besser wüsste –  dass du mit mir zusammen bist  – dann würde ich sagen, dass du heute den ganzen Tag wie ein verliebter Gockel hinter Bea herschlawenzelt bist!«
    »Maja, übertreib nicht! Du hattest so eine miese Stimmung, dass ich einfach keinen Bock darauf hatte, mir den Tag von dir verderben zu lassen!«
    »Ach, und deshalb lässt du mich völlig links liegen und redest nicht mit mir? Du hast heute nur Fotos von Bea gemacht, nicht eins von mir!«
    »Erstens stimmt das nicht, und zweitens fotografiere ich niemanden, der kein freundliches Gesicht machen kann. So einfach ist das!«
    »Ich bin deine Freundin, Paul. Aber du hast heute von Bea 43 Fotos gemacht. Ich habe mitgezählt!«
    »Bist du krank, oder was? Ich habe Erinnerungsfotos von den Tempeln gemacht. Natürlich war auch mal Bea mit drauf. Wir waren heute zu dritt unterwegs …«
    »Ja, zu dritt! Du sagst es. Es sah aber eher so aus, als ob du lieber zu zweit unterwegs gewesen wärst!«
    »Wie gesagt Maja, du hattest eine scheiß Laune …«
    »Und Bea ist in der Hose hübsch und mich lachst du aus?«
    »Hä?«
    »Na, die Hose, aus Bangalore. Die Esotrulla-Hose!«
    »Ach, das war die gleiche Hose? Ist mir gar nicht aufgefallen.«
    »Nicht aufgefallen? Ich habe doch heute Morgen noch einen Witz darüber gemacht, als du mich stehen gelassen hast.«
    »Na, dann hättest du das mal besser erklärt. Ich kann mir doch nicht jede Hose merken.«
    »Du hast mir ja gar nicht erst zugehört, mich den ganzen Tag links liegen gelassen. Und nichts Besseres zu tun gehabt, als Bea anzuhimmeln. Stehst du jetzt auf billige Flittchen?«
    »Nee Maja, du bist heute echt nicht zu gebrauchen. Hast du einen Sonnenstich, oder was? Bea ist eine tolle, intelligente Frau. Sie hat Humor, Maja. Den verstehst du nur anscheinend nicht. Trotzdem bin ich nicht in sie verliebt. Du übertreibst es echt mit deiner Eifersucht. Wenn du mir jetzt hier eine Szene machen willst, ohne mich! Dann kannst du auch gleich gehen ...«
    Das hat gesessen. Ich drehe mich um und renne aus dem Zimmer. Die Tür schlage ich mit lautem Knall hinter mir zu. Vor lauter Tränen sehe ich kaum, wo ich hinlaufe. Bloß schnell weit weg.
    Ich irre durch die Korridore. Wo soll ich denn jetzt hin? Es ist dunkel draußen, ich kann doch nicht als heulende Europäerin auf die Straße gehen. Als ich um die nächste Ecke biege, treffe ich auf meine Rettung.
    »Oh my goodness. What's wrong with you? You look awful! I think you need a drink. Come, I'll guide you to the rooftop.«
    Fürsorglich ergreift ein Mann meinen Arm und führt mich die Stufen zur Dachterrasse hinauf. Mir ist das Ganze schrecklich peinlich. Ich schniefe in mein Taschentuch und traue mich nicht, ihn anzuschauen. Aber seine Stimme klingt freundlich. Ich bin froh, dass er sich meiner angenommen hat. Die Erleichterung, einen Halt gefunden zu haben, lässt meine Tränen versiegen. Ich wische sie mit dem Handrücken von meinen Wangen. Der Mann kommt mit zwei Cocktails an den Tisch in der hinteren Ecke, an dem er mich zuvor platziert hat. Ich mustere ihn verstohlen. Er ist so groß wie Paul, sonnengebräunt und hat einen feschen Zopf.
    »Here, your drink. Tell me, what happened? Oh, sorry, I forgot: My name is Peter.« Er schüttelt meine Hand und lächelt mich freundlich an.
    »Maja, my name is Maja«, stammle ich.
    Wir trinken die Cocktails und der Streit mit Paul sprudelt nur so aus mir heraus. Peter ist ein guter Zuhörer. Genau das habe ich gebraucht. Ich bin ihm sehr dankbar. Er versucht nicht, klug daher zu reden, sondern zeigt sich verständig und beruhigt mich. Als der zweite Cocktail geleert ist, fühle ich mich wesentlich gelöster. Peter hat bestimmt recht, Paul wird mich schon nicht abschießen, nur weil wir eine attraktive Frau kennengelernt haben. Er meint, dazu sei ich doch viel zu hübsch. So eine gut aussehende Frau wie mich verlässt man nicht einfach im Urlaub für eine andere.
    »You are very beautiful, you know? How could another woman be more beautiful? I think, that's not

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