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Sonne, Schnee und Tote

Sonne, Schnee und Tote

Titel: Sonne, Schnee und Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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purem
Gold. Nettes Spielzeug. Versilbert sind die Teile aber auch nicht schlecht,
denke ich.“, außerdem das Goldkettchen mit dem Kruzifix vom Hals, bevor er sich
aufrichtete und den silbernen Lauf direkt auf Kees richtete. Der hatte sich
immer noch nicht vom Fleck bewegt und beobachtete, was um ihn herum geschah.
Ihm war speiübel, außerdem war er sicher, dass seine Beine ihn nicht tragen
würden, selbst wenn er es versuchte.
    „Steh
endlich auf, Bloemberg, sonst knallts.“
    Die
Pistole vor Augen zeigte Wirkung. Unsicher kam Kees auf die Beine. Er bemerkte
das Zittern seiner Knie und den folgenden Schweißausbruch. Kurz wurde ihm
schwarz vor Augen, aber das legte sich schnell. Es war nur der Schock und sein
Körper kam schnell damit klar.
    „Ich
hatte gehofft, ich würde dich nach heute Mittag nicht wiedersehen, aber du bist
wie eine Klette, nicht einfach loszuwerden. Und jetzt nimm Karim oder das, was
von dem armen Schwein übrig ist.“
    Bloemberg
erwiderte nichts und gehorchte.
    Es
grenzte an ein Wunder, dass ihn keine Kugel erwischt hatte. Grund zur Freude
hatte er dennoch nicht.
    Die
Kugel, die für ihn bestimmt war, wartete nur noch. Das war so sicher wie ...
ihm fiel kein passender Vergleich ein und er beließ es dabei.
     
    ***
     
    Draußen
am Wilhelmina-Pier musste Fred Maartens eine Entscheidung fällen. Er saß in
einem Polizeitransporter mitsamt sechs Kollegen. Draußen zuckten Blitze über
den Himmel, gefolgt von krachendem Donner. Der Regen schien gerade seinen
Höhepunkt zu erreichen. Das Gewitter tobte über der Stadt. Ein Ende war nicht
abzusehen.
    Fred
hatte zwei Möglichkeiten. Er konnte warten, bis Bloemberg das Gebäude auf
normalem Wege wieder verließ und ihn dann wegen Hausfriedensbruch festnehmen
oder Befehl geben, das Gebäude stürmen zu lassen um ihn wegen unbefugten
Betretens eines Tatortes auf frischer Tat zu ertappen.
    Angesichts
der Tatsache, dass Fred keine Ahnung hatte, was Bloemberg in dem Gebäude trieb,
war es für alle Beteiligten das Vernünftigste, zu warten bis Kees herauskam.
Dennoch liebäugelte er mit dem direkten Zugriff.
    Toni
Giacomo meldete sich zu Wort.
    „Ich
wollte schon immer mal mit sieben Leuten einen Abend in einem miefenden
Polizeibus verbringen. Hat wenigstens jemand an die Pokerkarten gedacht? Wollte
mir den verlorenen Einsatz von gestern eigentlich heute zurückholen.“
    „So
wie du pokerst, würde ich mir eher Sorgen um die wachsenden Verluste machen“,
sagte Fred.
    „Na
ja, ein Großmeister darin bist du ja auch nicht grade.“
    „Richtig,
darum lasse ich ja auch die Finger von den Karten.“
    „Ach
was, das ist ja ganz was Neues“, lachte Toni und der Rest stimmte in sein
Gelächter ein.
    „Ich
hab letzte Woche erst gehört, dass du wieder bis zum bitteren Ende gezockt
hast.“
    „Ja,
mir ist auch so was zu Ohren gekommen“
    „Genug
davon“, entschied Fred, während er bemerkte, wie ihm das Blut in den Kopf
stieg. „Nun also, wir gehen rein. Los, los, los!“
    Fred
riss die Seitentür auf. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
     
    ***
     
    Kees
stiefelte über den blutigen Boden dem stinkenden Haufen entgegen, der Karim
Abusif war. Er riss die schmutzigen Sackleinen beiseite und wünschte sich, er
hätte es nicht getan. Karims Finger waren schwarz. Er hatte eitrige Flecken im
Gesicht und die Augen waren … Afschuwelijk! … Er konnte nicht genauer
hinsehen und fixierte mit dem Blick einen Punkt auf Karims Brust. Was sich in
den Augenhöhlen des Mannes offenbarte, war mehr als man ertragen konnte.
    Widerwillig
beugte sich Kees hinunter, hievte den leblosen Körper in die Höhe und nahm ihn
auf die Schulter. Auf diese Weise musste er sich das Elend zumindest nicht mehr
ansehen. Er roch es nur noch.
    Kees
hatte Karim als kräftigen Mann in Erinnerung, der mit Sicherheit einige Kilo
auf die Waage gebracht hatte. Der Kerl, den er in diesen Sekunden trug, schien
kaum noch Gewicht zu haben. Bloemberg zwang sich durch den Mund zu atmen und
blendete – so gut es möglich war - den unmenschlichen Gestank, den der Körper
verströmte, aus.
    Unsicher
balancierte er über die toten Überreste Rogelios und Ikbars und trat beinahe
auf das Funkgerät, dass der Mexikaner während des Schusswechsels hatte fallen
lassen. Er tat es nur nicht, weil sich das Gerät in eben jener Sekunde meldete,
da er beinahe seinen Fuß daraufsetzte.
    „Rogelio,
melde dich“, schnarrte es aus der Kommunikationseinheit. „Die Zeit ist um.
Melde dich! Puta madre ! Was ist

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