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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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zügig von den Anderen ab. Noch einmal überflog sein Blick die
Leiche, ohne einen Anhaltspunkt für den Ursprung des Blutes zu finden. Erst als
er den Reißverschluss öffnete, die Jacke des Professors weit beiseite schlug
und den Brustbereich völlig freilegte, fand er die Ursache. Hinter ihm gab
Linda Farber einen erstickten Schrei von sich.
    „Gehört das auch zu Ihrer Selbstmordthese,
junger Mann?“, fragte Bloemberg den Hafenwächter kritisch. Der machte große
Augen und konnte nur mit dem Kopf schütteln. Auf der linken Brust zeichnete
sich ein tiefes, rot umrandetes Loch ab.
    „Surveillant Rudjard, ich fürchte, die Sache
wird komplizierter als wir angenommen haben. Wir brauchen hier sofort die
Spurensicherung und Verstär…“
    In einiger Entfernung vernahm er eine Reihe
schnell hintereinander abgefeuerter Schüsse. Reflexartig sprang Bloemberg auf
und legte eine Hand ans Pistolenhalfter. Genauso hastig wie die Anderen drehte
er sich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Hinter ihnen
erstreckte sich ein zirka 200 Meter breites Hafenbecken, dahinter verlief noch
einmal 50 Meter entfernt eine Reihe von Lagerhäusern mit flachen Dächern. Die
Schüsse, wenn es denn welche gewesen waren, mussten aus dieser Richtung
gekommen sein. Gespannt spähten alle hinüber, um einen Blick auf das zu
erhaschen, was dort eben passiert sein konnte. Es tat sich jedoch nichts
Verdächtiges.
    Der Angestellte der Hafenwacht winkte
schließlich ab und sagte spöttisch: „Machen Sie sich nicht in die Hose Inspecteur ,
solche Geräusche sind für einen Hafen was ganz Normales. Und es gibt ‘ne ganz
einfache Erklärung. Das knatternde Geräusch, was Sie so bedrohlich finden, ist
nichts als ‘ne schnell runterknatternde Ankerkette von einem der Kolosse da
hinten.“
    Er richtete den Finger auf die beiden
Ozeanriesen, die ein paar hundert Meter entfernt, in der entgegengesetzten
Richtung, beladen wurden. Kees Bloemberg war skeptisch. Das Geräusch war ihm
sehr vertraut gewesen. Außerdem kam es aus einer komplett anderen Richtung. Er
war schon mehrmals in seinem Polizistenleben damit konfrontiert worden -
Gewehrfeuer. Er sah den Mann fragend an, während sich seine Muskeln langsam
entspannten und sich der Griff um die Dienstwaffe lockerte.
    „Das läuft mittlerweile alles elektronisch“,
sagte der Hafenwächter und es klang, als versuche er, einem kleinen Jungen die
komplizierten Dinge dieser Welt zu erklären.
    Bloemberg erkannte den mitschwingenden Hohn
des Mannes, blieb aber ruhig.
    „Mit Computer und so. Wenn man da mal ‘nen
falschen Knopf drückt…“
    Er schlug sich mit der Faust in die hohle
Hand, um seiner Ausführung noch mehr Anschaulichkeit zu vermitteln.
    „Paaafff! Hängt der Anker im Wasser oder auf
‘nem Schlepper, wenn man Pech hat … Ja. Ist alles schon passiert hier. Erst vor
kurzem, letzte oder vorletzte Woche, da…“
    Weiter kam er nicht.
    ***
     
    Das großkalibrige Geschoss, das mit einem
leise schneidenden Surren herangeflogen kam, durchschlug die Schädeldecke des
Mannes. Blut spritzte. Er wurde von den Beinen gerissen, prallte hart auf dem
Beton auf und blieb reglos liegen. Linda Farber stieß einen Schrei aus.
    Die nächsten Sekunden kamen Kees Bloemberg
vor, als hätte jemand die Zeit eingefroren. Eine Ewigkeit starrte er auf den
Klugscheißer, aus dessen gesprengtem Schädel Blut und Hirnmasse floss. Ein
grotesk schreckliches Bild, das einen mit seiner Grausamkeit gefangen hielt.
Auch Bloemberg konnte sich zuerst nicht losreißen, dann jedoch drehte er
ruckartig den Kopf und fixierte gedankenschnell die Dächer der Lagerhäuser. Ein
neuer Schock fuhr ihm in die Glieder. Sein Instinkt hatte ihn nicht getäuscht.
Dort oben war eine schwarze Gestalt. Da, wo gerade eben noch niemand gewesen
war, kauerte jemand auf der Brüstung. Er war bewaffnet. Er würde wieder
schießen! Sie mussten in Deckung gehen!
    Deckung!
    ***
     
    11:32 Flughafen,
Rotterdam
    Die große Uhr am Flughafenausgang teilte
Michael Greenly mit, dass er bereits geschlagene vierzig Minuten auf den
Ersatzwagen wartete. Seine Miene verfinsterte sich mit jedem weiteren Schritt,
den der große Zeiger vorrückte. Dennis telefonierte schon wieder und versuchte,
„diesen Lahmärschen“ Dampf zu machen, aber, abgesehen von heißer Luft, förderte
der Sekretär nichts Brauchbares zu Tage.
    Greenly nestelte gerade genervt an seinem
Mantel herum. Er versuchte verzweifelt, das Handy mit 3G Applikationaus
der viel zu kleinen

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