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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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schließlich brauchten sie ihn noch.
    „Hassan, du denkst nicht. Du handelst und das
macht dich gefährlich! Gefährlich für uns! Die Situation ist kompliziert genug.
Mit der Polizei im Nacken wird’s nicht einfacher! Du machst nur Probleme! Zwei
Menschen! Unschuldige, Hassan! Unschuldige Menschen! Leute, die nichts damit zu
tun haben. Das ist nicht unser Auftrag! Wir haben Anweisungen, die führen wir
aus und sonst nichts!“ Joe musste kurz durchschnaufen. Hassan in Zaum zu
halten,, war anstrengender als er befürchtet hatte.
    „Wenn du dir nochmal so was herausnimmst dann
… dann jage ich dir persönlich eine Kugel in den Kopf! Kapiert?!“
    Ein letztes Mal packte er Hassans Schultern
mit voller Kraft und presste ihn heftig zu Boden.
    “KAPIERT?!“
    Hassan nickte widerwillig. Aus der gebrochenen
Nase lief ein Schwall Blut und tränkte seinen Vollbart. Todernst und voller
Abscheu starrte Joe auf Hassan herab, dann ließ er von ihm ab und spähte hastig
über die Brüstung. Sein Gewehr lag genau unter ihnen, auf Pier 270. Noch hatte
sie niemand bemerkt, aber bei dem Betrieb, der auf den benachbarten Piers
herrschte, war das nur eine Frage der Zeit. Drei Leute waren tot, die zweite
Zielperson lebte und die Aktentasche war immer noch nicht in ihrem Besitz. Die
Situation war verkappt. Sobald sich die Polizisten beruhigt hatten, würden sie
Verstärkung anfordern, man würde sie aufspüren und schachmatt setzen. Die
Mission stand auf Messers Schneide. In Joes Gehirn ratterten die Gedanken. Er
durfte jetzt nicht in Hektik verfallen. Das war eine der wichtigsten Regeln in
diesem Beruf. Schnell hatte sich aus allen Handlungsmöglichkeiten eine
herauskristallisiert und die gefiel ihm überhaupt nicht. Ehe sie irgendetwas
unternehmen konnten, würde er noch einmal den Auftraggeber anrufen müssen. Sie
benötigten jetzt seine Hilfe, sonst war alles verloren. Sobald die Zielpersonen
ein Polizeigebäude betraten, wäre die Sache gelaufen. Game Over.
    Verflucht! Verflucht!
Verflucht! Die Sache läuft aus dem Ruder.
    In einem Anflug ungewohnter Hektik, griff er
nach dem Handy und blickte dabei angespannt hinüber zu den drei Menschen, die
derzeit noch auf dem fast 300 Meter entfernten Pier lagen. Joe gab die Nummer
ein, ein vierzehnstelliger Nummerncode, der weder zu einem Festnetzanschluss
passte noch zu einem Mobiltelefon.
    Das Wahlzeichen ertönte genau einmal.
    „Hallo?“, schnarrte es aus dem Handy.
    „Hier ist Joe.“
    „Ah Joe, was ein wundervoller Zufall. Ich
wollte Ihnen gerade zur Ermordung zweier überaus unwichtiger Individuen
gratulieren. Patrick Van Doodeljik, ein wirklich ausgesprochen einsamer Mensch
mit einem Hang zu Drogen und Jahn Klaasen, ein junger Nachtwächter ohne große
Zukunft. Sehr interessant, zugegeben. Verraten Sie mir auch, was Sie mit der
Erschießung dieser beiden bezwecken wollten?“
    Joe hockte vom Regen völlig durchnässt auf dem
Dach und zuckte innerlich zusammen.
    Wie konnte er davon so
schnell erfahren haben?
    „Ich höre ja gar nichts, Joe. Dabei waren Sie
doch vorhin mit Ihrem Kollegen noch in ein solch intensives Gespräch vertieft.
Wie nannte er Sie? Wild el Kelb? Hundesohn. Nun, es gibt sicher freundlichere
Ausdrücke, um Ihnen mitzuteilen, dass Sie ein Idiot sind.“
    „Moment… Moment mal! Woher wissen…“
    „Sagte ich Ihnen bei unserem letzten Gespräch
nicht bereits, Sie sollen mich nicht mehr unterbrechen? Nie wieder?“
    Der Auftraggeber machte eine Pause, um Joe
Zeit zu geben, sich zu rechtfertigen, aber Joe schwieg. Diese Sache stank zum
Himmel.
    „So schüchtern auf einmal, Joe? Nun dann hören
Sie mir jetzt sicher besonders aufmerksam zu. Nach Ihrem nächtlichen Scheitern
habe ich mich darum bemüht, Sie besser im Auge zu behalten. Schließlich muss
ich wissen, ob Sie die Mission erfolgreich abschließen. Also sparen Sie sich
die Frage nach dem wie. Wichtig ist viel mehr: was. Was gedenken Sie jetzt zu
tun? So wie ich das sehe, nehmen Ihre Zielpersonen gerade die Beine in die Hand
und - Was ist das?“
    Verwirrt drehte sich Joe um, dann jedoch
verstand er und wurde blass im Gesicht. Nicht schon wieder!
    „Hassan, stopp!“
    ***
     
    „Hoch, Rudjard! Steh auf! Wir müssen hier weg.
Frau Farber, kommen Sie!“
    Kees Bloemberg hatte sich aufgerappelt und zog
den Surveillant auf die Beine, der sah ihn irritiert an. Die Wissenschaftlerin
lag weiter benommen auf dem Boden und rührte sich nicht. Vermutlich der Schock.
    „Schneller! Wir haben keine

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